Neujahrsempfang der CDU Leichlingen

Ministerin Scharrenbach wirbt für Heimat als Anker

Leichlingen - Gut gefüllt war der Veranstaltungsraum des Brauhauses Aloysianum
am Bahnhof am Sonntagmorgen. Maurice Winter, Vorsitzender des
CDU-Stadtverbandes, begrüßte zahlreiche Gäste aus Leichlingen und
dem Umland zum traditionellen Neujahrsempfang. Diese konnten sich
gleich auf zwei Landesminister freuen.

NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) war als Leichlinger
selbstverständlich anwesend. Mitgebracht hatte er zudem
NRW-Ministerin Ina Scharrenbach, die für Heimat, Kommunales, Bauen
und Gleichstellung zuständig ist. Persönlich ist sie stark engagiert
im Bereich Gleichstellung von Frauen, „ich kann Frauen immer nur
wieder ermutigen politisch aktiv zu werden, oftmals ist die Sicht in
unserer Gesellschaft zu stark von Männern dominiert“, so
Scharrenbach, in ihrer Ansprache legte sie den Fokus auf das Thema
Heimat. Ein Begriff mit Ambivalenz, der während ihres frei gehaltenen
Referats passgenau auf die aktuelle Entwicklung einer Region
„Bergisches Rheinland“ zugeschnitten war. Dabei war von der Marke
in einer von Metropolen bestimmten Region die Rede, von Herausstellung
der Vorteile und Merkmale der Blütenstadt in Gemeinschaft mit den
Nachbargemeinden. Scharrenbach definierte Heimat als Anker in einer
vielfältigen Gesellschaft, der nicht starr ist, sondern mit den
Anforderungen und Einflüssen wächst.

Dabei lobte sie das ehrenamtliche Engagement und traf den Nerv
zahlreicher Anwesenden, die sich durch ihre gemeinnützige Arbeit in
Leichlingen auszeichnen sowie die gute Vernetzung innerhalb der
Region. Eine Lanze brach sie zudem für die gedruckte Presse, die eine
schwierige Aufgabe annähme als aufklärendes Medium in einem
Zeitalter von digitalen Schlagzeilen-Nachrichten. Der Digitalisierung
würde zu viel Gewicht beigemessen, so Scharrenbach. Obwohl besonders
die Leichlinger CDU die Digitalisierung ihrer Stadt vorantreiben
möchte, änderte das nichts an dem ehrlichen Applaus.

Landrat Stephan Santelmann, Bundestagsabgeordneter Hermann-Josef
Tebroke und Landtagsmitglied Rainer Deppe zeigten sich stolz über
ihre prominenten Gäste aus dem NRW- Landtag und genossen sichtlich
die lockere Art der Ministerin. Diese sang beim anschließenden
Auftritt des Kinderdreigestirns kräftig mit und verteilte flugs zwei
Orden, die sie noch im Auto hatte. Ein passenderes Ende des
offiziellen Teils des Neujahrsempfangs konnte es nicht geben –
immerhin ist Karneval Inbegriff der „Bergischen
Rheinland“-Tradition.