Hexe oder nicht?
Leichlinger Sinneswald dient als Filmkulisse
Leichlingen (BW) - Wenn doch der Regen nicht wär! Heute muss Regisseurin Natalie
Meyer unbedingt die Szene drehen, in der ihre Hauptdarstellerin in den
See geworfen wird.
Doch es regnet so heftig, dass mittlerweile alle Schauspieler völlig
durchnässt sind. Doch der Zeitplan ist eng getaktet, kurze Pause zum
Aufwärmen, dann muss es weiter gehen.
Natalie Meyer studiert im fünften Semster Kommunikationsdesign an der
TH Aachen und hat den Schwerpunkt Film gewählt. Teil des Studiums ist
es, einen zehnminütigen Kurzfilm zu drehen. Dafür suchte die
Studentin einen magischen, mythischen Ort – und fand ihn im
Sinneswald im Leichlinger Weltersbachtal. Wicze Braun, Eigentümerin
des Sinneswaldes, war sofort Feuer und Flamme und unterstützte die
Dreharbeiten der Studenten.
Mehrere Tage dreht das Filmteam, zu dem vier Schauspieler, mehrere
Statisten, Kameramann, Ton und Set-Assistentin gehören, im
Sinneswald, der Nachtdreh ist bereits im Kasten. Doch die zentrale
Szene fehlt noch. Und darum geht es in dem Film: Eine junge Frau wird
beschuldigt, eine Hexe zu sein. Mit der Wasserprobe soll der
Hexenverdacht widerlegt oder bestätigt werden. Falls die Angeklagte
oben schwimmt, gilt dies als Beweis der Hexerei. Im Mittelalter
glaubte man, dass Wasser Hexen abstoßen würde.
Der Wurf ins Wasser steht Hauptdarstellerin Rebecca Lara Müller an
diesem Tag noch bevor, im kleinen, kalten Weltersbach. Doch dann geht
alles überraschend schnell, die Szene ist gleich beim ersten Versuch
im Kasten und für Rebecca geht es unter die heiße Dusche.
Sobald der Film abgedreht ist, geht es für Regisseurin Natalie Meyer
in den Schneideraum, die Abgabefrist für den Film rückt immer
näher. Anschließend wird der Film benotet und geht in den
Film-Wettbewerb der Uni. Im dritten Semester hat Meyer bereits mit
einer Kommilitonin den ersten Preis bei diesem Filmwettbewerb
gewonnen.
Und vielleicht wird der Film, der im Sinneswald gedreht wurde, ja auch
im Sommer dort gezeigt: Schließlich gibt es in den Sommermonaten ein
Open-Air-Kino im Steinbruch. „Das kann ich mir sehr gut
vorstellen“, erklären sowohl Regisseurin Natalie Meyer als auch
Wicze Braun.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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