Wichtiger Schritt in Richtung Teilhabe
Crew erhält Rampe für barrierefreien Zugang
Leichlingen - Miteinander die Freizeit verbringen, ob mit oder ohne
Beeinträchtigung, das ist das Ziel des Vereins „Crew Erlebnis &
Freizeit“, Die recht junge Organisation hat ihr Clubhaus auf dem
Gelände des Campingplatzes am Naturfreundehaus. Wer schon mal dort
war, weiß, dass das in die Jahre gekommene Gebäude und das
waldartige Gelände für Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen
sind, eine Herausforderung ist.
Dennoch sind Merle Maag und Lisa Scholten überzeugt, mit
persönlichem Einsatz und viel Unterstützung an dieser Stelle auch
Kindern und Jugendlichen mit körperlicher oder geistiger
Beeinträchtigung Freizeitgestaltung zu ermöglichen. „Wir haben das
feste Ziel, unseren Plan umzusetzen. Die Möglichkeiten zu schaffen,
damit alle Kinder und Jugendliche gemeinsam ihre Freizeit verbringen
können, ist unser Ziel“, erklären die beiden
Inklusions-Beauftragten des Vereins.
Die Eltern, die ihre Kinder zum Clubhaus bringen, sollen diese
möglichst nur bis zum Parkplatz fahren müssen. Der restliche Weg
soll so gelöst sein, dass sich die Kinder und Jugendlichen
selbstständig bewegen können. Der erste Schritt dazu ist der
barrierefreie Zutritt in den Vereinsraum.
Bisher musste hierfür eine kleine Stufe überwunden werden. Nun gibt
es eine leichte, aber sehr tragfähige Rampe, die das Hindernis
überwinden hilft. Gestiftet wurde diese von Lothar Esser, Inhaber des
Rampenspezialisten pro med serv und selber Rollstuhlfahrer. „Ich
weiß, wie wichtig ein selbstbestimmtes Leben ist“, so Esser, der
seit 45 Jahren auf den Rollstuhl angewiesen ist. „Als Crew mich um
Unterstützung bat, musste ich nicht lange überlegen.“
Stolz über den ersten Erfolg zeigten sich daher Merle Maag und Lisa
Scholten gemeinsam mit Lothar Esser vor der breiten Eingangstür. Das
alles perfekt sitzt und die Rampe beim Überfahren nicht rutscht,
testete der Rampenspezialist persönlich. Der nächste Schritt für
das Crew-Team ist nun eine barrierefreie Sanitäranlage. Dies zu
realisieren wird etwas schwieriger, da es erheblich kostspieliger und
nur im Haus schwer umsetzbar ist. Die alten Sanitäreinrichtungen sind
sehr alt und nicht auf Barrierefreiheit angelegt. Ein Umbau kommt
daher nicht infrage. Als Lösung hat Lisa Scholten nun einen mobilen
Sanitärwagen ins Auge gefasst, der vor dem Haus stehen kann.
„Selbst in der Region habe ich Anbieter für diese speziellen
Toilettenwagen ausgemacht,“ so Lisa Scholten. „Nun müssen diese
angesprochen werden, vielleicht haben wir Glück und finden weitere
Förderer.“
Gleiches gilt für die Ebnung des waldigen Bodens und die Umsetzung
diverser Freizeitangebote. „Wir haben unser Ziel vor Augen. Auch
wenn es länger dauert, sind wir sicher, mit unserem Crew-Programm ein
gutes Angebot für alle Kinder und Jugendlichen in Leichlingen und
Umland zusammenstellen zu können“, ist Merle Maag überzeugt.
Immerhin sei man mit verschiedenen Einrichtungen und Schulen für
Kinder mit Einschränkungen im Gespräch, um sich Fachmeinungen und
Hilfen einzuholen.
Auch die Aktion Mensch tritt als Förderer heute schon bei einigen
Veranstaltungen auf. So ist Crew heute schon mitten in der
Realisierung eines barrierefreien Jugendangebots. So wird
beispielsweise wöchentlich Bogenschießen (jeden Dienstag von 17 bis
19 Uhr) für Kinder und Jugendliche mit und ohne Einschränkung
angeboten. Auch die nächste „CREW UP!-Party“ am 23. Juni, lädt
alle, die Spaß daran haben, ein: Von 16 bis 18 Uhr feiern Kinder im
Alter von sieben bis zwölf Jahren, von 19 bis 22 Uhr die 13- bis
17-Jährigen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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