Schul- und Jugendtheatertage
17 Tage, 35 Veranstaltungen, 2 Spielstätten
Leverkusen - Kurz vor den Sommerferien geht es in Forum und Erholungshaus noch
einmal richtig rund. Die Schul- und Jugendtheatertage werden erstmalig
gemeinsam von der KulturStadtLev (KSL) und BayerKultur ausgerichtet.
Noch bis zum 9. Juli bevölkern zehn Schultheatergruppen von neun
weiterführenden Schulen der Stadt die Bühnen der Kulturhäuser.
Zudem sind Ensembles des Jungen Theaters Leverkusen, des Theaters
„Spieltrieb“ aus Duisburg, des Jugendtheaters an der Ruhr und die
Bühnen Halle zu Gast. Die Bühnenstücke behandeln größtenteils
aktuelle Themen, selbst Klassiker werden in die Jetztzeit übertragen.
Zum Beispiel bei der Produktion „Wir kämpfen!“ der Schüler der
Rat-Deycks-Schule. Sie erarbeiteten gemeinsam mit Theaterpädagoge
Gernot Schmidt das Thema Gewalt, indem sie sich an Schillers „Die
Räuber“, 3. Akt, 2. Szene, entlanghangeln und Probleme wie Rache,
Gerechtigkeit und Liebe zu ergründen suchen. Die Theatergruppe der
Marienschule holt die Fluchtgeschichte eines syrischen Mädchens ins
Forum. Die Schüler des Lise-Meitner-Gymnasiums beschäftigten sich
mit dem Selbstverständnis, Junge zu sein und werden das selbst
entwickelte Stück „Jungs – Mehr als eine Boygroup“ zeigen.
Ähnlich kritisch sind die Eigenproduktionen von Bayer Kultur. „Auch
so bitterkalt“ handelt von der Magersucht und wurde eigens für
Schulklassen konzipiert. „Wer bin ich eigentlich“ beschäftigt
sich mit dem Selbstdarstellungswahn vor allem in den sozialen Medien,
dem viele Jugendliche verfallen. Doch nicht nur Schauspiel, auch Tanz
und Literatur wird zu sehen sein.
Mit „Performing Landscapes – Skizzen“ schafft das Tanztheater
Schlebusch eine tänzerische Auseinandersetzung des Themas Landschaft
in Bewegung. Und der Poetry Slam am 8. Juli fordert die Zuschauer auf,
den oder die beste/n Slamer/in zu ermitteln. Dabei bleiben das
Besondere der Jugend- und Schultheatertage die zahlreichen Workshops.
Hier können sich die jungen Schauspieler, Tänzer, Dramaturgen
austauschen und Neues lernen. Kreativität ist auch ein Stück weit
Handwerk, daher stehen Techniken und Formen wie Körper- und
Raumsprache, chorisches Sprechen, die Entwicklung eigener Figuren,
Performances und Improvisationstheater auf dem Programm.
Dem mindestens genau so wichtigen Austausch wird bei gemeinsamen
Gesprächen und Zusammensein im Biergarten des Restaurants Kulisse bei
schönem Wetter, wo die Azubis der Bayer-Gastronomie ein Catering
servieren werden, ein angemessener Rahmen gegeben. So ist das neue,
erweitere Festival ein Experiment, wie es Reiner Ernst Ohle, Dramaturg
bei Bayer Kultur, nennt. Er sieht in der Zusammenarbeit mit der
KulturStadtLev einen wichtigen Schritt des zweiten großen
Kulturanbieters in Leverkusen, sich noch mehr in die kulturelle
Förderung junger Menschen einzubringen und erhofft sich, dass das
Konzept dieses erstmalig so groß angelegten Festivals aufgeht.
Damit auch möglichst viele Menschen von den Aktionen auf der Bühne
erfahren, werden zudem Jungjournalisten gesucht, die das Festival
begleiten, auch in sozialen Medien. Kontakt: Marc von Reth (Bayer
Kultur) unter Tel. 0214/3041278, marc.vonreth@bayer.com
Informationen
Das gesamte Programm und Karten für alle Veranstaltungen
(sieben/fünf Euro) gibt es online unter www.kultur.bayer.de und
www.kulturstadtlev.de.
Spielplan-Änderung
Die Vorstellung „Saída“ am Sonntag, 25. Juni, 19.30 Uhr, im
Studio des Forums fällt aus. Die geplante zweite Vorstellung des
Stückes am Montag, 26. Juni, um 11 Uhr im Studio, findet jedoch
statt.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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