Jahresrück- und Ausblick der Stadt Leichlingen
„Wir stehen vor Zeiten des Wandels“
Leichlingen - Seit das öffentliche Leben erneut zum Stillstand gekommen ist,
gibt es wohl kaum ein Gespräch, das sich nicht um Corona dreht. Auch
nicht im Leichlinger Rathaus. Dort stellte Bürgermeister Frank
Steffes beim traditionellen Rückblick auf ein „historisches“ Jahr
fest: „Wir stehen vor Zeiten des Wandels und tiefgreifender
Umwälzungen. Sie nicht nur unübersichtlicher, sondern auch
schnelllebiger geworden.“
Viele Projekte seien zuletzt gut vorangekommen, fasste Steffes
zusammen. Exemplarisch nannte er den Umbau als Veranstaltungsraum im
Erdgeschoss des Alten Rathauses und die Gesamtsanierung der
Asylbewerberunterkunft in der Friedensstraße. Doch Corona habe alles
in den Schatten gestellt. Das Ordnungsamt war besonders häufig
gefragt, es gab etliche anonyme Anzeigen. Damit Bürger an Orten wie
Brückerfeld, Turmweg und Bergerhof gar nicht erst gegen das
Versammlungsverbot an Silvester verstoßen, werden Ordnungsamt und
Polizei dort verstärkt kontrollieren, kündigte Steffes an.
Kaum ein Arbeitsplatz sei vor Änderungen verschont geblieben, die
Verwaltung der Blütenstadt bildete da keine Ausnahme. Jetzt zahle
sich aus, so Steffes, dass er frühzeitig auf Digitalisierung gesetzt
und in den Breitbandausbau investiert habe.
Insgesamt 148 Verwaltungsmitarbeiter seien nun in der Lage, von zu
Hause zu arbeiten. „Ein Novum im kleinen Leichlingen“, sagte
Steffes und ergänzte: „Corona hat den Wandel beschleunigt, das
Virus ist der Katalysator für eine gesellschaftliche Revolution. Es
hat die Verwaltung sehr verändert. Aber es sind Dinge, die bleiben
werden. Deshalb sehe ich die Entwicklung nicht nur pessimistisch.“
Das Thema Digitalisierung werde auch an Schulen mit Hochdruck
weiterverfolgt. Kabel würden an allen Schulen überarbeitet, um
flächendeckendes Wlan gewährleisten zu können.
Über eine Landesförderung konnten – als eine der ersten Kommunen
in NRW – über 400 iPads und fast 200 Notebooks angeschafft und an
Leichlinger Schulen verteilt werden. Eine neue EDV-Stelle bei der
Stadtverwaltung solle den technischen Support in Zukunft
sicherstellen. Zusätzlich treibe die Wirtschaftsförderung den
Breitband- und Mobilfunkausbau weiter voran.
Sanierungen
Die Sanierung und Erweiterung der Grundschule Büscherhof gemäß
Schulentwicklungsplanung haben begonnen, nachdem Schüler
vorübergehend in die ehemalige Hauptschule umzogen. Die
Vorbereitungen für den Bau eines neuen Sportplatzes und Kita in der
Balker Aue laufen. Insgesamt vier neue Kindertagesstätten sind
geplant. Doch Baumaßnahmen beschränken sich nicht alleine auf
Kinder- und Jugendeinrichtungen. Sondern auch der geplante Neubau der
Henley-Brücke über die Wupper und des Kunstrasenplatzes an der
Balker Aue werden bis Ende 2021 realisiert.
Als weitere Schwerpunkte nannte Steffes den Neubau des Hallenbades
sowie Citymanagement und Unternehmensbetreuung. Durch gezielte
Maßnahmen solle die Aufenthaltsqualität in den Einkaufslagen
verbessert werden, um Leichlinger Bürger zum Verweilen und Einkaufen
anzuregen. Der Einzelhandel sowie Gewerbebetriebe benötigten
verstärkte Betreuung. Die Kommunikation mit den Eigentümern der
Einzelhandelsgebäude solle verbessert werden, um gemeinsam passende
Lösungen für in Schieflage geratene Händler zu erarbeiten.
Im Zusammenhang mit dem Integrierten Handlungskonzept für Leichlingen
stehe der Umbau des Stadtparks und die Schaffung eines
Aufenthaltsortes für Jugendliche im Park des Eicherhofs quasi in den
Startlöchern. Die Erarbeitung eines Integrierten Handlungskonzeptes
für Witzhelden stehe ebenso bevor, wie die Mobilitätswende. Eine neu
eingerichtete Mobilstation am Leichlinger Bahnhof und das
ausgeschriebene Mobilitätskonzept versprächen nicht nur für den
Fahrradverkehr eine Verbesserung der Infrastruktur.
- Gabi Knops-Feiler
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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