Impfung für Lehrer und Erzieher
Rund 1.000 Impfungen in Leichlingen und Burscheid
Leichlingen - Wie am Schnürchen gelangen rund 1.000 Impfungen am Samstag. Erst
innerhalb weniger Stunden im Jugendzentrum Burscheid, danach im
Kinder- und Jugendzentrum Leichlingen Balker Aue.
Das Gesundheitsamt des Rheinisch-Bergischen-Kreises hatte nicht lange
gefackelt, nachdem Lehrer, Erzieher und alle Mitarbeiter wie
beispielsweise Hausmeister, Sekretärinnen oder Reinigungspersonal,
die rund um Schule und Kinderbetreuung beschäftigt sind, durch die
Corona-Schutzverordnung vom 8. März auf Impfpriorität 2 hochgestuft
wurden.
Weil Kreisen und kreisfreien Städten in NRW zugleich insgesamt
110.000 Dosen des Impfstoffs der Firma Astrazeneca zur Verfügung
stand, wurde innerhalb weniger Tage alles Notwendige in die Wege
geleitet. Damit nicht alle Personen eigens zum Impfzentrum nach
Bergisch Gladbach fahren mussten, suchten Burscheids Bürgermeister
Stefan Caplan und Leichlingens Bürgermeister Frank Steffes – in
Abstimmung mit dem leitenden Impfarzt Hans-Christian Meyer – in
ihren Gemeinden nach eigenen Möglichkeiten. „Und dann haben wir das
mal schnell auf die Beine gestellt“, schilderte Steffes höchst
zufrieden mit dem gesamten Ablauf. „Organisation ist alles“,
fügte er hinzu.
Im Vorfeld hatte Johanne Kristiansen, Leiterin des Leichlinger Amtes
für Jugend und Schule, für die reibungslose Abwicklung gesorgt.
Niemand musste länger als drei Minuten warten, weil alle Betroffenen
zu einer bestimmten Zeit bestellt waren. „Im Vorfeld bekamen wir
alle Informationen zum Ausdrucken“, berichtete Nils Lemke (46),
Sonderschulpädagoge der Martin-Buber-Schule in Leichlingen, „so
dass wir das Notwendige in Ruhe durchlesen und den Ärzten ausgefüllt
vorlegen konnten“. Danach folgte ein kurzes Aufklärungsgespräch.
Nach einer Minute war alles erledigt und jeder der rund 650
Leichlinger Impflinge erhielt einen Aufkleber in seinen Impfausweis.
„Erst war ich richtig aufgeregt. Jetzt bin ich sehr glücklich über
die erste Impfung“, gestand Lemke kurz darauf mit leuchtenden Augen,
nachdem er den kurzen Pik erhalten hatte. „Ich hätte nicht gedacht,
dass es so schnell geht. Dass ich mich impfen lasse, war aber keine
Frage“, kommentierte sein Arbeitskollege Jonathan Plaßmann,
während der niedergelassene Mediziner Hartmut Jürgensen – einer
von sechs Helfern aus dem Ärzteteams– die Spritze an seinen Oberarm
setzte und sagte: „Wir warten dringend darauf, dass auch Hausärzte
in ihrer Praxis impfen dürfen.“ Der 36-jährige Pädagoge Plaßmann
wohnt zwar in Köln, arbeitet aber in Leichlingen. Er konnte sich dort
impfen lassen, weil nicht der Wohnort, sondern der Beschäftigungsort
entscheidend war.
„Klar hört man, dass einige Leute Nebenwirkungen wie Fieber, Kopf-
oder Gliederschmerzen nach der Impfung haben und sich krank
fühlen“, antwortete Maren Ledenbecker (32), ebenfalls
Sonderpädagogin der Leichlinger Martin-Buber-Förderschule, auf die
Frage, ob sie sich sorge, weil sich Klagen nach Impfungen mit
Astrazeneca häuften. „Das sind alles Nebenwirkungen, mit denen ich
leben kann.“ Nicht ganz so unbeschwert schien unterdessen ihre
Schulleiterin Antje Tracht-Junge zu sein. Sie sagte: „Ich weiß
nicht was passiert, wenn die Schüler da sind, aber kein Personal.“
Immerhin dürfen ab 15. März, nur zwei Tage nach der Impfung, die
meisten Kinder nach Wochen aus dem Home-Schooling zurück in die
Schule kommen.
- Gabi Knops-Feiler
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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