Hitdorfer Kirmes im Zeichen der Tradition
Bernd Ruther ist neuer Hahnenkaiser
Leverkusen - Im 50. Jahr seines Bestehens hat der Geselligkeitsverein Hitdorf
(HGV) wieder einen Hahnenkaiser. Beim Hahneköppen konnte sich Bernd
Ruther gegen drei weitere Mitbewerber durchsetzen und schaffte den
Sieg beim 28. Hieb.
„Ich konnte es erst gar nicht glauben“, sagte der 53-Jährige am
nächsten Tag. Glück gebracht hatte ihm das Los mit der Nummer 464
– es entspricht seinen Geburtsdaten. Weil Ruther vor fünf Jahren
bereits Hahnenkönig war, darf sich der Gerüstbauer nun als
Hahnenkaiser bezeichnen. Vor zwei Jahren übernahm er die Rolle als
Kirmespatron Zachäus. Nun ist Rainer Gintrowski (67), der zuvor als
Hahnenkönig amtierte, in dieses Gewand geschlüpft. Im Grunde haben
beide nur die Rollen getauscht. Das veranlasste Gintrowski bei der
Krönung zu der scherzhaften Bemerkung: „Du bekommst die
Königskette nur, wenn ich dafür den Stab mit dem Pferd erhalte.“
In erster Linie sind die Hitdorfer froh, dass sie den Titel wiederum
in den eigenen Reihen behalten konnten. Nachdem Stefan Plomin vom
benachbarten Geselligkeitsverein den Sieg vor zwei Jahren nach
Rheindorf entführt hatte, sind alle wieder aufgewacht. „Das war uns
eine Lehre“, sagte der frühere Bezirksvorsteher Gintrowski.
Von Freitag bis Sonntag stand Hitdorf ganz im Zeichen der Kirmes und
der Tradition. Das Fest begann am Freitag mit der Zachäuserweckung.
„Drei Tage Kirmes, drei Tage Aufbau und einen Tag Ab-, das ist
Arbeit nicht zu knapp“, reimte Gintrowski bei seiner
Eröffnungsrede. Tatsächlich bleibt die meiste Arbeit jedoch am
Vereinsvorsitzenden Siggi Kleinschmidt hängen. „Ohne ihn würde
hier nichts laufen“, unterstrich Gintrowki. „Er ist der wichtigste
Mann im Verein, für den er sogar seinen Urlaub opfert.“
Am Samstag war großer Festzug durch Hitdorf, angeführt vom noch
amtierenden Hahnenkönig Gintrowski. Vertreter zahlreicher Ortsvereine
wie die Sankt Sebastianus Schützenbruderschaft, Karnevalsgesellschaft
„Hetdörper Mädche un Junge“ samt Fährgarde und Freiwillige
Feuerwehr hatten sich eingereiht. Der Jung-Gesellen-Klub (J.G.K.)
Fidelio Bürrig sowie der Geselligkeitsverein Germania Rheindorf
marschierte ebenfalls mit. Zum ersten Mal dabei war eine Abordnung des
Kleingartenvereins Hitdorf und von der Rheindorfer
Karnevalsgesellschaft Burgknappen – als speziellen Dank an
Gintrowski.
Während das Trio „Jazz hoch drei“ am Sonntagvormittag für
besondere Musikerlebnisse sorgte, waren zahlreiche Oldtimer auf den
Kirmesplatz gefahren. Darunter waren beispielsweise ein tschechischer
Skoda des Baujahres 1938 mit so genanntem „Schwiegermuttersitz“,
also einem Notsitz dort, wo eigentlich der Kofferraum ist. Den
Frontantrieb und die selbsttragende Karosserie bezeichnete der
Besitzer eines weinroten Citroens von 1953 aus Neuss als Besonderheit
seines Autos.
Mit Kaffee, Kuchen und Mitgliederehrung ging es am Sonntagnachmittag
unter anderem weiter. Und am Abend wurde der Zachäus für ein Jahr
erneut zu Grabe getragen. Der Reinerlös der Kirmes wird, wie gehabt,
zur Finanzierung der Altenfeier verwendet. Alljährlich sind Hitdorfer
Senioren am ersten Samstag im Dezember dazu eingeladen, in diesem Jahr
bereits zum 50. Mal.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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