"Putzteufel" im Einsatz
8.452 Bürger reinigten bei Eiseskälte ihre Stadt

Vereint im Kampf gegen den Müll: Das Putzteufel-Maskottchen, die Fußball-Frauen vom MSV Opladen, die Kicker von FC Hellas Leverkusen und Akteure des Lauftreffs TuS 82 Opladen. | Foto: Gabi Knops-Feiler
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  • Vereint im Kampf gegen den Müll: Das Putzteufel-Maskottchen, die Fußball-Frauen vom MSV Opladen, die Kicker von FC Hellas Leverkusen und Akteure des Lauftreffs TuS 82 Opladen.
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Leverkusen - Selbst eisige Temperaturen und garstiges Wetter konnten tausende
„Putzteufel“ nicht davon abhalten, sich an der großen Putz-Aktion
„Wir für unsere Stadt“ zu beteiligen. Trotz der Kälte kamen in
diesem Jahr sogar knapp 100 Teilnehmer mehr als im Vorjahr.

Birgit Conrad, seit 17 Jahren Organisatorin der Kampagne im Auftrag
der Stadt Leverkusen: „Heute morgen haben zwar noch viele Helfer
abgesagt.“ Dennoch wurden die 35 Container, die an etwa 125
Sammelstellen im Stadtgebiet aufgestellt waren, gut gefüllt von exakt
8.452 freiwilligen Helfern aus Schulen, Kindergärten, Vereinen oder
Verbänden. Und die Helfer, die am Aktionstag abgesagt hatten, putzten
sogar später noch nach.

Neu war: „Wir hatten noch nie Schnee“, berichtete Conrad.
Keineswegs neu waren zahlreiche Gegenstände, die Akteure des
Leverkusener Tauchclubs „Sea-Ghost“ im Küppersteger Silbersee
entdeckten. Dazu zählte etwa ein Einkaufswagen, der schon Muscheln
angesetzt hatte. „Den lassen wir im Wasser, weil wir die Natur nicht
noch weiter zerstören wollen“, berichtete Tauchlehrer Olaf Plitong.

Oder die Couch, die in der Mitte des Sees liegt und vermutlich von
Leuten dorthin gebracht wurde, während der See zugefroren war. Andere
Dinge, die Batterien und Schadstoffe enthielten wie eine
Straßen-Signallampe, mussten jedoch unbedingt aus dem See geholt
werden. Dazu kamen nach Ende der mehrstündigen Reinigungsaktion viele
andere Teile wie Autoreifen, Zelte und Flaschen, die nach Partys
offenbar gezielt im Wasser entsorgt wurden. „Das verstehe ich gar
nicht“, sagte Plitong traurig. „Die Leute verunreinigen das
Wasser, statt froh zu sein, dass sie den See nutzen dürfen.“

Während etliche Utensilien mit Hilfe von so genannten Hebesäcken aus
dem Wasser geborgen und später im Container beseitigt wurden, kam die
Polizei, um einen Tresor abzuholen. „Vielleicht lässt er sich
anhand der Serien-Nummer einem Einbruch zuordnen?“, vermutete
Taucher Michael Mahler.

Eigentlich ist Tauchen im Silbersee verboten. Nur am Putztag gibt es
Ausnahmen. Auch deshalb bedeutet die Aktion nicht nur Arbeit, sondern
zugleich Vergnügen. Während 19 Handball-„Elfen“ vom TSV Bayer 04
frierend die Wege rund um den See von Müll befreiten und sich
Mitglieder vom Sportanglerverein SAV Bayer Leverkusen und
Angelsportverein ASV Opladen um Ränder sowie Böschungen kümmerten,
waren die Taucher in ihren gut isolierten Anzügen sogar ins Schwitzen
geraten. Und das, obwohl die Lufttemperatur nur ein Grad, aber das
Wasser immerhin vier Grad anzeigte. Für die Männer und Frauen war es
inzwischen die sechste Teilnahme.

Zum ersten Mal mit von der Partie waren dagegen 20 Hobbysportler vom
Lauftreff TuS 82 Opladen. Zwei Stunden waren die Läufer mit dem
Leitungsteam Marlene Kochanek und Achim Hornig unterwegs gewesen und
hatten dabei allerhand Schrott zutage gefördert. Dazu zählten Säcke
mit Zement und jede Menge Plastikmüll. Offenbar hatten auch
Bauarbeiter einen Teil der Baureste in die Böschungen geworfen. Denn
fleißige Helfer mussten etliche gelbe Kunststoffrohre und weiteres
Material wie Pylone oder Spanngurte aus dem Unterholz entfernen. Nach
getaner Arbeit gab es Kuchen und etwa zehn Liter Kaffee zum
Aufwärmen.

Vereint im Kampf gegen den Müll: Das Putzteufel-Maskottchen, die Fußball-Frauen vom MSV Opladen, die Kicker von FC Hellas Leverkusen und Akteure des Lauftreffs TuS 82 Opladen. | Foto: Gabi Knops-Feiler
Da kam ganz schön was zusammen: Im Silbersee hatten Mitglieder des Clubs „Sea-Ghost“ nach Müll getaucht. | Foto: Gabi Knops-Feiler
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