Witzheldener Erntedankumzug feiert die Heimat
Herz-Motto vielfältig umgesetzt

„Witzhelden – uns´re Heimat, unser Herz“, so lautete das Motto des Erntedankzugs. Zahlreiche Gruppen hatte sich dieses Motto sprichwörtlich zu Herzen genommen. | Foto: Britta Meyer
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  • „Witzhelden – uns´re Heimat, unser Herz“, so lautete das Motto des Erntedankzugs. Zahlreiche Gruppen hatte sich dieses Motto sprichwörtlich zu Herzen genommen.
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Witzhelden - Bei schönstem Sonnenschein versammelten sich tausende Witzheldener
und Besucher aus dem Umland rund um den Marktplatz, um das
diesjährige Erntedankfest mit dem traditionellen Umzug zu feiern.

36 Wagen und über 500 Teilnehmer hatten sich angekündigt. Viele
bekannte Gruppen widmeten sich sprichwörtlich dem Motto „Witzhelden
– uns´re Heimat, unser Herz“. Und so leuchteten schon von weitem
unzählige Herzen in rot und lila den wartenden Zuschauern entgegen.
Diese mussten sich jedoch am Festsonntag etwas gedulden, denn der
Tross startete mit gut 25 Minuten Verspätung, da es noch
Ungereimtheiten für das Ordnungsamt gab, das die Wagen vor dem Start
abnehmen musste.

Verzögerung wurde gut überbrückt

Die Verzögerung nutze das Moderatorenduo, um über zahlreiche
Anekdoten aus der 71-jährigen Erntedank-Festumzugsgeschichte zu
plaudern. Einen kleinen Seitenhieb gab es dabei auch in Richtung
Eingemeindung des Höhendorfes zur Stadt Leichlingen im Jahr 1975. So
wurden demnach in den 1970er Jahren noch Sperrfristen per
Bierdeckeldekret aufgehoben, eine Praktik, die heute undenkbar sei, so
Sigrid Weltersbach, Trägerin der Ehrenplakette der Stadt.

Letztlich zeigten sich die Witzheldener aber auch an diesem
Erntedankfest weltoffen und herzlich. „Schon gestern Abend bei der
Eröffnung des Festes war hier jede Menge los“, berichte Rolf
Schneider vom Organisationsteam. Kurz zuvor hatte er noch die
„Magnolia Jazz Band“ aus Solingen von der Bühne verabschiedet,
nun wartete er auf den Anruf des Weinlieferanten, der Nachschub
bringen wollte. „Bis ein Uhr durften wir Musik machen, um drei Uhr
war Schluss mit dem Ausschank.“

Am Sonntagmittag stand Erntekönigin Nina Schneider wieder
freudestrahlend auf dem ersten Wagen und winkte in die Menge. Auch
wenn ausgerechnet ihr Traktor am Marktplatz schlapp machte und der Zug
nochmals rund 15 Minuten nicht weiterkam, bei dem schönen Wetter und
der guten Stimmung geduldeten sich die Zugbesucher gerne.
Anschließend wurden sie mit einem abwechslungsreichen und erstaunlich
politischen Umzug belohnt.

Besonders die junge Generation, die sich erfreulich aktiv bei den
Vorbereitungen eingebracht hatte, bohrte in die ein oder andere Wunde.
Sei es der Poller, der den Anwohnern des Kirchwegs neuerdings den Weg
versperrt, die nach wie vor hinterhergetrauerte Unabhängigkeit
Witzheldens oder um das gute gemeinschaftliche Leben, aller Menschen,
gleich welcher Kulturen im Höhendorf.

Dies zeigte besonders eine Zuggruppe, die mit Plakaten durch die
Straßen zog, auf denen gegen rechte Hetze und für eine offene
Gesellschaft plädiert wurde. So präsentierte sich der Zug um den
traditionellen Reisbrei-Wagen nicht nur feierfreudig, sondern auch
gesellschaftskritisch bei spätsommerlichen Traumwetter. Mehr Fotos
gibt es online!

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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