Auch die Natur in Leverkusen muss leben
BUND lobt Vorgartenwettbewerb aus
Leverkusen - Die Kreisgruppensprecherin der BUND-Kreisgruppe Leverkusen Ingrid
Mayer konnte in der aktuellen Mitgliederversammlung auch für das
vergangene Jahr 2017 wieder eine erfolgreiche Jahresbilanz
präsentieren.
Vor den zahlreich anwesenden Mitgliedern berichtete sie über die
vielen Aktionen für Natur- und Umwelt, die der 338 Mitglieder starke
Leverkusener Natur- und Umweltschutzschutzverein im vergangenen Jahr
wieder durchführte. Zusammen mit dem NABU Leverkusen wurden
zahlreiche Exkursionen und Vorträge angeboten die viel Spannendes und
Informatives in Sachen Natur und Umwelt den zahlreichen Teilnehmern
und Teilnehmerinnen vermittelten. Vor allem die Öffentlichkeitsarbeit
und die politische Arbeit nahm viel Raum ein.
Seine hohe fachliche Expertise in Sachen Naturschutz brachte der BUND
Leverkusen bei den Sitzungen des städtischen Naturschutzbeirates ein.
Hier ging es darum, welche Auswirkungen Bauvorhaben und
Flächennutzungen auf die Tier- und Pflanzenwelt haben können und ob
diese aus Sicht des Natur- und Umweltschutzes akzeptabel wären oder
abgelehnt werden müssen. „Leider ist die Natur in Leverkusen stark
auf dem Rückzug, so dass wir viele der Vorhaben für ein lebenswertes
Leverkusen nicht zuträglich sehen“ informierte Ingrid Mayer die
Teilnehmer der Jahreshauptversammlung.
Dies gilt meist auch für die zahlreichen Bauvorhaben zu denen der
BUND Leverkusen als anerkannter Naturschutzverband im Rahmen der
Planungen per Gesetz beteiligt wird. Meist musste in den
Stellungnahmen darauf hingewiesen werden, dass Flächen in Anspruch
genommen werden sollen, die besser in Richtung Erhaltung der Natur
genutzt werden sollten. „Unser Stadtgebiet ist durch die Autobahnen,
Bundesstraßen, Industrie und Wohnungsbau schon sehr stark
beansprucht. Jedes weitere Gebäude bedeutet eine Verringerung der
Lebensqualität unserer Mitbürger und eine weitere Reduzierung
unserer geschrumpften Natur und ist daher sehr reiflich zu
überlegen“ sagte die stellvertretende Sprecherin des BUND Olivia
Müller. Vielfach musste in den Stellungnahmen leider darauf
hingewiesen werden, dass einfache Grundregeln des naturschonenden
Bauens immer noch nicht vorgeschrieben sind. Dazu gehört die
umfangreiche Ausschöpfung der Möglichkeiten der Dachbegrünung,
Fassadenbegrünung, der Nisthilfen in und am Haus und der Minimierung
der Versiegelung der Flächen.
„Wir wünschen uns, dass in Zukunft diese Minimumvoraussetzungen
für ein zukunftsfähiges Bauen in allen Bauvorhaben berücksichtigt
werden. Wir haben daher diese Grundlagen als Vorschlag eines
„Leverkusener Standards“ der Verwaltung gesandt und hoffen, dass
diese sich umfangreich dieser Vorschläge annehmen kann“ informierte
Ingrid Mayer.
Auf den problematischen Zustand der Natur in Leverkusen machten die
Naturschutzverbände in einem großen Pressetermin aufmerksam. Unter
dem Titel „Auch die Natur in LEV muss leben“ zeigten sie die
problematische Situation der Natur in Leverkusen auf. „Es ist nicht
länger hinnehmbar, dass wir unsere Umwelt in Leverkusen immer mehr
verschlechtern. Das Verschwinden von Feldlerche, Mehlschwalben oder
vielen bunten Schmetterlingen zeigt uns eindringlich, dass auch in
Leverkusen eine Verhaltensänderung in Richtung mehr Natur unabdingbar
ist“ sagte die stellvertretende Sprecherin Waltraud König-Scholz.
„Und wir haben 2018 noch viel vor!“ ergänzte Ingrid Mayer. Unter
anderem: Aktionen gegen Vogelschlag an Glas, gegen die Verwendung von
Pestiziden im Stadtgebiet und die fortschreitende
Flächenversiegelung.
Um das auch bundesweite extreme Insektensterben in den Focus der
Leverkusener zu rücken, haben die Naturschutzverbände einen
Vorgartenwettbewerb ausgelobt. Hier kann sich jeder bewerben, der mit
bunter Vielfalt von Blumen, Stauden, Nisthilfen und eigener
Kreativität seinen Vorgarten vorbildhaft als Augenschmaus und
Lebensraum gestaltet hat und sich damit auf einen der vielen
attraktiven Preise freuen kann.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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