Hundeausbildung
„Abbey“ ist extrem folgsam, „Bruno“ muss noch viel lernen
LEVERKUSEN - Hundebesitzer, die mit ihren Vierbeinern stressfrei in die
Öffentlichkeit möchten, kommen nicht umher, dem Tier ein gewisses
Maß an Gehorsam beizubringen. Für Hundebesitzer, die ihre Tiere zur
Jagd mitnehmen, ist Folgsamkeit gar unerlässlich. „Gehorsamkeit ist
das A und O, ohne das funktioniert kein Jagdhund", betont Rita
Küster, Mitglied der Jagdgebrauchshundegruppe in der Leverkusener
Jägerschaft.
„Ein brauchbarer Jagdhund hilft nicht nur dem Jäger, er wird auch
bei der Jagdausübung ausdrücklich vom Gesetz gefordert", erläutert
Günter Jagenburg dazu. Ehe die vierbeinigen Jagdhelfer zum Einsatz
kommen, müssen sie, genau wie Blinden-, Polizei- oder Rettungshunde,
in langer und intensiver Ausbildung auf ihre Aufgaben vorbereitet
werden.
Zum Training treffen sich Jäger und Hunde regelmäßig am Forsthaus
Neuendriesch im Bürgerbusch. Dort üben sie unter anderem so genannte
Schweißfährten – das sind mit Blut getropfte Spuren – zu
verfolgen oder mit Sand gefüllte Säckchen als Ersatz für Kaninchen
zu finden und zu bringen.
„Cliff", der siebenjährige Deutsch-Drahthaar Rüde von
Gruppenleiter Axel Püschel, ist bereits gut ausgebildet. Doch für
jüngere Hundekameraden wie dem zweijährigen „Bruno" von Besitzer
Sascha Teitzer gibt es noch viel zu lernen. Im Gegensatz dazu ist
„Abbey", ein einjähriger Rüde der Rasse Hannoveraner Schweißhund
von Hundeführer Ralph Dohmen, schon jetzt extrem folgsam.
Während sich Hunde und Herrchen im Kreis aufstellen und Rita Küster
mit ihrer fünfjährigen Hündin „Lissy" außen vorbei läuft,
bleiben alle gelassen. Nur „Bruno" wird unruhig. Eigentlich müsste
auch er entspannt reagieren. Denn, dass Hunde sitzen bleiben, selbst
wenn jemand mit einem anderen Hund vorbei geht, ist Teil dieser
Aufgabe. „Rüden untereinander sind nicht so unbedingt verträglich.
Das lässt sich aber durch Gehorsamkeit trainieren", merkt Rita
Küster an.
Bei einer anderen Übung muss der Hund lernen, das geschossene Wild zu
bringen, „zuführen", wie es in der Jägersprache heißt. Geübt
wird zum Beispiel mit einer tiefgefrorenen Ente. Nach dem Kommando
„Such, verloren, Apport" flitzt „Cliff" los, kommt mit dem Tier im
Maul zurück und legt es, völlig korrekt, vor Püschel ab. „Bruno"
bringt die Ente zwar auch zu seinem Besitzer, aber nimmt vorher erst
noch einige Umwege.
Jagdhunde ersetzen dem Jäger die Nase. Die Vierbeiner können ein
verletztes Tier riechen, wo der Mensch keines vermutet. Und Jagdhunde
können bei Verkehrsunfällen mit Wild oder nach dem Schuss helfen,
verletzen Geschöpfen unnötige Schmerzen und Leiden zu ersparen.
Nicht zuletzt holen sich Landwirte, ehe im Frühjahr die Wiesen
gemäht werden, einen gut ausgebildeten Jagdhund mit seinem Führer zu
Hilfe. Dann soll der Hund die Kitze, die von dem Muttertier in der
Wiese abgelegt wurden, rechtzeitig finden, um sie vor dem Tod durch
die Mähmaschine zu bewahren. Auch um Gelege von Bodenbrütern, wie
Fasan oder Lerche, vor dem Mähbalken zu schützen, werden die Wiesen
rechtzeitig vor der Mahd mit gut ausgebildeten Jagdhunden abgesucht.
- Gabi Knops-Feiler
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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