Hilfe, wo die Not am größten ist
Bürgerstiftung Leverkusen spendet 17.500 Euro

Bei der Scheckübergabe: (vorne von links) Christiane Meinekat, (Frauenberatungsstelle Leverkusen) und Stefanie Striede (Notschlafstelle der Caritas). Hintere Reihe (von links) Alexander Jähn und Deniz Palabiyikli (Projekt „Kältegang“), Gernot Paeschke (Stiftungsdarlehensgeber), Saskia Lagemann und  Manuel Bast (Bürgerstiftung) sowie Dr. Alfred Staffe (Tafel Leverkusen). | Foto: Ursula Willumat
  • Bei der Scheckübergabe: (vorne von links) Christiane Meinekat, (Frauenberatungsstelle Leverkusen) und Stefanie Striede (Notschlafstelle der Caritas). Hintere Reihe (von links) Alexander Jähn und Deniz Palabiyikli (Projekt „Kältegang“), Gernot Paeschke (Stiftungsdarlehensgeber), Saskia Lagemann und Manuel Bast (Bürgerstiftung) sowie Dr. Alfred Staffe (Tafel Leverkusen).
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Leverkusen - (UW) In der Vorstandsitzung der Bürgerstiftung, die corona-bedingt
virtuell abgehalten wurde, galt es über die vorliegenden
Förderanträge zu beratschlagen und es wurde überlegt, wo die Not am
größten ist und welche sozial engagierten Vereine in diesen
schwierigen Zeiten besonders förderungswürdig sind.

Der Stiftungsvorstand beschlossaus den Erträgen des Stifterdarlehens
der Paeschke GmbH die folgenden sozial engagierten Vereine
/Institutionen zu unterstützen: Die Tafel Leverkusen, die
Notschlafstelle der Caritas, die Frauenberatungsstelle Leverkusen, das
Netzwerk Kinderarmut und das Projekt „Kältegang“ des „Make it
happen“. Insgesamt wurden 17.500 Euro zur Verfügung gestellt.
Gernot Paeschke von der Bürgerstiftung betonte: „Uns geht es gut,
mir ist persönlich daran gelegen zu helfen. Wir müssen was
abgeben“. Er habe Hochachtung vor der Arbeit der Ehrenamtler und
findet ihre Arbeit eine tolle Sache.

Deniz Palabiyikli und Alexander Jähn vom Projekt „Kältegang“
schilderten ihre Arbeit, die sie in den erschwerten Corona-Bedingungen
leisteten. Die Unterstützung der Obdachlosen mit den
Essens-Ausgabestellen auf den Marktplätzen war vorübergehend nicht
machbar. Die Ehrenamtler kochten das Essen zuhause und fuhren die
bekannten Orte, wo sich die Obdachlosen aufhielten, ab und übergaben
den Menschen die Mahlzeiten persönlich. Der 2008 gegründete Verein
war ursprünglich nur vorübergehend geplant, habe sich aber sehr
schnell entwickelt. Der Verein ist auf Spenden angewiesen. Umso mehr
freue man sich über die Geldspende, so Alexander Jähn.

Stefanie Strieder von der Notschlafstelle der Caritas berichtet, dass
es in der Corona-Zeit der Notschlafstelle sehr weh getan habe,
aufgrund der Abstandsregel nicht alle Schlafplätze belegen zu
können. Die Notunterkunft mit 33 Plätzen konnte lediglich 20
Personen aufnehmen. Menschen, die in Wohnungen leben, haben wegen
fehlender sozialer Kontakte eine Krankheitsverschlechterung, die bis
zur Krankenhaus-Einweisung führte. Zurzeit gibt es 70 Schlafstellen.

Christiane Meinekat von der Frauenberatungsstelle Leverkusen
informierte über die Arbeit in der Corona-Krise. Ganz besonders in
der Zeit von Mitte März bis Ende April wurden 133 Frauen telefonisch
beraten, davon waren 65 Fälle häusliche Gewalt. Eine persönliche
Beratung mit Augenkontakt sei besonders wichtig, die allerdings per
Telefon nicht möglich sei. Der persönliche Austausch ist für einen
Vertrauensaufbau besonders wichtig, so Meinekat.

Dr. Adolf Staffe von der Tafel Leverkusen hatte ebenso corona-bedingt
Probleme mit der Lebensmittelausgabe. Die Essensausgaben mußten alle
schließen. „Der Bedarf ist nicht nur weiterhin gegeben, sondern
durch Corona größer geworden“, berichtet Staffe. Aktuell wurden
wieder vier Ausgabestellen in Betrieb genommen, zuletzt in Quettingen.

Die Versorgung von 7.600 Menschen mit Lebensmitteln und Produkten des
täglichen Bedarfs sei eine große Herausforderung. Monatlich werden
80 bis 90 Tonnen Lebensmittel von 220 Ehrenamtlern sortiert, verpackt
und an die bedürftigen Menschen verteilt. Staffe hofft, dass die
Tafel, die seit 20 Jahren besteht, schnell wieder auf das
Vor-Corona-Niveau zurückkommt.

Das Netzwerk Kinderarmut sieht die Kinderarmut durch die Corona-Krise
enorm verstärkt. Circa 5.000 Kinder und Jugendliche sind in
Leverkusen von Kinderarmut betroffen. Es fehle an vielen Dingen und
ausreichender, gesunder Ernährung. Die Spende der Bürgerstiftung
soll daher in das Projekt „Nachhaltige Lebensmittelpakete für
Bedürftige“ einfließen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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