Palliativtag im Forum
Allgemeine Freude über das neue integrierte Hospiz- und Pall ...
Leverkusen - (gkf) Wer denkt schon gerne an Krankheit oder Tod? Pflegekräfte in
Palliativ- und Hospizeinrichtungen oder Palliativ-Mediziner müssen
sich schon wegen ihres Berufes regelmäßig mit diesem Thema
beschäftigen. Jetzt bot der vierte „Leverkusener Palliativtag“
– veranstaltet vom Ambulanten Palliativzentrum Leverkusen –
Gelegenheit für weitere Informationen. Im Mittelpunkt der Referate
und Diskussionen stand vor allem das Thema „Zeit“. Es ging
beispielsweise um Fragen: Wieviel Zeit können sich Mitarbeiter für
ihre Patienten nehmen? Und nicht zuletzt: Wieviel Zeit nehmen sie für
sich selbst?
In einem Vortrag stellte Professor Dr. Raymond Voltz,
Palliativmediziner und Direktor des Zentrums für Palliativmedizin der
Uniklinik Köln, Teile seines neuen Buches vor, dass sich damit
beschäftigt, wie Sterbende ihre Zeit erleben. Warum vergeht die Zeit
manchmal wie im Fluge, in anderen Situationen aber überhaupt nicht?
Was passiert, wenn wir krank werden? Wie verändert eine psychische
Erkrankung unser Erleben, wie eine fortschreitende Tumorerkrankung?
Was bedeutet es, wenn wir wissen, uns bleibt nur noch wenig Zeit?
„Es ist schwierig, über unser begrenztes Leben zu sprechen“,
lautete eine seiner Antworten.
Zu Beginn begrüßte Dr. Hinrich Haag rund 150 Teilnehmer und
erwähnte kurz die jüngste Aktion, mit der die Entstehung des ersten
Leverkusener Palliativ- und Hospizzentrums „PalliLev“ eingeleitet
wurde. „Alle sind froh, dass sich die Situation bald verbessert“,
sagte er und übergab das Wort an Bernhard Marewski. Der Leverkusener
Bürgermeister dankte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die
wichtige und schwierige Aufgabe, die sie in den Hospizen und an der
immer älter werdenden Gesellschaft übernehmen würden. Pflegende
Angehörige könnten das alleine nicht leisten, da sie oft
überfordert wären oder es ihnen an Professionalität mangeln würde.
Dr. Christoph Gerhard, Leitender Arzt des multiprofessionellen
Palliativdienstes und Vorsitzender des Ethikkomitees am Katholischen
Klinikum Oberhausen, nahm Stellung zur palliativen Versorgung von
Menschen mit fortgeschrittenen, neurologischen Erkrankungen, die
besondere Anforderungen an ein Palliativ-Care-Team stellen. Erkrankte
seien in der Regel kognitiv, kommunikativ und körperlich
beeinträchtigt. Mit diesen Menschen zu kommunizieren, ihre
Bedürfnisse und Leiden zu erkennen und zu lindern, werde zur großen
Herausforderung. Nicht zuletzt informierte Christoph Meyer zu
Berstenhorst, Teamleiter Ambulantes Palliativzentrum Leverkusen,
detailliert über das erste integrierte Leverkusener Hospiz- und
Palliativzentrum „PalliLev“, das an der Ecke Steinbücheler
Straße/Bruchhauser Straße entstehen und bis 2020 fertig gestellt
sein soll.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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