Kanzlerkandidat Schulz besucht AWO-Seniorenheim
Bereits zweiter Besuch in Leverkusen

Gemeinsam mit dem Pflegepersonal des AWO-Seniorenzentrums in Rheindorf diskutierten Kanzlerkandidat Martin Schulz (4. von links) und der Bundestagsabgeordnete Karl Lauterbach (4. von rechts) die Pflegesituation. | Foto: Ursula Willumat
  • Gemeinsam mit dem Pflegepersonal des AWO-Seniorenzentrums in Rheindorf diskutierten Kanzlerkandidat Martin Schulz (4. von links) und der Bundestagsabgeordnete Karl Lauterbach (4. von rechts) die Pflegesituation.
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Leverkusen - „Wir brauchen einheitliche Pflegeschlüssel in Deutschland und
mehr Investitionsmittel, da muss auch der Bund helfen, so wie er es
bei den Schulen bereits tut“, lautet die Forderung des
SPD-Bundestagsabgeordneten Karl Lauterbach.

Beim Besuch von SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz im AWO-Seniorenheim
in Rheindorf sprachen sich beide dafür aus: „Wir befinden uns in
einer Sandwichsituation. In zehn Jahren gibt es eine Million
Pflegeberechtigte zusätzlich in Deutschland. Dann gäbe es eine
Generation, die selbst pflegebedürftig würde, aber ihre Eltern es
noch seien.“ Der Pflegeberuf müsse attraktiver und besser bezahlt
werden, so Lauterbach. Bei einem Rundgang durch das Seniorenheim
informierten sich die beiden Politiker über die Situation im
Pflegebereich.

In einem anschließenden Gespräch mit Manfred Hans,
geschäftsführendes Vorstandsmitglied der AWO, und Geschäftsführer
Heinz Schimetschke sowie dem Pflegepersonal, fragte Martin Schulz
nach, was die Politik besser machen könne. Fachpflegekraft Mathias
Lendel machte auf die Situation von ausländischen Pflegekräften
aufmerksam. Die ausgebildeten Migranten würden hier in der
Bundesrepublik nur schwer Anerkennung finden, unter anderem durch das
spezielle Einwanderungsgesetz.

Gesundheitsexperte Karl Lauterbach: „Wir brauchen ein Gesetz, das
ausländische Abschlüsse überprüft und diese anerkennt.“ Hier
stimmt Martin Schulz zu und fordert: „Wir müssen Zuwanderer
schneller in die Arbeit bringen.“ Lauterbach spricht von 30.000
jetzt schon fehlenden Pflegekräften. Dieser Bedarf wächst im Moment
und, so Lauterbach, „können wir dies ohne die hochqualifizierten
ausländischen Pflegekräfte nicht schaffen“.

Die Pflegesätze wären zwar bundesweit einheitlich, aber der
Pflegeschlüssel zur Verteilung der Gelder würde Nordrhein-Westfalen
benachteiligen. Dem Pflegepersonal mache weiterhin Sorge wie es in
Zukunft auf Dauer aussehen werde. Heinz Schimetschke und Manfred Hans
erläuterten das für sie wichtigste Thema, die Altersdemenz.

Zu guter Letzt erwähnte Karl Lauterbach (mit ein bisschen
Wahlkampf-Hintergrund): „In den letzten zwölf Jahren habe ich
ehrlich gesagt von Kanzlerin Angela Merkel nichts zum Thema
Pflegenotstand gehört oder mitbekommen, dass sie eine
Pflegeeinrichtung besucht hat.“ Schulz riet ihm: „Sag das nicht zu
laut, sonst fängt sie morgen damit an.“

Zudem lobte er seinen engen Freund Karl Lauterbach als Kämpfer vor
dem Herrn, der nicht locker lasse. „Den brauche ich in Berlin.“
Auch Manfred Hans war voll des Lobes: „Auf Karl Lauterbach kann man
sich verlassen, er hat immer gehalten, was er versprochen hat.“ Mit
dem Eintrag ins Gästebuch der AWO verabschiedeten sich die beiden
Politiker.

 

 

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RAG - Redaktion

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