Treffen zweier Raritäten
Bayer Heißluft-Luftschiff besuchte Zeppelin NT
Sankt Augustin/Leverkusen - Am frühen Sonntagmorgen zwischen 4 und 8 Uhr ist es am Flugplatz
in Hangelar zu einer ganz besonderen Begegnung von zwei Raritäten der
Luftfahrt gekommen: Das sogenannte Bayer Heißluft-Luftschiff –
eines von gerade einmal noch einem guten Dutzend
Heißluft-Luftschiffen in Europa – war angereist, um einen Flug rund
um den „großen Bruder“, den Zeppelin NT der Deutschen
Zeppelin-Reederei aus Friedrichshafen am Bodensee zu drehen.
Während der 75 Meter lange Zeppelin NT das leichte Edelgas Helium
sowie verschiedene motorbetriebene Propeller benutzt, um in die Luft
zu steigen, arbeitet das Bayer Heißluft-Luftschiff mit „nichts als
heißer Luft“: Innerhalb der 3.000 Kubikmeter umfassenden
Luftschiffhülle arbeitet ein Brenner, der die Luft in der Hülle
erwärmt.
Da heiße Luft leichter ist als die kühlere Umgebungsluft, steigt das
41 Meter lange Luftschiff wie ein Heißluftballon auf. In Heizpausen
kühlt die Umgebungsluft die Luftschiffhülle ab, sodass es
allmählich wieder zu sinken beginnt. Und ein kleiner Propellermotor
an der Gondel des Heißluft-Luftschiffs sorgt für Vortrieb. Mit zwei
Steuerleinen wird das bewegliche und über zwölf Meter hohe Heck der
Luftschiff-Hülle als Seitenruder genutzt.
Das Bayer-Luftschiff mit dem Kennzeichen D-OBLL ist bereits auf
großer Reise gewesen und dadurch weltweit bekannt geworden: Im Jahr
2013 hatte es der Bayer-Konzern aus Leverkusen anlässlich seines
150-jährigen Bestehens rund um den Globus geschickt. Gefahren ist das
Heißluft-Luftschiff unter anderem in New York, Sidney, Barcelona,
Johannesburg, am Mount Fuji in Japan und in London. Stationiert ist
das Bayer Heißluft-Luftschiff beim Luftsportclub Bayer Leverkusen.
Luftschiffe sind selten. Das „Good Year“ Luftschiff ist in
direkter Linie verwandt mit den historischen Zeppelinen vom Bodensee
aus den frühen Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Dieses Mal passte
das Wetter, daher besuchte das Bayer-Heißluftluftschiff den Gast aus
Süddeutschland auf dem nahegelegen Bonner Flugplatz.
„Für jeden Luftschiffpiloten ist es ein besonderer Moment, mit
einem Heißluftschiff einen Zeppelin aus nächster und zugleich
sicherer Entfernung besuchen zu dürfen“, sagt Markus Pott: „Und
am schönsten ist es, diese Freude mit unserer Crew, die wir für den
Auf- und Abbau des Heißluft-Schiffs immer dabeihaben, teilen zu
dürfen. Der Blick von oben auf den Zeppelin zusammen mit der
aufgehenden Sonne und ganz flachen Nebelschwaden über den Feldern war
ein tolles Erlebnis.“
Thomas Heinemann, der gemeinsam mit Markus Pott den Besuch des
Luftschiffs am Flugplatz Bonn/Hangelar vorbereitet hatte, freute sich
über die Unterstützung aller Beteiligten für das besondere Treffen:
„Sowohl
unser Heimatverein, der Luftsportclub Bayer Leverkusen, als auch die
Flugplatzbetreibergesellschaft in Hangelar und auch die Zeppelin-Crew
aus Friedrichshafen haben uns mit Rat und Tat dabei geholfen, den
lange gehegten Traum von einem gegenseitigen Luftschiff-Treffen
wahrwerden zu lassen.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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