Polizei warnt vor "falschen" Polizeibeamten
40 Anrufe seit Donnerstagnachmittag
Leverkusen/Köln - Nach einer Vielzahl von Anrufen durch "falsche Polizeibeamte"
warnt die Polizei Köln nochmals eindringlich vor Trickbetrügern.
Seit Donnerstagnachmittag (12. Oktober) haben Unbekannte abermals
gezielt Seniorinnen und Senioren in Köln und vereinzelt auch in
Leverkusen fernmündlich kontaktiert und sich als Polizisten
ausgegeben. Fast 40 Anrufe wurden der Polizei Köln bis in den späten
Abendstunden gemeldet.
Erfahrungsgemäß ist auch am Sonntagabend wieder mit derartigen
Anrufen zu rechnen.
Auch in diesen Fällen war die Vorgehensweise der Täter
unterschiedlich: Dabei bitten die Anrufer, bei der Festnahme von
Straftätern mitzuwirken oder sie geben vor, bei festgenommenen
Einbrechern Hinweise auf die Angerufenen gefunden zu haben. In
Einzelfällen kann auch das angebliche Vorliegen eines Haftbefehls in
der Türkei und dessen Abwendung durch Überweisung eines Geldbetrages
als Grund vorgeschoben werden.
Ziel der Betrüger ist es, durch Geldübergabe oder Geldüberweisungen
an hohe Geldbeträge oder Wertgegenstände ihrer Opfer zu gelangen. Im
Verlauf des Telefonats fragen die "falschen Polizisten" nach
Aufbewahrungsorten von Wertgegenständen in den Wohnungen der
Angerufenen und bieten Hilfe an, um diese Wertsachen gegen Diebstahl
zu schützen. Dies kann im Einzelfall bis zur Übergabe der
Wertgegenstände an später erscheinende angebliche Kriminalbeamte
gehen.
Eine spezielle Computersoftware ermöglicht den Betrügern, während
des Anrufs eine falsche Telefonnummer zu übertragen. So wurde im
Telefondisplay der Angerufenen teilweise die Ziffernfolge "110"
(Polizeinotruf), "229-0" (Vermittlung der Polizei Köln) oder "0611"
(Vorwahl der Stadt Wiesbaden, Sitz des Bundeskriminalamts) angezeigt.
Die Rufnummern der Senioren haben die Täter zumeist aus dem
Telefonbuch.
Damit "falsche Polizisten" keine Chance haben, stellt die Polizei
Köln klar:
- Wachsamkeit ist auch am Telefon besonders wichtig. Die Polizei
fragt am Telefon nicht nach Wertgegenständen in der Wohnung und
bietet auch niemals deren Abholung und Aufbewahrung an.
- In dringenden Fällen sucht die Polizei Köln immer den direkten
und persönlichen Kontakt mit den Betroffenen. Auch in diesen Fällen
sollten die älteren Menschen sich immer vergewissern, dass es sich um
einen echten Polizisten handelt. Sollte der vorgezeigte Dienstausweis
die Zweifel an der Echtheit des Beamten nicht ausräumen, hilft ein
Anruf bei der Polizei.
- Bei Verdacht auf einen Trickbetrüger wählen Sie immer über den
Ziffernblock des Telefons den Polizeinotruf "110" und benutzen nicht
die Wahlwiederholungsfunktion.
- Bei Anrufen der Polizei erscheint nie die Rufnummer 0221-110 im
Display.
Das Kriminalkommissariat Kriminalprävention/Opferschutz der Polizei
Köln gibt unter Tel. 0221 229-2299 spezielle Verhaltenstipps für
Senioren. (lf)
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.