FDP-Chef beim Grünkohlessen
Christian Lindner auf Stippvisite in der Heimat
Leichlingen - Zum traditionellen Grünkohlessen hatten die Leichlinger Liberalen
etwa 60 Mitglieder und zahlreiche Gäste aus dem Rheinisch-Bergischen
Kreis ins Brauhaus Aloysianum eingeladen. Zur 60. Wiederkehr konnte
Gastgeber, Ortsvorsitzender und Landtagswahlkandidat Lothar Esser
einen besonders prominenten Gast willkommen heißen: Den
FDP-Bundesvorsitzenden Christian Lindner.
Zwar lebt der 38-Jährige inzwischen mit Ehefrau Dagmar in
Düsseldorf, dennoch fühlte er sich nicht so sehr als Gast. Denn in
Wermelskirchen ist er aufgewachsen, hat in der Blütenstadt geheiratet
und dort sind bis heute die Eltern Petra und Dr. Wolfgang Linder sowie
Großmutter Waltraud Borsch (92) zu Hause.
Zum Auftakt wurde im ganz in Gelb und Blau gehaltenen Saal natürlich
gespeist und getrunken. Dabei bekannte Christian Lindner, als Kind
habe er Grünkohl nie gemocht, aber inzwischen liebe er dieses
bodenständige Essen. Später ehrte er den einstigen Beigeordneten
Werner Hammerstein mit Nadel und Urkunde für 40-jährige
Mitgliedschaft in der Partei. Nun schließe sich ein Kreis, sagte
Hammerstein. Vor genau 40 Jahren habe er den Aufnahmeantrag in einer
Solinger Bahnhofsgaststätte unterschrieben. Damaliger Gastredner war
Hans-Dietrich Genscher.
In seinem Grußwort erinnerte Lindner an zurückliegende, schwierige
Zeiten, als die FDP den Einzug in den Bundestag verpasste und er
daraufhin die Führung übernahm. Seinerzeit habe die Partei Haltung
bewahrt und sei zu den Quellen der eigenen Überzeugung
zurückgekehrt. „Das war die wichtigste Voraussetzung dafür, dass
wir jetzt wieder eine Chance haben", hob Lindner hervor. Noch sei
nichts gewonnen. Und eine Woche sei in der Politik eine lange Zeit.
Doch man habe aktuell eine gute Ausgangslage, weil „wir jeden
Menschen für vernünftig, empathisch und verantwortungsbewusst
halten", so Lindner.
Kernpunkt des politischen Versprechens sei der Appell an das Beste im
Menschen. „Genau diese politische Grundüberzeugung hat wieder
Konjunktur." Denn wenn die Welt verrückt geworden sei und Argumente
nicht mehr zählten, wenn der Staat und staatsnahe Intuitionen den
Einzelnen immer kleiner werden lasse, werde er von der FDP verteidigt
gegen Bürokratisierung, Bevormundung und Bespitzelung. Deshalb gelte
es, den eigenen Überzeugungen – gegebenenfalls auch in der
Opposition – treu zu bleiben und der Regierung Grenzen aufzuzeigen.
„Wir schaffen das", warb Lindner nach bester Obama-Manier.
Abschließend verdeutlichte er, es lohne sich wieder, sich für die
FDP zu engagieren. Denn: „Da, wo es wirklich um was geht, muss man
den Bürgern sagen: Schaut nicht nur auf die Politik runter und
beurteilt das Geschehen von der Zuschauertribüne, sondern kommt
runter und spielt selbst mit."
- Gabi Knops-Feile
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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