Fest zum Abschied der Leichlinger Hauptschule
„Wir schließen nicht still und leise"

Die Schüler der beiden verbleibenden Klassen der Hauptschule, die im Sommer schließen wird. Rund 50 Jahre Schulgeschichte gehen damit zu Ende. | Foto: Britta Meyer
  • Die Schüler der beiden verbleibenden Klassen der Hauptschule, die im Sommer schließen wird. Rund 50 Jahre Schulgeschichte gehen damit zu Ende.
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Leichlingen - Rund 50 Jahre war sie eine feste Institution in Leichlingen, die
Hauptschule, seit rund 40 Jahren im Schulzentrum Am Hammer ansässig.
Zum Sommer werden nun die letzten Klassen verabschiedet. 35
Schülerinnen und Schüler in den beiden Abgangsklassen 10 a und 10 b
nehmen ihre Zeugnisse in die Hand und werden später nicht mehr in
ihre „alte Schule“ besuchen können.

„Sehr schade“, findet Bürgermeister Frank Steffes „aber die
Schließung wurde mit den Füßen entschieden. Es gab kaum noch
Anmeldungen für die Hauptschule. Eltern entscheiden sich heute für
die Sekundar- oder Gesamtschule.“ Dabei ist besonders Steffes als
ehemaliger Hauptschüler ein Verfechter der praxisnahen Schulform.
„Ein weiterer Wermutstropfen auch, dass mit der Hauptschule die
erste weiterführende Schule in Leichlingen überhaupt schließt“,
erinnert sich Frank Steffes. „Davor gab es nur die Volksschule mit
acht Schuljahren. Wer weiterlernen wollte, musste in die
Nachbarstädte.“

Helga Fricke und Annette Kockerols, Rektorin und Konrektorin der
Schule, sind daher froh, dass die Schule nicht sang- und klanglos
untergeht, sondern ein großes Abschiedsfest gefeiert wird.
„Immerhin waren wir über Jahrzehnte aktiv am Stadtleben
beteiligt“, ergänzt Helga Fricke. So gingen sie beim
Blütensamstagszug mit und hatten sogar eine eigene Sitzung, auf
diversen Stadtfesten waren die Schüler mit Tanz- und Musikauftritten
dabei, räumten in ihrer Freizeit auf bei „Leichlingen putzt sich
heraus“, organisierten diverse Kunstprojekte und setzten sich für
ein neues Jugendzentrum in der Balker Aue ein. Zahlreiche
Schulabgänger der Leichlinger Hauptschule lernten nach ihrem
Abschluss erfolgreich weiter. Sie qualifizierten sich in
unterschiedlichsten Ausbildungsberufen, machten Abitur, studierten
oder promovierten.

„Wir haben einen sehr guten Ruf genossen“, so Annette Kockerols,
die bereits seit 40 Jahren an der Schule unterrichtet. „Zeitweise
gab es über 1.000 Schülerinnen und Schülern bei uns. Wir waren eine
der größten Hauptschulen im Land.“ So wurde dank des Engagements
und der großen Anerkennung der an der Schule geleisteten Arbeit in
dem Gebäude Am Hammer der gemeinsame Unterricht (heute Inklusion)
1995 eingeführt. Damit war die Hauptschule die erste weiterführende
Schule im Kreis mit diesem Angebot. Auch die Einrichtung des
Ganztagsunterrichts mit dem Ziel, die Schüler auch nachmittags
pädagogisch zu betreuen, war im Jahr 2006 wegweisend für andere
Schulen.

Viele große und kleine Projekte und pädagogische Aufgaben wie der
Bau des eigenen Backhauses in den 1980er Jahren, in dem regelmäßig
Brot, Kuchen und Pizza hergestellt wurde, und die Einrichtung des
Schulgartens, der sogar zeitweise ein kleines Tiergehege mit Hühnern
und Hasen beherbergte, wurden von engagierten Kolleginnen und Kollegen
geplant und umgesetzt. „Zu einer guten Schule gehört immer ein
Kollegium, das mit Herzblut bei der Sache ist. Das haben wir hier
gehabt“, ergänzt Helga Fricke. „Und darum wollen wir auch mit
Pauken und Trompeten gehen.“

Anmeldung zum Fest

Alle, die sich der Hauptschule verbunden fühlen, sind daher
eingeladen zum großen Fest am 16. Juni ab 18 Uhr auf dem
Schulgelände. Für die weitere Planung bitten Helga Fricke und
Annette Kockerols bis zum 30. April um Anmeldung an die

E-Mail-Adresse
undtschuesshauptschule@leichlingen.de

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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