Kita sammelt Klimameilen
Die Kleinen zeigen den Großen, wie es geht

Nisanor (6), Kilian (5), Emma (3) auf dem Arm von Nicole Hinz und Zaha (5) präsentieren Britta Demmer (1.v.l) vom NaturGut Ophoven ihre Klimameilen. | Foto: Naturgut
  • Nisanor (6), Kilian (5), Emma (3) auf dem Arm von Nicole Hinz und Zaha (5) präsentieren Britta Demmer (1.v.l) vom NaturGut Ophoven ihre Klimameilen.
  • Foto: Naturgut

Leverkusen.Die ein Meter fünfzig hohe Glassäule, gefüllt mit bunten Plastik-Deckeln fällt jedem auf, der die Kita Heinrich Lübke-Straße betritt. „Kinder, die zu Fuß, mit dem Fahrrad, dem Roller oder dem Bus in die Kita kommen, dürfen einen Deckel in die Säule werfen“, erklärt Nicole Hinz, Leiterin der städtischen Tageseinrichtung bei der Vorstellung der Klimameilen-Aktion am Montagmorgen. „Und weil die Kinder so klimafreundlich unterwegs sind, wurde bereits begonnen, eine zweite zu befüllen“.

Seit zwei Wochen sammeln ihre Kitakinder fleißig Klimameilen. Nisanor kommt jeden Morgen zu Fuß in die Einrichtung. Die 6-jährige weiß, dass das besser für die Umwelt und ihre Gesundheit ist. „Bewegung ist sehr wichtig“, erklärt sie. „Außerdem machen die Autos zu viel Rauch. Der ist schädlich für die Umwelt.“ Neben ihr steht Kilian. Er stimmt heftig nickend zu. „Auch Hubschrauber und Motorräder machen viel klimaschädlichen Rauch“, weiß der Fünfjährige. Da sei es besser mit dem Bus zu fahren wie er. „Da passen mehr Leute rein, dann ist das nicht so schlimm.“

Die Kita Heinrich-Lübke-Straße ist eine von 20 Einrichtungen, die mit der Klimameilen-Aktion Kinder und Jugendliche zu einer zukunftsfähigen Mobilität motivieren will. Die internationale Kampagne wurde vom Klimabündnis 2002 ins Leben gerufen und wird seit elf Jahren vom NaturGut Ophoven im Rahmen des städtischen energieLux-Projekt in Leverkusen koordiniert. „Neben dem Umweltschutzgedanken wollen wir den Kindern mit der Aktion auch ein Gefühl des gemeinsamen Handelns und der Selbstwirksamkeit vermitteln“, erklärt Britta Demmer, Leiterin des energieLux-Projektes.

„Allerdings schaffen es nicht alle Eltern ihr Kind ohne Auto in die Einrichtung zu bringen“, erklärt Nicole Hinze. „Wo es partout am Morgen nicht möglich ist, lassen wir Alternativen am Nachmittag zu - wie bei der zweijährigen Emma“. Sie werde morgens mit dem Auto gebracht und am Nachmittag mit dem Fahrradanhänger abgeholt. „Auch sie darf dann einen bunten Deckel in die Wassersäule werfen“, so die Leitung. Das Projekt strahle sehr stark in die Familien aus und auch der Kollegenkreis beteilige sich daran. Die meisten ihrer Mitarbeitenden kommen mit dem Fahrrad oder dem Bus zur Arbeit.

Zusammen mit den grünen Meilen aus anderen Städten und Ländern werden die klimafreundlichen Wege aus Leverkusen auf der diesjährigen UN-Klimakonferenz in Dubai an die Umweltpolitiker überreicht. „Es ist ein Zeichen dafür, dass sich auch die Kleinsten aktiv für das Klima und ihre Zukunft einsetzen wollen“, erklärt Tamara Dey, Kita-Koordinatorin des städtischen energieLux-Projektes.

Nicole Hinz ist es wichtig, dass Klimaschutzaktionen und -projekte nicht singulär, sondern in den Alltag der Kinder eingebaut werden. Seit zwei Wochen besprechen die Kleinen im Morgenkreis ihren Kindergartenweg und eine klimafreundliche Fortbewegung. Eine vegane Woche, die im Januar im Kindergarten durchgeführt wurde, hat dazu geführt, dass nachhaltig vegane Produkte das Buffet bereichern, Mülltrennung und -vermeidung seien selbstverständlich und Aufkleber über Lichtschalter und neben dem Wasserhahn erinnern daran, dass Ressourcen gespart werden sollen. „Wir wollen die Kinder fit für die Zukunft machen“, erklärt sie.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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