KOK startet in die Session

Bunte Sitzung voller Höhepunkte

Opladen (gkf). Unter dem aktuellen Motto „OP es doll up Stippeföttche un Rock‘n‘Roll“ startete das Komitee Opladener Karneval (KOK) in die neue Session. Rund 250 Gäste erlebten vor kurzem in der Stadthalle Bergisch Neukirchen eine unterhaltsame Sitzung, die mit ihrem abwechslungsreichen Programm für beste Stimmung und viel Frohsinn sorgte. Gleich nachdem Präsident Peter Rösgen die Gäste begrüßt hatte, eröffneten die Tanzcorps der Neustadtfunken das karnevalistische Feuerwerk. Mit scharfsinnigem Humor und pointierten Anekdoten überzeugte Redner Martin Schopps im Anschluss. „Die Session fängt gerade erst an, noch habe ich keinen Stress und das Nervenkostüm ist entsprechend entspannt“, bekannte Schopps vor seinem Auftritt ganz freimütig. „Wenn aber erstmal 200 Auftritte hinter mir liegen, sieht das schon anders aus“, fügte er hinzu.

Zu den Besuchern im Saal gehörten neben Oberbürgermeister Uwe Richrath mit Ehefrau Anne auch KOK-Urgestein Toni Blankerts. Der ehemalige Senatspräsident stand als „Nachtwächter“ über vier Jahrzehnte in der Bütt, ehe er sich vor einigen Jahren aus dem aktiven Karneval verabschiedete. Seit einigen Jahren setzt die KOK-„Klimbim-Familie“ sein Vermächtnis im Grunde fort. Auch zuletzt präsentierten die Mitglieder erneut eine bunte und kurzweilige Show. KOK-Geschäftsführer Thomas Loef mimte beispielsweise den Klimbim-Opa, seine Schwester Clarissa Rösgen übernahm die Rolle der Enkelin. Die Loefs und alle weiteren Laiendarsteller prangerten zahlreiche in Opladen herrschenden Missstände an und stellten sie humorvoll vor das närrische Gericht. Die neuesten Nachrichten in der „Opladener Klüngelspost“ handelten etwa vom Rückgang der Gastronomien sowohl in Opladen als auch in Bergisch Neukirchen und Quettingen. Konkret war die Rede von der Neustadtschänke, dem Café Deycks und dem Opladener Treff. „Im Veedel gibt es immer weniger Kneipen. Wo kann man sich überhaupt noch auf ein Kölsch treffen?“ hinterfragte Loef und stellte mit Bedauern fest: „Wat fott es, es fott“. Außerdem beleuchtete er die Nutzungsbedingungen der Mehrzweckhalle Im Hederichsfeld für Vereine. „Ab wann und zu welchen Konditionen können Vereine den Saal mieten?“ stellte Loef eine Frage in den Raum, auf die er jedoch keine Antwort bekam.

Die Theatervorstellung endete nach rund 30 Minuten mit Tanz der Akteure – darunter auch Senatspräsident Markus Wolff – sowie der Vorstellung des aktuellen Mottoliedes durch Tillmann Loef. Zu den weiteren Höhepunkten des Abends zählten unter anderem der Besuch von Prinz Marco I. samt Schmölzje, gefolgt vom Auftritt der Kultband „Die Räuber“, die mit Hits wie „Dat es Heimat“ und „Kölsche Jung“ die Stimmung im Saal zum Kochen brachten. Und selbst noch zu vorgerückter Stunde sorgten die Musiker „Brass on Spass“ aus Eschweiler mit weiteren Karnevals- und Partyhits dafür, dass die gute Karnevalslaune nicht abebbte.

„Karneval hat sich mit den Jahren zunehmend zur Spezialität entwickelt“, kommentierte Literat Manfred Luxem angesichts der Tatsache, dass Traditionsveranstaltungen wie die KOK-Sitzung – die sich im Übrigen als Überbleibsel aus der einstigen Opladener Prinzenproklamation entwickelt hat - zunehmend weniger, dafür Damen- und Herrensitzungen immer öfter besucht würden. Luxem verdeutlichte: „Die Zeiten sind schwierig, aber wir beweisen, dass Karneval lebt.“ Zugleich zeigte er sich überaus erleichtert, dass die vorübergehende Sperrung der Leverkusener Rheinbrücke am Abend der Sitzung wieder rechtzeitig aufgehoben worden war und die Künstler von der anderen Rheinseite somit garantiert pünktlich eintreffen konnten.

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