Riskante Rettung auf der A1
Mann springt in führerlosen Lastwagen und stoppt ihn
Leverkusen - Ein Lkw-Fahrer (43) und eine Streife der Autobahnpolizei Köln
haben am Mittwochabend (8. Mai) einen führerlosen 40-Tonner Sattelzug
auf der A1 in Richtung Dortmund gestoppt. Dessen Fahrer war während
der Fahrt im Führerhaus gestorben und für Außenstehende nicht
sichtbar zwischen die Sitze gerutscht.
Gegen 21 Uhr meldeten Anrufer den führerlosen Sattelzug, der mit etwa
15 Stundenkilometern über die A1 rollte und in Höhe der Ausfahrt
Wermelskirchen immer wieder an der Betonabtrennung entlangschrammte.
Während der 43-Jährige bei dem scheinbar führerlosen Laster blieb,
brachten andere Lkw-Fahrer, die die gefährliche Situation ebenfalls
erkannt hatten, den nachfolgenden Verkehr mit ihren Brummis zum
Erliegen.
Als die Autobahnstreife den Sattelzug durch die Rettungsgasse
erreichte, liefen der 43-Jährige sowie ein 58 Jahre alter Autofahrer
neben der Beifahrertür her und versuchten, die Scheibe mit einem
schweren Stativ einzuschlagen. Die Polizisten setzten sich mit einem
VW Bulli leicht versetzt vor den 40-Tonner, um den Sattelzug
herunterzubremsen.
Gleichzeitig nutzte der 43 Jahre alte Lkw-Fahrer die Heckstoßstange
des Polizeifahrzeugs als Steighilfe, erreichte die Seitenscheibe der
Beifahrerseite, schlug sie mit einem Nothammer ein, griff durch das
Fenster und öffnete die Tür. Nun konnte er die Trittstufen nutzen,
ins Führerhaus einsteigen und das Gespann zum Stillstand bringen.
Der mutige 43-Jährige zog sich beim Einschlagen und dem Griff durch
die Scheibe Schnittwunden zu, die vor Ort behandelt wurden.
Für den Fahrer des Sattelzuges kam hingegen jede Hilfe zu spät. Ein
Notarzt stellte den Tod des 54-Jährigen fest.
Für die Dauer der Rettungsmaßnahmen und der Unfallaufnahme sperrten
Polizisten die Fahrbahn in Richtung Dortmund bis 2 Uhr morgens. Der
Verkehr staute sich mehrere Kilometer. Die Spedition schickte einen
Ersatzfahrer, der den Sattelzug abholte. (jk)
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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