Klinikum Leverkusen
10 Jahre Palliativstation für Erwachsene
Leverkusen. Im kleinen Kreis feierten das interdisziplinäre Team der Palliativstation und die Patientinnen und Patienten das zehnjährige Jubiläum. „10 Jahre Palliativstation am Klinikum“ stand auf der Buttercremetorte, die sich die Patientinnen und Patienten schmecken ließen. Die Station war außerdem mit jeder Menge grüner und blauer Luftballons dekoriert. Auf eine große Feier musste aufgrund der Corona-Pandemie verzichtet werden.
Die Leitende Oberärztin der Palliativstation Dr. Andrea Heider erinnert sich noch an den allerersten Patienten vor zehn Jahren: „Ich weiß noch wie die Augen des Patienten gestrahlt haben, als er den Garten und sein Zimmer gesehen hat. Wir waren aber auch sehr stolz auf die neue Station.“
Die Palliativstation am Klinikum Leverkusen wurde im Januar 2012 eröffnet. Seitdem behandelt das Expertenteam bestehend aus Ärzten, spezialisierten Pflegekräften, Sozialarbeitern, Seelsorgern, Physiotherapeuten und Psychologen Menschen, die unheilbar krank sind.
Im Jahr 2021 sind 235 Patienten behandelt worden, die meisten hatten eine onkologische Diagnose. Auf der Palliativstation geht es nicht primär darum, die Menschen in den Tod zu begleiten. Vielmehr ist das Gegenteil der Fall. Die Palliativmedizin hat das Ziel Lebensqualität zu erhalten oder zu verbessern. Das Ziel ist es, wieder eine Versorgung in häuslicher Umgebung zu ermöglichen.
Zehn Einzelzimmer mit Terrasse und eigenem Bad stehen für die Patienten zur Verfügung. Außerdem eine große Wohnküche für gemeinsame Mahlzeiten, ein Gästezimmer für Angehörige und ein eigener Garten. Die Atmosphäre auf der Palliativstation hat nur noch wenig mit einem Krankenhaus gemeinsam, vielmehr mit einer Wohngemeinschaft. Gemeinschaft ist generell ein wichtiger Aspekt des Lebens und Arbeitens auf der Palliativstation, erklärt Elke Merges, Stationsleitung der Palliativstation. „Wir feiern zusammen mit den Patientinnen und Patienten Geburtstage, veranstalten Grillnachmittage, geben unseren
Patientinnen und Patienten eine Maniküre, machen Adventsnachmitttage und so weiter. Wir haben dadurch eine enge Bindung zu unseren Patient:innen.“ Eine junge Patientin feierte ihre Hochzeit auf der Palliativstation, erinnert sich Dr. Andrea Heider: „Aufgrund ihres Aufenthaltes bei uns konnte die Hochzeit nicht wie geplant stattfinden und deshalb haben wir sie auf die Palliativstation verlegt. Die junge Frau wurde von einer Kosmetikerin geschminkt und frisiert und sie trug ihr Hochzeitskleid. Vor ihren Kindern konnte und einigen weiteren Angehörigen wurden sie und ihr Mann dann in der geschmückten Palliativstation von einer Standesbeamtin getraut. Ein ganz besonderer Moment auch für uns als Team.“
Die Palliativstation ist auf Spenden angewiesen. Der „Verein zur Förderung der Palliativmedizin“ am Klinikum Leverkusen hat es sich zum Ziel gesetzt, durch ehrenamtliches Engagement mitzuhelfen, die palliativmedizinische und palliativpflegerische Versorgung von schwerstkranken Patienten in Leverkusen weiter zu verbessern. Der Verein ist seit der ersten Stunde der Palliativstation ein Unterstützer.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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