Neue Drehleitern für Leverkusener Feuerwehr
Dank neuer Technik schneller einsatzbereit
Opladen (BW) - Die Berufsfeuerwehr Leverkusen hat zwei neue Drehleitern
bekommen, die in den nächsten Wochen in Betrieb gehen. Dafür musste
in der denkmalgeschützten Feuerwache Opladen in der Kanalstraße aber
erstmal die Toreinfahrt vergrößert werden.
„Die Fahrzeuge werden immer größer, die Bauten leider nicht“,
verdeutlichte Baudezernentin Andrea Deppe beim Pressetermin. Doch
nachdem die Denkmalschutzbehörde ihr Okay gegeben hatte, konnte der
Sturz über der Fahrzeughalle um 20 Zentimeter versetzt werden. Jedes
Fahrzeug ist 16 Tonnen schwer, zehn Meter lang und verfügt über 299
PS. Die Gesamtkosten für beide Fahrzeuge inklusive Drehleitern
belaufen sich auf rund 1,3 Millionen Euro. Die Leitern werden auf bis
zu 23 Metern Länge ausgefahren, so viel schreibt die Landesbauordnung
vor. Gebäude, die höher als 23 Meter sind, gelten als Hochhäuser,
für sie gibt es spezielle Rettungspläne.
Vor der Neuanschaffung verfügte die Feuerwehr über drei Drehleitern,
sie stammen aus den Baujahren 1998, 2001 und 2006. Eine davon wird nun
verkauft. Eine der dann vier Drehleitern ist als technische Reserve
eingeplant, falls eine Drehleiter ausfällt, sowie zur Schulung der
eigenen Mitarbeiter.
Mit den neuen Drehleitern sind die Feuerwehrmänner schneller
einsatzbereit – moderne Technik und Software machen es möglich und
erleichtern die Arbeit. Innerhalb von 120 Sekunden muss eine
Drehleiter ausgefahren sein, „das ist gesetzlich so
vorgeschrieben“, erklärt Brandoberinspektor Daniel Weber, „wir
sind aber deutlich schneller“. Durch den Einbau eines Gelenks wird
auch deutlich weniger Platz beim Ausfahren der Leiter benötigt, das
spart im Ernstfall (lebensrettende) Zeit: Immer wieder hat die
Feuerwehr Probleme, in zugeparkten Straßen überhaupt mit ihrem
Fahrzeug durchzukommen (wir berichteten).
Bei älteren Modellen konnten im Rettungskorb Personen mit einem
maximalen Gewicht von 270 Kilo transportiert werden. Jetzt passen
fünf Personen hinein mit insgesamt 500 Kilo. Eine deutliche
Verbesserung, denn häufig unterstützt die Feuerwehr den
Rettungsdienst beim Patiententransport, etwa, wenn Patienten zu schwer
sind oder liegend transportiert werden müssen. Neu ist auch die
„Memory Funktion“, mit der ein einmal abgefahrener Weg wiederholt
werden kann. Diese Funktion ist hilfreich, wenn eine größere Anzahl
an Personen von derselben Stelle aus gerettet werden muss.
Eine weitere Verbesserung: Die neuen Drehleitern sind mit Sensoren
ausgestattet, die Wechselstrom erkennen. Sie warnen akustisch und
optisch, sobald die Drehleiter in die Nähe einer Stromleitung gerät.
„Da hat es in der Vergangenheit immer mal wieder Unfälle
gegeben“, berichtet Brandoberinspektor Florian Krumpen. Mit
Scheinwerfern, die nach oben gerichtet werden können, sind ab sofort
auch bei Dunkelheit Stromleitungen, wie etwa an Bahnanlagen, gut zu
erkennen.
Drei Kameras befinden sich am und um den Rettungskorb, so kann der
Maschinist auch bei ausgefahrener Leiter überwachen, was im Korb
passiert. Denn bedienen darf die Leiter nur ein ausgebildeter
Drehleiter-Maschinist, davon gibt es bei der Feuerwehr Leverkusen etwa
30.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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