Verwaltung renoviert das Alte Rathaus
Erste Umbauphase ist abgeschlossen
Leichlingen - Die Anregung zum Ankauf des Alten Rathauses kam von Bürgermeister
Frank Steffes. Befeuert wurde die Idee durch Umfragen und Gespräche
mit Akteuren und Bürgern, in denen der Bedarf nach Treffpunkten in
der Innenstadt für unterschiedliche Zielgruppen und Anlässe
geäußert wurde. Seit die Stadt Leichlingen das „Alte Rathaus“
mitsamt dem angegliedertem Aluminium-Bau im Jahr 2018 mit Zustimmung
des Rates zum Preis von 1,2 Millionen Euro gekauft hat, steht einer
Verwirklichung also nichts mehr im Weg. Vorerst wurde allerdings nur
eine 190 Quadratmeter große Teilfläche im Erdgeschoss renoviert. Sie
soll als Veranstaltungsraum von bis zu 100 Personen zu nutzen
sein.
Deshalb ließ das Amt für Gebäudewirtschaft unter anderem
Zwischenwände einreißen, eine Bühne samt Technik installieren,
sanitäre Anlagen auf Vordermann bringen und eine behindertengerechte
Toilette sowie Rampe für den barrierefreien Zugang einbauen. In
diesen Tagen wird außerdem eine Küche für den Bistrobereich
installiert.
Der Raum, in dem noch immer der alte Sparkassen-Tresor steht, ist
künftig als Künstlergarderobe angedacht. Nach und nach soll sich das
gesamte, unter Denkmalschutz stehende Gebäude aus dem Baujahr 1891,
zu einem soziokulturellen Bürger- und Kulturzentrum entwickeln und
als Erweiterung zum Bürgerhaus dienen.
Lesungen, kleine Konzerte, Ausstellungen von Leichlinger Künstlern
oder Empfänge könnten dort zum Beispiel ausgerichtet und abgehalten
werden. Erst in der zweiten Umbauphase wird das erste Obergeschoss im
Rahmen einer denkmalgerechten Gesamtsanierung umgestaltet. Wann und
wie das Konzept im Einzelnen greift, will die Verwaltung aber noch mit
einem externen Büro klären. Angedacht ist unter anderem die
Einrichtung eines Trauzimmers und eines weiteren, großen
Besprechungsraumes. Denkbar ist ebenfalls, dass die neue „Gute
Stube“ von Leichlingen zum Anlaufpunkt für Stadtteilarchitekt oder
Quartiersbüro werden könnte.
Städtebauförderung
Laut Steffes beteiligte sich die Städtebauförderung von Bund und
Land an den bisherigen Kosten in Höhe von 90.000 Euro mit einem
Zuschuss von 60 Prozent. Alleine die Baukosten für den künftigen
Ausbau werden voraussichtlich mit 1,1 Millionen Euro zu Buche
schlagen. Darin noch nicht enthalten sind die Ausgaben für den
voraussichtlichen Abriss des Anbaus, so dass der markante Backsteinbau
in der Innenstadt mit seinem Turmvorbau im Gründerzeitstil zum
Schluss wieder alleine und solitär dastehen wird. So, wie vor 129
Jahren, als der damalige Bürgermeister Gustav Dahlmann mit seiner
Verwaltung in das damalige Leichlinger Rathaus bezog. „Aber das ist
bislang alles noch nicht klar“, versicherte der Bürgermeister.
Die erste Amtsstube des Bürgermeisters, die seit 1927 von der
Sparkasse genutzt wurde, war zunächst noch im Eigentum der Stadt,
wurde nach dem Zweiten Weltkrieg im Jahr 1948 aber auf das
Geldinstitut übertragen. Später gab es sowohl im Inneren als auch im
Äußeren zahlreiche Erneuerungs- und Baumaßnahmen.
1971 wechselte die Sparkasse zunächst vom Alt- in den Aluminiumanbau,
1987 dann in den Neubau auf der gegenüberliegenden Straßenseite.
Zwischen 1972 und 2016 diente das ehemalige Rathaus als Quartier für
16 Schutzpolizisten. Während die Sparkasse die Kellerräume des
Rathauses vor allem als Aufbewahrungsort für ihr Geldvermögen
genutzt hatte, beschränkte sich die Polizei auf die Verwendung als
Asservatenkammer und Aktenlagerort. Gerüchte, es habe dort außerdem
eine Zelle gegeben, entbehren jeglicher Wahrheit. Führung durch das
RathausBesucher haben am Sonntag, 9. August, von 11 bis 16.30 Uhr,
jeweils 30 Minuten Gelegenheit, sich im Inneren unter Wahrung der
geltenden Corona-Regeln umzusehen und eine Ausstellung zur Geschichte
des Alten Rathauses zu besuchen. Dabei müssen die üblichen
Abstandsregeln eingehalten und eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen
werden.
Vorherige Anmeldung bei Rebecca Hermann vom Kulturbüro ist Pflicht:
Per Mail an
rebecca.hermann@leichlingen.de
oder Tel. 02175/992-105.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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