Mit der Zeitmaschine ins Mittelalter
Probleme gemeinsam am Feuer lösen
Leichlingen (sch) - Bei den Aborigines Didgeridoos, bei den Indianern Speere, Pfeile und
Bögen und im Mittelalter Dosen-Telefone und Tonarbeiten basteln –
mit der großen, selbst kreierten Zeitmaschine ließen sich die
Workshop-Teilnehmer in andere Kulturen beamen.
„Wir haben eine Steuerungsanlage, mit deren Hilfe wir Jahr, Monat,
Tag, Uhrzeit und Ort einprogrammieren können und uns dann mit unserer
Gedankenkraft dorthin beamen", erklärt Jonas (12), einer der 22
Teilnehmer der beiden Kiku-Ferienkurse im Sinneswald. Er nahm in den
Herbstferien bereits zum vierten Mal an einem Ferienkurs im Sinneswald
teil und will auf jeden Fall wieder kommen.
„Besonders toll finde ich, dass wir jeden Tag etwas anderes machen
können und auch viel Freizeit haben. Außerdem sind wir jeden Tag
draußen, wenn wir wollen."
Zum Aufwärmen und Würstchengrillen brannte an jedem Tag ein Feuer.
„Das ist unser zentraler Kommunikationstreffpunkt. Wenn es Probleme
gibt, lösen wir sie gemeinsam am Feuer", weiß Workshop-Leiterin
Marie Fenske zu berichten. Sie und Jo Hillebrecht erklärten auch,
dass großen Wert darauf gelegt werde, dass die Kinder genug Freiraum
für freies Spiel haben. „Wir geben nur Impulse, üben aber
keinerlei Druck aus wie in der Schule. Jedes Kind kann selbst
entscheiden, ob es unsere Ideen umsetzen will oder nicht und seinen
eigenen Rhythmus leben."
In diesem Jahr sollte das Thema „Schall und Rauch" umgesetzt werden.
So wollten die Leiter den Kindern näher bringen, dass es in anderen
Kulturen durchaus auch ohne Handys geht und trotzdem Kommunikation
stattfindet. Beispielsweise funktionieren auch Dosentelefone zur
Übertragung von Nachrichten. Mann kann mit Taschenlampen morsen oder
mit Gebärden sprechen. Töne gehen ganz ohne Technik durch Rohre.
Auch Solvej (9) schwärmt begeistert von ihrem Ferienaufenthalt im
Sinneswald. „Wir können hier richtig kreativ sein, wenn wir wollen.
Es gibt Materialien, die wir zu Hause nicht haben. Außerdem können
wir in den Wald gehen und in der Natur sein." Sie nimmt schon zum
fünften Mal an der Ferienfreizeit teil.
Ali (10) ist zum ersten Mal dabei. Er kommt aus Afghanistan und lebt
erst wenige Monate in Deutschland. Sein Deutsch ist hervorragend.
Problemlos verständigt er sich mit den anderen Kindern. „Das ist
gelebte Integration. Im Frühjahr war ein Mädchen im Rollstuhl dabei.
Auch dort hat die Integration hervorragend funktioniert."
Ali hat ein Besucherzelt aus Stöcken und Stoffen gebaut. Dort werden
die Besucher auch bewirtet. „Wir können hier sehr viel über andere
Völker und Kulturen lernen."
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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