Verwaltung stellt sich neu auf
Unternehmensberater hat die Leichlinger Stadtverwal ...
Leichlingen - (BM) Komplizierte Verfahren, lange Wege und wenig serviceorientiert
– städtische Verwaltungen haben nicht den besten Ruf. Damit
Leichlingen als moderne und bürgernahe Stadt attraktiv ist, hat sich
Bürgermeister Frank Steffes vor gut zwei Jahren den
Unternehmensberater Ludwig Heimann ins Haus geholt.
Heimanns Aufgabe ist die Überprüfung der Kernverwaltung auf Herz und
Nieren, damit „es in der Verwaltung runder läuft“, so Steffes.
Herausgekommen ist ein bisher 90 Handlungsempfehlungen umfassender
Katalog, der in Teilen schon erfolgreich umgesetzt wurde. Angefangen
hat Heimann mit den beiden größten Ämtern, dem Sozial- und
Jugendamt, anschließend widmete sich der Profi für Rathäuser dem
Bürgermeisteramt sowie den zentralen Diensten und schließlich
arbeitete er sich bis zum Planungs-, Bauordnungs- und Tiefbauamt sowie
dem Amt für Gebäudewirtschaft vor.
Bis zum Ende des Jahres stehen nun die Kämmerei und der Bauhof, mit
denen er aktuell im Dialog Verbesserungen erarbeitet, das Ordnungsamt
und das Bürgerbüro samt Standesamt an. Die Neuordnung von
Zuständigkeiten, ämterübergreifende Fachgruppen und die
Berücksichtigung individueller Personalwünsche sollen dabei die
Motivation in der Verwaltung fördern und gleichzeitig die Verwaltung
schneller machen. Schon jetzt seien für den Bürger Veränderungen
bemerkbar, ist Frank Steffes überzeugt.
So würden beispielsweise Eigenheim-Besitzer oder solche, die es gerne
werden möchten, von einer neuen Zusammenarbeit zwischen Bau- und
Planungsamt profitieren. Das antiquierte Abklappern einzelner Ämter
soll bald Geschichte sein, geht es nach Heimann und Steffes. Dennoch
sollten die Erwartungen nicht zu hoch gehängt werden, immerhin ist
„eine Verwaltung mit einem riesigen Tanker zu vergleichen, dessen
Richtung nur langsam geändert werden kann“, so Heimann. Dabei ist
er zuversichtlich, dass die Verwaltung in Leichlingen die
Neuausrichtung schafft.
Nach anfänglicher Skepsis sei er auf eine große Bereitschaft unter
den Mitarbeitern gestoßen, so der Unternehmensberater. „Wir habe
die Handlungsempfehlungen in Workshops erarbeitet, so dass dieses auch
auf das jeweilige Amt passen“, erklärt er seine Vorgehensweise.
Doch es gibt auch Bereiche, wo strikte Anweisungen unabdingbar sind,
wie bei der Einführung der digitalen Verwaltung.
Es waren Unmengen an Kopien, die regelmäßig im Umlauf waren.
Ausgestattet mit moderner Technik, die Bürgermeister Steffes in den
Büros hat anschaffen lassen, werden nun Vorlagen und Anträge digital
und über das Ratsinformationssystem zur Verfügung gestellt. Das geht
nicht nur schneller, es ist auch deutlich preiswerter als die
konventionelle Methode.
Letztlich profitieren von der Neuausrichtung der Verwaltung nicht nur
Bürger und Verwaltungsmitarbeiter, so Frank Steffes. Es sei auch ein
Wettbewerbsvorteil zur Gewinnung motivierter und qualifizierter
Fachkräfte innerhalb der Region. Wenn Kommunen schon bei den
Gehältern nicht mit der Wirtschaft mithalten können, dann zumindest
bei den Arbeitsbedingungen und den Möglichkeiten aktiv
mitzugestalten. Perspektiven, die für viele Menschen zunehmend an
Attraktivität gewinnen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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