Wasserbehälter Wacholder wird saniert
Eine Kathedrale fürs Trinkwasser

Für kurze Zeit im Licht der Öffentlichkeit: Der sanierte Wasserbehälter in Wacholder. Von hier wird mit Druck das Trinkwasser nach Leichlingen gebracht.  | Foto: Britta Meyer
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Leichlingen -  Fünfzehn Monate dauerte die Sanierung des 1960 errichteten
Wasserspeichers im Stadtteil Wacholder. Was wie ein grüner,
umzäunter Hügel am dörflich geprägten Rand der Blütenstadt daher
kommt, ist ein wichtiger Teil der Leichlinger Trinkwasserversorgung.
Hier wird das Wasser der benachbarten Dhünntalsperre gespeichert und
mit dem notwendigen Druck, ermöglicht durch die Höhenlage, in das
städtische Trinkwassersystem eingespeist. Aufgrund seiner Funktion
hochsensibel und unzugänglich für die Bevölkerung, wurde im Rahmen
der Abschlussarbeiten eine Ausnahme gemacht.
Verantwortliche der Stadtwerke Leichlingen, aus Verwaltung und
Politik, dem ausführenden Ingenieurbüro sowie der Presse wurde ein
einmaliger Einblick in das sonst nahezu hermetisch verschlossene
unterirdische Bauwerk erlaubt. „Nicht nur die Funktionalität
wollten wir wieder herstellen“, so der Wuppertaler Ingenieur und
Sachverständige Prof. Dr. Manfred Breidenbach. „Auch die Schönheit
des Baues, wie er nur selten in Deutschland zu finden ist, wollten wir
bei den Sanierungsarbeiten unterstreichen.“ Immerhin handelt es sich
bei dem Kuppelbau um einen so genannten Latsch-Behälter, wie er heute
nicht mehr gebaut wird. Unter einer gut 80 Zentimeter dicken
Erdschicht liegt die nur wenige Zentimeter dicke Betonschale. Noch nie
wirklich dicht, hatten die Handwerker in den sieben Arbeitsmonaten mit
der Beseitigung alter Sanierungsbemühungen zu tun und mit der
sicheren Abdichtung des Behälters.
Dass sich der Aufwand gelohnt hat, zeigt ein Blick in den Behälter.
Kathedralengleich mit fast schwarzer spiegelglatter Oberfläche im
unteren Teil und einer weiß-grauen Spritzbetonfassade in der Kuppel,
ist der Behälter für Architekturinteressierte ein Schmuckstück. Die
Akustik erinnert hingegen an eine Techno-Disco. Auf die Frage, warum
die Ästhetik bei einem unzugänglichen Bau eine große Rolle spielt,
verweist Prof. Dr. Manfred Breidenbach auf das sensible Thema
Trinkwasser. Denn, wenn auch technisch perfekt, wird ein rein
funktional gedachter Behälter dem Anspruch der Menschen auf sauberes
Wasser nicht gerecht, hier spielt die Psyche eine große Rolle.
Damit eine einwandfreie Trinkwasserqualität gewährleistet ist,
mussten das Gerüst und alle Gegenstände sowie die Menschen, die den
Behälter betreten, vorher umfassende Desinfektionsmaßnahmen
vornehmen. Zudem wird nach Abschluss der letzten Arbeiten der gesamte
Behälter desinfiziert und wieder verschlossen. „Die Sanierung des
Wasserbehälters stellt eine wichtige Investition in die Infrastruktur
und damit in die langfristige Zukunft der Leichlinger
Trinkwasserversorgung dar“, begründet daher auch Bürgermeister
Frank Steffes das Vorhaben. „Wir sind zuversichtlich, dass wir die
Sanierung termin- und budgetgerecht abschließen werden.“

 

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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