Corona-Krise
Stadt Leichlingen bietet Zahlungserleichterungen für Gewerbebetriebe
Leichlingen - Selbst in schlechten Zeiten gibt es immer etwas Positives. Bei der
Stadtverwaltung in Leichlingen zahlt es sich jetzt aus, dass
Bürgermeister Frank Steffes schon vor Jahren auf Digitalisierung in
der Verwaltung gedrängt hat. Das erleichtert jetzt zum Beispiel die
Versammlungen eines Krisenstabes, zu dem sich Steffes täglich, auch
am Wochenende, mit Kämmerer Thomas Knabbe sowie den
Fachbereichsleitern per Videokonferenz trifft.
Voraussichtlich für lange Zeit zum letzten Mal hatte der
Bürgermeister ins Rathaus eingeladen, um über den aktuellen Stand
der Dinge zu informieren. Eine Situation wie diese habe es, trotz
einiger gut bewältigter Krisen, allerdings noch nie zuvor gegeben,
schickte Steffes vorweg. Er vermute, dass sich Bürger zum eigenen
Schutz und aus Solidarität zu ihren Mitmenschen bislang nicht an die
Empfehlungen gehalten hätten, weil das Virus nicht sichtbar sei. Das
führe unweigerlich zu einer stufenweisen Ausweitung der
Beschränkungen. „Jetzt sind wir kurz vor Beginn einer
Ausgangssperre“, schätzte Steffes. „Ob das noch zu vermeiden ist,
werden wir sehen.“
Bis dahin versuche die Verwaltung auf jeden Fall, die Interessen der
Bürger zu bewahren und eigene Mitarbeiter zu schützen. Aktuell habe
die Verwaltung 60 Heimarbeitsplätze kurzfristig über eine neue
Technologie und ohne aufwändige Installation von Technik schaffen
können. Weitere 50 Mitarbeiter hielten im Rathaus noch die Stellung,
deren Präsenz werde ebenfalls nach und nach reduziert.
Kinderbetreuung
Der Fachbereich Jugend und Schule halte engen Kontakt mit Schulen und
Kitas, berichtete Leiterin Johanne Kristiansen. Seit Mitte der Woche
werde ein Kind in der Tagespflege betreut, 20 Kinder in den Kitas,
außerdem bis zu 15 Schüler aus ersten bis sechsten Klassen, die
nicht von den Eltern beaufsichtigt werden könnten, weil diese vor
allem im Gesundheits- und Sicherheitswesen tätig seien.
Kristiansen: „Das sind sehr überschaubare Zahlen, die zeigen, dass
die meisten Leute andere Möglichkeiten gefunden haben, die Kinder
anders zu betreuen.“
Eingeschränkter Service
Das Bürgerbüro schränkt seine Arbeit ab sofort auf absolut
notwendige Kontakte ein. Dazu zählen laut Steffes zum Beispiel
Anträge von Führungszeugnissen und andere Dinge, die nicht
aufzuschieben sind. In der jetzigen Lage, so Steffes, bestehe absolut
keine Notwendigkeit, Personalausweise oder Reisepässe zu beantragen
oder zu verlängern. Bürger, die dennoch gezwungen seien, eine
Leistung in Anspruch zu nehmen, können sich per Mail beim
Bürgerbüro Leichlingen oder per Telefon melden. Soweit möglich,
wird nach einer individuellen Lösung gesucht.
Individuelle Hilfe verspricht auch Kämmerer Thomas Knabbe. Weil die
örtliche Wirtschaft, vor allem die Gastronomie, aktuell extrem
gebeutelt sei, habe man sich individuell und ungeprüfte
Unterstützung überlegt. So biete die Stadt Leichlingen
Erleichterungen und Absenkungen der Gewerbesteuervorauszahlungen für
2020 an.
Trotz rund 1,5 Millionen ausbleibender Steuerzahlungen seien künftige
Investitionen gesichert, beteuerte der Kämmerer und ergänzte, man
werde in jeder Notlage helfen, selbst wenn Corona nicht die alleinige
Ursache für jede Zahlungsschwierigkeit sein könne. Weitere Fragen
werden unter Tel. 02175/992149 beantwortet.
Trauungen und Bestattungen
Nicht mehr bearbeitet werden Leistungen rund um die Kfz-Zulassung, und
zwar weder in Leichlingen, noch in der Hauptstelle des Kreishauses in
Bergisch Gladbach. Trauungen im Standesamt sind nur noch mit
Standesbeamten und Eheleuten erlaubt sowie in absoluten Notfällen,
also, wenn die Frau hochschwanger oder ein Partner lebensgefährlich
erkrankt ist. Trauerhallen bleiben ebenfalls geschlossen, Bestattungen
sind vorerst nur im Freien und nur im allerengsten Familienkreis
gestattet.
Weitere Fragen beantwortet Bürgermeister Frank Steffes unter Tel.
02175/992 992 von montags bis donnerstags jeweils 8 bis 12.30 Uhr und
14 bis 16.30 Uhr sowie freitags von 8 bis 12.30 Uhr. Für Fragen zum
Corona-Virus und medizinischen Themen wird an die Hotline des
Rheinisch-Bergischen Kreises unter Tel. 02202/131313 verwiesen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.