Familienalltag in Corona-Zeiten
Gemeinsam Lösungen finden
Leichlingen - Kitas und Schulen sind geschlossen, viele Eltern arbeiten im Home
Office – eine Ausnahmesituation für Familien. Die Katholische
Erziehungsberatung in Leichlingen unterstützt bei Erziehungsfragen in
Zeiten von Corona und gibt in den Lokalen Informationen Anregungen,
wie Eltern die neuen Herausforderungen meistern können.
Homeoffice, den Haushalt regeln, Kinder bespaßen und gleichzeitig mit
ihnen lernen? Das ist kaum zu schaffen. Wie gelingt es Eltern, trotz
allem nicht die Nerven zu verlieren? Der ultimative Tipp, wie man
Berufstätigkeit, Kinderbetreuung und Schulunterricht als Mutter oder
Vater in einer Dreizimmerwohnung schafft, steht hier nicht.
Weil es ihn nicht gibt. Wohl aber einige Anregungen, wie Sie Ihre
Nerven schonen können:
Struktur ist das A und O im Heimunterricht und ultimatives Mittel
gegen Lagerkoller. Schreiben oder malen Sie einen Tagesplan, den sie
gut sichtbar aufhängen, damit alle wissen, was wann Sache ist.
Überlegen Sie gemeinsam mit dem Kind den Ablauf und vergessen sie in
Ihrem Plan nicht, dass Sie gegebenenfalls einkaufen, kochen und
aufräumen müssen. Hier können die Kinder wunderbar mit eingebunden
werden. Danach steht Spielen, Bewegung und Spaß auf dem Programm.
Auch für Sie!
Startschuss: In der Kita beginnt der Tag mit einem Morgenlied,
in der Schule ertönt der Gong. Akustische Signale helfen, die Zeit zu
strukturieren und signalisieren, dass es jetzt losgeht. Überlegen Sie
gemeinsam mit Ihrem Kind, wie Sie in die jeweilige Phase starten
wollen (Lied, Glocke, Klangschale, Spruch…) und wie Sie sie beenden.
Kein Multi-Tasking! Erledigen Sie eine Sache nach der anderen
und schaffe sie dafür einen verständlichen Rahmen, zum Beispiel
„Wer am Tisch vor dem Laptop sitzt, ist „in der Arbeit“ und
steht nicht zur Verfügung.“ Oder installieren Sie eine Art Ampel
oder Hinweisschild. Das schafft Klarheit für das Kind und hilft
Ihnen, Ressourcen zu schonen. So verlockend es ist, spontan ein
Telefonat zwischenzuschieben während der Reis kocht oder die
Waschmaschine zu beladen während das Kind gerade konzentriert
rechnet, das kurzfristige hin- und herwechseln zwischen den
Tätigkeiten kostet das Gehirn sehr viel Aufmerksamkeit und Energie.
Diese fehlt Ihnen dann, wenn Unvorhergesehenes geschieht. Und davon
geschieht gerade reichlich.
Geduld: Gehen Sie davon aus, dass auch mit gut durchdachtem Tagesplan
nicht alles glatt laufen wird. Wenn Eltern plötzlich als Lehrer
auftreten, werden Kinder irritiert sein, vielleicht sogar bockig.
Außerdem müssen Kinder gerade auf viel Bewegung und Anregungen
verzichten. Das führt unweigerlich zu Frust.
Wann immer Ihr Kind also etwas tut, das Sie nervt oder Sie nicht
nachvollziehen können, denken Sie daran, dass es das nicht tut, um
Sie zu ärgern oder zu verletzten. Es drückt gerade nur das eigene
Unwohlsein aus. Versuchen Sie, einander und sich selbst mit Wohlwollen
zu begegnen und lassen Sie einfach mal „Fünfe gerade sein“...
Belohnung: Wenn Sie Leben, Kinder, Arbeit und Haushalt unter
einem Dach organisieren müssen, versuchen Sie wie viele andere
Menschen gerade das Unmögliche. Bejubeln sie sich daher für alles,
was Sie schaffen – auch wenn es weniger ist als geplant. Und tun Sie
das am besten gemeinsam!
Sollten Sie bei all dem an ihre persönlichen Grenzen kommen, zögern
Sie nicht, um Unterstützung zu bitten, sei es bei Familie und
Freunden oder bei „Profis“.
Das Team der Erziehungsberatung steht Ihnen auch und gerade jetzt
gerne telefonisch unter 02175/6012 oder per Chat zur Seite.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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