Beliebter Kirmesumzug
Bürrig feierte Spätkirmes mit Hahneköppen
Leverkusen (gkf). Zum ersten Mal in der jüngsten Geschichte des Junggesellenklubs J.G.K. Fidelio 1929 Bürrig konnte sich beim traditionellen Hahneköppen ein junger Mann durchsetzen, der tatsächlich Junggeselle und zugleich Mitglied der Fidelio Jugendabteilung ist: Steffen Huntgeburth, 26 Jahre aus Opladen, besiegte seine Gegner mit dem 18. Schlag in der vierten Runde. „Es war ein tolles, unbeschreibliches Gefühl“, schwärmte der Heilerziehungspfleger nach dem entscheidenden Treffer und kurz vor der Krönung.
Doch die Spätkirmes in Bürrig wäre keine Spätkirmes, würde sie nicht auch mit der ganzen Stadt gefeiert. Und zwar in Form einer bunten Parade durch die mit blau-weißen Fähnchen und Luftballons geschmückten Straßen. Und so pilgerten am Sonntagvormittag viele große und kleine Zuschauer aus der ganzen Umgebung nach Bürrig, um den bunten, lauten und schrillen Kirmesumzug mitzuerleben. Es war insgesamt ein lustiges Spektakel, das sich ihnen dort bot, quasi eine Mischung aus Tradition und Freude, angereichert mit fröhlicher Atmosphäre und ausgelassener Feststimmung.
Schon lange gehört der Umzug zur Spätkirmes, wie die Luft zum Atmen. Aber im Laufe der Zeit kam irgendjemand auf die Idee zu sagen, mit Verkleidung sei es doch viel lustiger. Seither sind die farbenprächtigen Kostüme und die geschmückten Wagen aus dem Geschehen nicht mehr wegzudenken. Auch viele Zuschauer – speziell die Kinder – kamen in Verkleidung. Angesichts der vielen Stimmungsmusik hätte man fast den Eindruck haben können, es handele sich um Karneval. War es natürlich nicht. Denn der Bund Deutscher Karneval (BDK) hat festgelegt, es gibt keinen „Sommerkarneval“, Inhalt und Rahmen sind nicht beliebig austauschbar.
Der Freude am Fest tat das allerdings keinen Abbruch. Und so startete der Korso mit 700 bestens gelaunten Mitwirkenden vor der Kirche Sankt Stephanus und kehrte rund zwei Kilometer weiter und Stunden später an den Ausgangsort zurück. Eingereiht hatten sich zum Beispiel verschiedene Ortsvereine wie St. Sebastianus Schützenbruderschaft, Freiwillige Feuerwehr Leverkusen Löschzug 13 oder vom Tus 1887 Roland Bürrig. Die Reiter von Gut Reuschenberg mit ihrer Chefin Jeannette Eigen waren ebenso dabei, wie zahlreiche Karnevalsgesellschaften: Dhünnveilchen, Fidelio Manfort,
Wiesdorfer Rheinkadetten, Stadtgarde Opladen und Kajüt-Müüs der KG Rheinflotte. Insgesamt 25 Gruppen marschierten mit. Und natürlich der bis dahin noch amtierende Hahnekönig Markus Loewen mit seiner hochschwangeren Frau Sandra. Sie war von Helfern erst kurzfristig zu Hause abgeholt und zum Start gebracht worden. Vom Wagen verteilte aber in erster Linie der werdende Vater Strüßjer, Popcorn und Kamelle, während der Bayer-Spielmannszug und der Musikverein Süng für Stimmung sorgten. „Es ist viel schöner, Kamelle im Sommer zu werfen, als im Winter“, sagte Mathias Tenior, der mit etwa 20 Nachbarn unter dem Motto „Der Bürriger Westen verzaubert“ dabei war. „Kunterbunt und Jeck“, das hatten sich „Die Jecken Wiesdorfer“ auf die Fahne geschrieben - obwohl nicht alle Mitwirkenden einen wirklich jecken Eindruck machten. Besonders hübsch anzusehen: Die „Bürriger Hexen“, die gut gelaunt und schillernd als Raupen und Schmetterlinge umherschwirrten. Und die Mitwirkenden vom „Stammtisch Wiever un de Jongs“, die Regenbogen als Zeichen für Frieden und Gleichberechtigung trugen.
Weitere Bilder gibt es unter www.lokale-informationen.de zu sehen
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Gabi Knops-Feiler aus Leverkusen |
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