ASB unterstützt Blütenstadt
Retten, impfen, schenken – ein volles ASB-Jahr in Leichlingen

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Ob Fluthilfe, Corona-Impfungen oder einfach nur Kinderaugen zum Leuchten bringen – im Krisenjahr 2021 streckte der ASB Bergisch Land e.V. der Blütenstadt Leichlingen viele helfende Hände entgegen. Und wird auch 2022 an der Wupper Gesicht zeigen.

Am Thema Corona gab es natürlich auch in Leichlingen kein Vorbeikommen. Zusätzlich wurden die Menschen in diesem Jahr mit voller Wucht von einer Naturkatastrophe getroffen. In der Nacht vom 14. auf den 15. Juli ließ ein nie zuvor dagewesener Starkregen die Wupper und viele Bäche anschwellen. Es gab Tote und Verletzte, aber auch viele Menschen, deren Häuser „nur“ stark beschädigt wurden und Hab und Gut verloren. Der ASB Bergisch Land e.V. war nicht nur an diesem Tag mit seinen hauptamtlichen und freiwilligen Rettungskräften vor Ort im Einsatz, sondern hat auch in den schweren Wochen und Monaten danach die Menschen unterstützt, sei es durch die Bearbeitung von Spendenanträgen oder die Vermittlung von Sachspenden. Oder mit einem kleinen geschmückten Tannenbaum.

Wunschbaum kommt nach Leichlingen
„Erst lief der Weltersbach in die Häuser. Und als wir die Keller gerade leer hatten, kam die Wupper reingeschossen“, berichtet ein Anwohner der Leichlinger Ortslage Büscherhöfen von der verhängnisvollen Nacht im Juli, als der große Regen große Teile der Blütenstadt verheerte. Fast ein halbes Jahr später sind die Spuren der Katastrophe kaum noch sichtbar und die meisten Keller wieder trocken, aber längst sind die Wunden noch nicht alle verheilt, insbesondere bei den Kleinsten. Als kleines Trostpflaster für die betroffenen Kinder hatte sich der ASB-Bundesverband gemeinsam mit der Aktion Deutschland Hilft, dem arche noVa - Initiative für Menschen in Not e.V. und dem ASB Bergisch Land e.V. eine tolle Aktion ausgedacht. Am dritten Advent besuchte die ASB Katastrophenschutzeinheit Büscherhöfen und Unterberg, wo die Flutschäden besonders groß waren, und stellten einen Weihnachtsbaum im Zentrum auf. An diesen konnten Kinder Postkarten mit ihren Weihnachtswünschen aufhängen. Organisiert wurde die „Aktion Wunschbaum“ von ehrenamtlichen Einsatzkräften des ASB-Katastrophenschutzes, von denen viele schon während der Flut in Leichlingen im Einsatz waren und zahlreiche Leben gerettet haben.

Gut zweieinhalb Wochen danach folgte eine schöne Bescherung auf dem Parkplatz vor der Sporthalle Am Hammer. Trotz Dauerregen bildete sich eine lange Schlange von Kindern vor dem vollgepackten Rettungswagen des ASB. Sogar ein Fernsehteam des WDR war dabei, als die beiden Rettungssanitäter*innen Karin Hindrichs und Daniel Hofmann Knetgummi, Malbücher, Spielzeugautos und Co. an die Leichlinger Kinder überreichten. Besonders freute sich die siebenjährige Kaylie über gleich zwei kleine Päckchen. „Das sind Band 2 und 3 von der ,Schule der magischen Tiere‘“, erklärt sie und fügt an „Ich lese sehr gerne.“ Die gleichaltrige Emilia erholte sich im Juli mit ihren Eltern auf Teneriffa, als ihre Oma aufgeregt anrief und von den Überschwemmungen berichtet. Dass ihr Haus überflutet wurde und sie daraufhin bei Oma wohnen musste, dem Umstand konnte sie immerhin etwas Positives abgewinnen. „Es war cool, dass ich mit meiner Cousine zehn Tage zusammengewohnt habe“, berichtet das Mädchen, deren Onkel und Tante ebenfalls betroffen waren und bei der Großmutter Unterschlupf fanden.

Impfen gegen Corona
Gleich um die Ecke am Bürgerhaus ist die Menschenschlange kaum kürzer. An der denkmalgeschützten Villa Weyermann aus dem 19. Jahrhundert steht jedoch ein deutlich älteres Publikum an. Die Menschen verlangen den Piks mit Biontech oder Moderna. Seit Mitte Dezember betreibt der ASB Bergisch Land e.V. das Impfzentrum in Leichlingen und die Zwischenbilanz kann sich schon jetzt nach zwei Wochen sehen lassen. „Wir konnten in dieser kurzen Zeitspanne schon gut 1.200 Menschen impfen lassen, darunter sogar noch einige wenige zum ersten Mal“, berichtet Sven Niederau, Leiter des ASB-Rettungsdienstes Rheinisch-Bergischer Kreis. Darunter seien auch manche Einkaufstouristen aus Belgien und den Niederlanden gewesen, die sich vor ihren Shoppingtouren in Düsseldorf oder Köln noch eben die nötige Impfung abgeholt hätten, um in die Geschäfte zu kommen, so der Rettungsingenieur. „Europa wächst zusammen und so heißen wir hier im Bürgerhaus auch unsere Nachbarn immer herzlich willkommen.“

Wie lange der ASB Bergisch Land e.V. das Leichlinger Impfzentrum im Auftrag des Rheinisch-Bergischen Kreises betreiben muss, hängt vom Erfolg der Impfkampagne ab. Es sei jedoch davon auszugehen, dass auch bis weit in das Jahr 2022 weiter geimpft werden müsse, stellt Anne Paweldyk, Geschäftsführerin des ASB Bergisch Land e.V., fest. Aber ganz gleich ob Corona, Fluthilfe oder Wohltätigkeitsaktionen: „Wir werden weiterhin im kommenden Jahr unser Augenmerk auf Leichlingen richten und gezielt unterstützen, wo und wann immer wir können und unsere Hilfe benötigt wird“, verspricht Anne Paweldyk.

LeserReporter/in:

Marco Wehr aus Bergisch Gladbach

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