Dreister Diebstahl überschattet Schützenfest
2000 Liter Bier gestohlen
Leverkusen (gkf). Das jüngste Schützenfest der Sankt Sebastianus Schützenbruderschaft Bürrig-Küppersteg begann mit einem unerfreulichen Vorfall. Gleich zu Beginn stahl eine dreiste Bande rund 2000 Liter Gerstensaft aus einem verschlossenen Kühlwagen. „Die Diebe haben den Wagen einfach aufgeknackt und die Fässer vermutlich mit einem Transporter weggeschafft“, berichtete Kommandant Michael Bremkamp. In Zukunft sollen Einbrüche dieser Art durch besondere Vorsichtsmaßnahmen verhindert werden, betonte Bremkamp. Allerdings hatten unbekannte Gauner nicht zum ersten Mal das gelagerte Festbier eines Leverkusener Vereins entwendet. In der Vergangenheit waren auch schon andere Organisationen von ähnlichen Vorfällen betroffen.
Durch schnelle Ersatzlieferung konnte das Fest und die gesamte Stimmung letztlich gerettet werden. Besonders am Samstag, als Mitsingkonzert in Bürrig und letztes Bundesligaspiel einschließlich Meisterfeier in der BayArena fast zeitgleich abliefen. „Vielen Schützen blutete das Herz, weil sie als Fans nicht in der BayArena sein konnten“, offenbarte Bremkamp. Am Ende des Tages wurde doch noch alles gut. Denn nach der Jubelparty in Küppersteg wechselten viele Fußballfans zum Schützenfest nach Bürrig und mischten sich mit ihren schwarz-roten Trikots dort unter die in grün und weiß gekleideten Schützen zu einem bunten Miteinander und feierten bei ausgelassener Stimmung.
Nach der sonntäglichen Messe in Bürrig standen Kinderfest und Wettstreit zum neuen Kinderprinzen auf dem Programm. Für ihren kleinen Neffen, den einjährigen Jonah Thum, sicherte seine Tante Anja die Kette mit dem 77. Treffer. Beim anschließenden Wettbewerb um den Tellvogel konnte sich der 56-jährige Maler und Lackierer Michael Broser durchsetzen. Als neue Schützenkönigin hatte Inge Wicher die Nase vorn. Die 78-jährige Rentnerin ist seit acht Jahren Vereinsmitglied. „Mein Wunsch war immer Königin zu werden. Jetzt habe ich es endlich geschafft und bin sehr froh darüber“, jubelte die gelernte Schneiderin an der Seite von Prinzgemahl Peter, dem sogar einige Freudentränen über die Wangen kullerten.
Nachdem die Auseinandersetzung um das Holztier im letzten Jahr ungewöhnlich früh zu Ende war, sollte sie in diesem Jahr etwas länger dauern. Auch deshalb überlegte sich Vereinsvorsitzender Anton (Toni) Schmitz etwas Neues. „Das Pappelholz hat sich bewährt, die Verstärkung des Königsvogels ebenfalls“, äußerte sich Schmitz nach dem Duell zufrieden. Und erklärte, dass er den Königsvogel weiterhin aus Pappelholz bauen, bei den anderen Zielen aber weiter experimentieren wolle.
Abgesehen von diesen entscheidenden Veränderungen kam auch das neue Konzept sehr gut an. Schließlich waren entsprechende Pläne im Vorfeld gut durchdacht, eigens in einem Arbeitskreis erarbeitet und mit den Mitgliedern abgestimmt worden. Darum ging es: Bislang hatten die Schützen ihren neuen Würdenträger stets sonntags ermittelt und waren dabei wegen der nachfolgenden Krönungszeremonie oft unter ziemlichen Zeitdruck geraten. Ab sofort läuft das Fest weitaus entspannter. „Das liegt daran, dass wir das Königsschießen auf Sonntag und die Krönung auf Montag verlegt haben“, erklärte Schmitz. So wurden erstmals am Montag bei der Festmesse in der Küppersteger Christus König-Kirche alle kleinen und großen Majestäten durch Schützen-Präses und Pastoralreferenten Franz-Josef Ostermann feierlich gekrönt. Im Anschluss reihten sich Vertreter der befreundeten Gesellschaften und Musikgruppen in den großen Festzug ein, um gemeinsam von Küppersteg nach Bürrig zu marschieren. Unmittelbar hinter dem neuen Königspaar waren ausnahmsweise die Vorjahres-Majestäten Wolfgang und Conny Thum vertreten. Wegen der Umstellung mussten sie zwar auf ihre eigene Parade verzichten, kamen aber auf diese Weise ein wenig in den Genuss eines besonderen Korsos.
Weitere Bilder gibt es unter www.lokale-informationen.de zu sehen.
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Gabi Knops-Feiler aus Leverkusen |
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