Sprache soll keine Barriere sein
Ausbildung zu Gesundheitsmediatoren

Damit die gesundheitliche Versorgung von Migranten nicht an der Sprachbarriere scheitert, arbeiten alle Akteure eng zusammen (von links): Dezernent Markus Märtens, Helga Vogt, Fachbereichsleiterin Soziales, Lioba Engels-Bary (Caritas), Fatma Kisikyol, Gesundheitsmediatorin, Ulrich Rosendahl (pronova BKK), Dorothea Skerhut, Fachbereich Soziales, Martin Fikenscher und Claudia Polath (beide JSL). | Foto: Stadt Leverkusen
  • Damit die gesundheitliche Versorgung von Migranten nicht an der Sprachbarriere scheitert, arbeiten alle Akteure eng zusammen (von links): Dezernent Markus Märtens, Helga Vogt, Fachbereichsleiterin Soziales, Lioba Engels-Bary (Caritas), Fatma Kisikyol, Gesundheitsmediatorin, Ulrich Rosendahl (pronova BKK), Dorothea Skerhut, Fachbereich Soziales, Martin Fikenscher und Claudia Polath (beide JSL).
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Leverkusen - Schon seit 2008 gibt es das Projekt „Mit Migranten für
Migranten“. Darin werden Leverkusener mit Migrationshintergrund als
Gesundheitsmediatoren ausgebildet. Sie informieren in Leverkusen
ansässige Menschen, die Sprachschwierigkeiten haben, helfen
medizinische Unterstützung zu finden und sich im Gesundheitssystem zu
orientieren. Dieses Angebot steht auch den Flüchtlingen in Leverkusen
zur Verfügung.

Die pronova BKK ist seit 2008 Kooperationspartner des Projektes.
Gerade wurde der Vertrag bis 2018 verlängert. 

Als das Projekt 2008 startete, stieß es sofort auf großes Interesse:
Viele Leverkusener mit Migrationshintergrund ließen sich damals über
die Möglichkeit informieren, sich als interkulturelle
Gesundheitsmediatorinnen und -mediatoren ausbilden zu lassen, um ihre
Landsleute in der jeweiligen Muttersprache über das deutsche
Gesundheitssystem und weitere Themen der Gesundheitsförderung und
Prävention zu informieren. 25 haben sich schulen lassen. Gefördert
wurde das Projekt zunächst durch das Ministerium für Arbeit,
Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen. Die ersten
Schulungen wurden durch das Ethno-Medizinische Zentrum  in
Nordrhein-Westfalen durchgeführt.

Die damit geschaffenen Strukturen funktionierten nach Ende des
Förderungszeitraumes von zwei Jahren weiter. Vor allem, weil die
pronova BKK von Anfang an dabei war und als Sponsor dabei blieb,
konnte dieses Angebot in Leverkusen aufrechterhalten bleiben. Die
Kasse fördert das Projekt, indem sie Referentinnen und Referenten
für die Schulungen sowie Materialien stellt. Außerdem finanziert sie
die Honorare der Mediatorinnen und Mediatoren. In einem Zeitraum von
jeweils zwei Jahren stehen dafür etwa 5.000 Euro zur Verfügung.
 

Die Schulungen der Mediatoren werden heute vom Fachbereich Soziales
der Stadt Leverkusen organisiert. Sie werden in deutscher Sprache
durchgeführt; für die späteren Informationsveranstaltungen liegen
Materialien in vielen Sprachen (z.B. Arabisch, Farsi, Türkisch,
Kurdisch, Englisch, Französisch, Russisch, Polnisch) vor.

Die ausgebildeten Gesundheitsmediatorinnen und -mediatoren können von
Institutionen, Gruppen oder einzelnen Personen für muttersprachliche
Informationsveranstaltungen eingesetzt werden. Sozialamtsmitarbeiterin
Dorothea Skerhut ist für alle Details im Zusammenhang mit diesem
Projekt zuständig. Das reicht von der Gewinnung der Referenten und
der Schulungsplanung, von der Ansprache neuer Gesundheitsmediatoren
bis zu ihrem Einsatz, von der Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern
bis zur Abrechnung der Honorare.

Außer der Pronova BKK sind die Projektpartner in der Regel die
Institutionen in Leverkusen, die mit Migranten arbeiten. In diesem und
kommenden Jahr sind das vor allem die Caritas und die JSL Leverkusen,
weil dort die Betreuung von Flüchtlingen zu den Aufgaben gehört. Wo
die Caritas allgemein für die Integration von Flüchtlingen
zuständig ist, bietet die JSL unterschiedliche Hilfestellung im
Hinblick auf die berufliche Integration an. Beide Organisationen
arbeiten schon seit Jahren mit den Gesundheitsmediatoren.

Im Laufe der vergangenen Jahre wurde mit bis zu 25 Mediatoren
gleichzeitig gearbeitet. 40 Frauen und Männer haben sich im Laufe der
Zeit ausbilden lassen. Einige von ihnen kamen über diese
Honorartätigkeit zu einem festen Arbeitsvertrag. Inzwischen sind es
fünf Gesundheitsmediatoren, die bis zu 36 Veranstaltungen im Jahr mit
Migranten durchführen.

 

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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