Neues Linien-Netz für Leverkusen
Bessere Anbindung der Bahnhöfe durch Schnellbussystem
Leverkusen - Das neue Liniennetz – das von Stadt und Wupsi gemeinsam
erarbeitete Konzept wurde gerade erst der Politik vorgestellt –
bezeichnete Dezernentin Andrea Deppe als „wichtigen Baustein im
Mobilitätskonzept“.
Nur mit Hilfe eines attraktiven und verbesserten Angebotes könne es
gelingen, so Deppe, die Bürger vom Auto zum Umstieg auf den ÖPNV zu
bewegen. Umsonst gibt es diesen Wechsel jedoch nicht, sondern pro Jahr
sind Mehrkosten in Höhe von einer Million Euro fällig. „Man sieht,
welche Priorisierung ÖPNV bei uns hat“, begründete Deppe den Griff
in die leere Haushaltskasse. Über die Vorlage werden Fachausschüsse
und Bezirke in den nächsten Wochen beraten.
Das letzte Wort hat der Rat der Stadt am 10. Dezember. Sollte der
zustimmen, könnten die Innovationen zeitgleich mit Eröffnung des ZOB
Wiesdorf im Sommer 2019 an den Start gehen.
Die Wupsi hat den gesamten Busverkehr auf den Prüfstand gestellt, um
Streckenführung und Taktzeiten noch besser auf die Bedürfnisse der
Nutzer abzustimmen. Dabei herausgekommen ist eine Beschleunigung von
Fahrtzeiten, zusätzliche Direktverbindungen zwischen den Stadtteilen,
bessere Verknüpfungen zum Schienenverkehr, Ausweitungen der
Bedienungszeiten auf allen wichtigen Linien bis 21 Uhr sowie im
Nachtlinienangebot um eine Stunde bis drei Uhr morgens.
Auch der Bahnhof in Opladen sowie die S-Bahn und
Straßenbahn-Haltebahnstelle in Schlebusch werden optimaler
angebunden. Zentral in dem Konzept ist ein Schnellbussystem, dass alle
größeren Stadtteile mit dem Bahnhof Leverkusen-Mitte verbindet. So
verkehrt die neue Linie SB 20 (bisher Linie 220) von Lützenkirchen
nach Leverkusen-Mitte zum Beispiel abends und am Wochenende länger.
Die SB 21 (210) von Rheindorf über Leverkusen-Zentrum nach
Steinbüchel fährt dann über die Olof-Palme Straße und
Gustav-Heinemann-Straße, statt über S-Bahn in Rheindorf. Die SB 22
(212) wird ab Leimbacher Berg bis Mathildenhof verlängert. Die SB 23
(233) verbindet Monheim, Hitdorf und Leverkusen-Zentrum über die
Olof-Palme-Straße.
Die SB 24 (239/240) von Burscheid nach Leverkusen-Mitte bindet
künftig auch Bergisch Neukirchen und die Bahnstadt Opladen ein. Die
Buslinie 212 sorgt für Verbesserungen im Stadtteil Edelrath, denn sie
fährt wochentags im Stundentakt von Odenthal über Edelrath direkt
nach Leverkusen-Mitte. Entsprechend dazu fährt die Linie 206 (231)
direkt von Alt-Steinbüchel nach Opladen. Vielleicht wird das Angebot
bis nach Köln-Nord ausgeweitet. Bislang gibt es allerdings weder
konkrete Pläne noch Vorgespräche mit den Kölner Verkehrsbetrieben
(KVB).
„Bei Verkehr und Mobilität muss sich dringend etwas ändern, um die
Staus in den Griff zu bekommen und den Luftreinhalteplan einhalten zu
können“, beschrieb Wupsi-Geschäftsführer Marc Kretkowski die
immer schlimmer werdende Verkehrssituation in der Stadt. Nur wenn es
gelinge, den Anteil des Individualverkehrs zu senken und intelligente
und umweltfreundliche Mobilitätslösungen zu schaffen, lasse sich der
Zustand verbessern. Deshalb biete die Wupsi neben dem klassischen
ÖPNV auch weitere Neuerungen wie CarSharing – das Angebot wird in
den nächsten Monaten ausgeweitet – und Fahrradverleihsysteme an.
Den Schlüssel für diese Leistungen biete eine Mobilitätsapp. Gerade
werde daran gearbeitet, sämtliche Angebote in der Stadt zu bündeln,
so dass Kunden mit Hilfe der App erfahren könnten, wie und mit
welchem Verkehrsmittel sie am schnellsten von A nach B kommen und was
das kostet.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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