Mit Hindernissen
Denkmalgerechte Sanierung der FvS-Aula

Die denkmalgeschützten Charakteristika der siebziger Jahre wurden erhalten, die Technik ist neu und hochmodern: Schulleiter Andreas Röhrig und Projektleiter Joachim Schmitz, Fachbereichsleiterin Maria Kümmel sowie Kathrin Domke, stellv. Abteilungsleitung Hochbau/Neubau vom Fachbereich Gebäudewirtschaft freuen sich über die fertiggestellte Aula. Im Hintergrund die „mur lumière“ aus Plexiglas.  | Foto: Stadt Leverkusen
  • Die denkmalgeschützten Charakteristika der siebziger Jahre wurden erhalten, die Technik ist neu und hochmodern: Schulleiter Andreas Röhrig und Projektleiter Joachim Schmitz, Fachbereichsleiterin Maria Kümmel sowie Kathrin Domke, stellv. Abteilungsleitung Hochbau/Neubau vom Fachbereich Gebäudewirtschaft freuen sich über die fertiggestellte Aula. Im Hintergrund die „mur lumière“ aus Plexiglas.
  • Foto: Stadt Leverkusen

Leverkusen. Im Januar 2021 begonnen, wurden die Baumaßnahmen in der Aula des Freiherr-vom Stein-Gymnasiums im Juli 2021 durch das Hochwasser der Dhünn unterbrochen. Nun sind die Arbeiten weitgehend abgeschlossen und das Weihnachtskonzert der Schule kann am 19. Dezember in den neu sanierten Räumlichkeiten stattfinden. Die Aula wurde generalsaniert und auf den neuesten Stand der Technik gebracht, ohne die charakteristischen Elemente des denkmalgeschützten Gebäudes zu beeinträchtigen.

Die Aula war im Jahr 1965 vom Leverkusener Architekten Jochen Heuser entworfen und durch die Stadt errichtet worden. Sie steht seit 2009 unter Denkmalschutz. Mit der Sanierung wurden nicht nur Bau- und Brandschutzmängel beseitigt, sondern auch eine dem Denkmalschutz angepasste energetische Sanierung mit Erneuerung der Gebäudetechnik vorgenommen. Aus denkmalpflegerischen Gründen wurden die Wandflächen vom Innenraum heraus gedämmt.

Die Saaldecke konnte in ihrer Ursprungsform erneuert werden, dabei wurde die denkmalgeschützte Gestaltung der Leuchten beibehalten, aber mit moderner Tech-nik ausgerüstet. Die Innenausstattung aus Holz, vor allem die Bestuhlung, blieb in der Originalform im Wesentlichen erhalten und wurde aufgearbeitet. Lediglich die im Keller eingelagerten Wandverkleidungen wurden erneuert, weil sie in der Flut zerstört worden waren.

Die Glasfassade, ein Großkunstwerk des französischen Künstlers François Chapuis in Form einer „mur lumière“, einer leuchtenden Wand, musste im Rahmen der Sanierung besonders geschützt werden. Diese Konstruktion soll zu einem späteren Zeit-punkt restauriert werden.

Das Aulagebäude bietet, neben dem großen Saal mit 700 Plätzen, auch im Untergeschoss eine Kleinkunstbühne mit 100 Plätzen. Auch deren veraltete Bühnentechnik wurde erneuert, so dass der Schule mit ihrem Schwerpunkt in Bühnenkunst (Tanz, Theater, Musik) nun eine Aufführungsstätte mit modernster Bühnentechnik zur Verfügung steht.

Sanierung mit HindernissenSchon im Jahr 2017 musste die Aula nach mehreren Wassereinbrüchen durch marode Regenwasserleitungen und wegen erheblicher Brandschutzmängel komplett gesperrt werden. Schnell stellte sich heraus, dass alterungsbedingt ein großer Sanierungsbedarf bestand. Mitte 2018 wurde deshalb die Aula zunächst nur unter Auflagen wieder in Nutzung gesetzt und eine Generalsanierung geplant. Für die Begleitung der Sanierung wurde das „Architekturbüro Kastner Pichler“ beauftragt, welches bereits die neue Mensa am Standort entworfen hatte. Die Sanierung sollte ursprünglich Anfang 2020 beginnen und Mitte 2021 beendet werden.

Da für die Weiterbeauftragung der Architekten noch ein formelles Vergabeverfahren erfolgen musste, konnte die Planung erst im September 2019 fortgesetzt werden. Im Anschluss wurde der Bauantrag gestellt und die Bauleistungen ausgeschrieben. An-fang 2021 begann schließlich die Sanierung, wurde aber durch das schwere Hochwasser im Juli 2021 unterbrochen. Teilweise eingelagertes Material wurde zerstört und es mussten Bereiche im Untergeschoss gesperrt, getrocknet und schimmelsaniert werden. Dadurch war auch die Weiterarbeit im Erdgeschoss behindert.

Die Wiederaufnahme der Arbeiten in der Aula konnte daher erst im Januar 2022 erfolgen. Als Folge des begonnenen Ukraine-Krieges kam es ab Februar 2022 zu Lieferschwierigkeiten von Materialien sowie zu Preissteigerungen, die den weiteren Fortlauf der Baumaßnahme wieder gestört haben.

Insgesamt hat die Sanierung der Aula 5,3 Mio. Euro gekostet.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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