Nachhaltigkeit ist gefragt
Leichlinger Obstmarkt zog Besucher an

Eine große Auswahl an alten Apfelsorten gab es auf dem Obstmarkt am NABU-Stand zu sehen und zu probieren. | Foto: Britta Meyer
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  • Eine große Auswahl an alten Apfelsorten gab es auf dem Obstmarkt am NABU-Stand zu sehen und zu probieren.
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Leichlingen - Kommt es auf den Geschmack an, dann können Äpfel gerne auch
schrumpelig sein. Wer auf dem Obstmarkt in Leichlingen durch die
Gänge schlenderte, fand neben einem großen Angebot an Spezialitäten
aus Landwirtschaft und Handwerk auch zahlreiche Informationen zu
nachhaltigen Produkten und Anbaumethoden.

„Kennen Sie diese Sorte“, lautete die Frage einer Besucherin an
Hartmut Brückner vom Bergischen Streuobstwiesenverein aus Overath. Er
ist seit Jahren mit zahlreichen Apfelsorten auf der beliebten
Leistungsschau in den Balker Auen. Hartmut Brückner nimmt die Frucht,
schneidet Apfelschnitze und vergleicht Form, Konsistenz und Geschmack
mit den mitgebrachten Sorten wie dem Gravensteiner.

„So ein Gravensteiner, wie er hier liegt, ist der typische Apfel aus
der Region“, so Brückner, wohl wissend, dass die meisten seiner
Kunden davon noch nie was gehört haben. Leider hatte die Besucherin
in diesem Jahr kein Glück, die Apelsorte ließ sich nicht bestimmen,
nächstes Jahr soll sie mit mehreren Exemplaren wiederkommen, so der
Pomologe. „Streuobstwiesen mit alten Sorten liefern nicht nur
leckere Früchte, sondern sind wichtig für den Erhalt der
Artenvielfalt“, weiß Brückner und stößt damit zunehmend auf ein
breites Interesse.

Eine Entwicklung, die auch Stefan Bublies vom Naturschutzbund (NABU)
Rhein-Berg beobachtet. Er steht, umsurrt von Fruchtfliegen, vor der
Auslage der Ernte der drei NABU-eigenen Streuobstwiesen auf denen
Sorten wie Ontario, Rote Sternrenette und Bergische Schafsnase
wachsen.

„Dabei sind dieses Jahr einige Äpfel besonders groß geworden“,
freut sich Bublies „Wir sind dabei nicht auf Menge ausgelegt. Die
kleinen Äpfel lassen wir einfach hängen und liegen. Die Tiere freuen
sich.“ Nachhaltiger Anbau war auch beim Stand des städtischen
Bauhofes gefragt. Nicht das Obst, sondern Bäume und Sträucher, die
das wärmer werdende Klima vertragen, standen im Fokus der
Ausstellung. Zudem wurden Alternativen zum arg gebeutelten Buchsbaum
präsentiert.

Doch nicht nur ein wachsendes Bewusstsein für die Umwelt war Thema
des Obstmarktes. Vor allem ging es bei spätsommerlichem Wetter darum
zu zeigen, was die vergangene Ernte rund um Leichlingen eingebracht
hat.

So lachten den Besuchern satte und vollmundige Äpfel aus etlichen
Körben entgegen. „Zu Beginn des Jahres hatten wir noch Sorge, das
wird dieses Jahr nichts. Aber die Früchte haben kurz vor der Ernte
nochmal richtig zugelegt, so dass wir zufrieden sein können“, war
vom Stand des Obstgutes Conrads zu hören, das samt Hochzeitskutsche
in die Balker Aue gekommen war.

Auch das Obstgut Friedrich Appenrodt war wie gewohnt mit zwei Ständen
mit kistenweise Äpfeln dabei. Die ganze Bandbreite
rheinisch-bergischer Ernteerzeugnisse brachte traditionell das Gut
Mönchhof mit. Neben Obst und Saft konnten Besucher auch Marmeladen
und ein breites Gemüseangebot direkt vom Erzeuger kaufen. Doch nicht
nur das Obst- und Gemüseangebot macht den Reiz der Leistungsschau
aus.

Neugierig begutachteten die Besucher die Pilze der Champignonzucht
Marseille, Blumenzwiebeln und Handwerkskunst oder ließen sich bei
Weinen, Spezialitäten aus Österreich und einem großen
gastronomisches Angebot verwöhnen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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