Mitgliederzuwachs für SPD

Im Windschatten von Martin Schulz

Leichlingen - Fünf neue Mitglieder hat die SPD Leichlingen, seitdem bekannt ist,
dass Martin Schulz Kanzlerkandidat der SPD wird. Tobias Rottwinkel,
stellvertretender Vorsitzender der SPD Leichlingen, zeigt sich
hocherfreut, was innerhalb von zwei Wochen möglich ist. Als
Geburtsjahrgang 1986 altersmäßig eigentlich noch den JUSOS
angehörig, sitzt Rottwinkel seit 2006 im Stadtrat und will etwas
bewegen. „Wir müssen ein offenes Ohr für die Menschen haben. Sie
zum Mitmachen motivieren."

Auf die Frage, warum nur wenige junge Menschen sich politisch in einer
Partei engagieren möchten, hat er auch keine befriedigende Antwort,
sind die Neuzugänge doch alle älteren Baujahrs. Doch letztlich gehe
es darum, Vorbild für nachfolgende Generationen zu sein und zu
zeigen, dass es lohnt, sich einzumischen. Ganz besonders jetzt in
Zeiten eines erstarkenden Populismus und Nationalismus.

Die schwachen Zahlen der SPD in den letzten Jahren kann sich der
Vorstand der Leichlinger SPD, der erst im November neu gewählt wurde,
nicht wirklich erklären. „Wir haben auch auf Bundesebene viele gute
Ideen eingebracht, von denen viele umgesetzt wurden, wenn auch manches
durch Kompromisse", so die erste Vorsitzende Roswitha Süßelbeck, die
in ihrem Amt bestätigt wurde und nun seit 20 Jahren in der
Blütenstadt die Fraktion anführt. „Hier in Leichlingen wollen wir
vor allem zukunftsorientiert handeln und nicht nur auf schnelle
Erfolge zielen und im Gewohnten verharren."

Als Beispiel führt Süßelbeck die Diskussion um das umstrittene
Areal an der Wupper, gegenüber des Rathauses an, wo bisher Supermarkt
und die Tankstelle stehen. Mit dem neuen Investor Pässler, Sundermann
& Partner möchten sie und ihre Mitstreiter das Gespräch suchen.
„Wir habe hier ein gutes Gefühl, denn der Investor vermittelt einen
Bezug zur Stadt", fügt Tobias Rottwinkel hinzu. Und darauf komme es
in der Kommunalpolitik schließlich an. Auch eine Weiterentwicklung
des Smartparkings via Mobilfunkbezahlung und die Ansiedlung eines
Vollsortimenters in der Innenstadt sind Themen auf der lokalen Agenda.

Ansonsten gehe es darum im Superwahljahr 2017 der SPD auf Landes- und
Bundesebene den Rücken zu stärken. „Seit 70 Jahren leben wir in
friedlichen und stabilen Verhältnissen, das darf nicht durch
populistische Parteien kaputt gemacht werden", ist sich der neue
Vorstand en bloc einig. Der ehemalige EU-Politiker und jetzige
SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz sei dafür genau die richtige
Person. Und so hofft der Ortsverein Leichlingen vom Schulz-Effekt
profitieren zu können und wirbt kräftig mit dessen Konterfei für
neue Mitglieder, damit aus den 140 aktuellen Sozialdemokraten bald
mehr werden. „Schließlich wollen und müssen wir den
nationalistischen Bewegungen ein Kampansage erteilen", so Rottwinkel.
„Und das am besten, indem wir an einem Strang ziehen für ein
Europa."