Großes Kino beim 20. EVL-Halbmarathon

Diesmal mit neuem Startpunkt

Leverkusen. Jede Läuferin und jeder Läufer reagierte anders. Manche strahlten und jubelten, als sie die Ziellinie auf der Bismarckstraße überquerten. Viele blickten sofort auf die Uhr, um die Zeit zu stoppen. Andere ärgerten sich, weil sie unzufrieden waren mit ihrer Laufleistung. Aber alle Teilnehmer waren froh, beim 20. EVL-Halbmarathon dabei gewesen zu sein und die Herausforderung trotz der Hitze geschafft zu haben. Rennleiterin Tiina Ripatti vom Sportpark Leverkusen war zwar nicht mitgelaufen, aber dennoch „extrem glücklich und erleichtert, dass alles so gut funktioniert hat.“

Die Streckenführung war in diesem Jahr anders, als in den Vorjahren. Start und Ziel waren von der Kölner Straße in Opladen auf die Bismarckstraße nach Manfort verlegt worden. Das wurde unter anderem damit begründet, dass aus Sicherheitsgründen rund um die Ostermann-Arena und somit mitten im Herzen des Sportzentrums mehr Platz zur Verfügung stehe. Außerdem sei der logistische Aufwand um einiges geringer, weil der Sportpark direkt auf der Bismarckstraße angesiedelt ist. Ob es bei dieser Regelung bleibt, ist zurzeit aber noch ungewiss und letztlich auch von der Rückmeldung der Läufer abhängig.

Schon beim Startschuss erlebten die Zuschauer großes Kino. Denn um Punkt 9 Uhr am frühen Sonntagmorgen regnete es Konfetti, während 3512 Sportler – und damit fast so viele wie vor der Pandemie – durch den großen Torbogen liefen. Die letzten Nachmeldungen, verriet Sportparkchefin Nelly Schreiner, waren erst wenige Stunden zuvor eingetroffen. Genau eine Stunde, acht Minuten und vier Sekunden später war Marathon-Profi Hendrik Pfeiffer (TV Wattenscheid) nach exakt 21,0975 Kilometern durch gesamte Stadtgebiet schon wieder im Ziel. Im Vorfeld der zweiten Teilnahme in Leverkusen hatte er gesagt: „Nicht unbedingt eine Strecke für Bestzeiten, aber dennoch eine große Herausforderung.“ Insgesamt sei er sehr einverstanden mit seiner Leistung, resümierte er nach seinem Einlauf. Er habe zwar keinen positiven Test gehabt, hege dennoch den Verdacht, dass er vor wenigen Wochen an Corona erkrankt gewesen sei. Insofern sei er „heilfroh, dass heute alles so gut geklappt hat, ich nicht eingebrochen bin und den Lauf genießen konnte“, schilderte er seine Eindrücke vom EVL-Halbmarathon, den er als einen weiteren Vorbereitungslauf für die Europameisterschaft in München im August nutzen konnte.

In der Zwischenzeit waren die Kinder in den verschiedenen Altersklassen auf die unterschiedlich langen Laufstrecken an der Dhünn gegangen. Zusammen mit den Eltern und Großeltern, die den kleinen Läufern zujubelten, freute sich auch Leverkusens designierter Prinz Marijo Klasic, der sich zum ersten Mal als Helfer des Halbmarathons gemeldet hatte. „Beim Start hatte ich Gänsehaut“, gestand Klasic.

Unter den Zuschauern war auch Heide Ecker Rosendahl, die ehemalige Weltrekordhalterin im Weitsprung und im Fünfkampf, die bei den Olympischen Sommerspielen 1972 in München zwei Goldmedaillen und eine Silbermedaille mit nach Leverkusen brachte. „Mich interessiert, was in Leverkusen passiert. Der Halbmarathon und die Begeisterung der Menschen ist einfach schön. Vor allem läuft mein Sohn mit“, begründete sie ihr Interesse. Sohn Danny Ecker kam nach einer Laufzeit von 1,25 Minuten und 41 Sekunden als 19. ins Ziel und sagte anschließend: „Mir war es ein wenig zu warm, aber ich bin sehr froh. Es ist eine großartige Veranstaltung“

Schade fand er nur, dass im Vergleich zu den Vorjahren erheblich weniger Zuschauer an der Strecke standen. Diesen Eindruck bestätigten auch Margit und Hans-Peter Bergelt aus Bürrig, die zum ersten Mal am zehn Kilometer Lauf teilgenommen hatten. Beide strahlten nach dem sportlichen Erfolgslauf mit der Sonne um die Wette. In den Vorjahren waren sie stets als Zuschauer dabei. „Da standen am Rand immer deutlich mehr Menschen und haben die Läufer angefeuert“, erläuterten die Eheleute, die ansonsten mit dem Laufevent, das gleichsam als Flaggschiff für Leverkusener Stadtwerbung gilt, rundum zufrieden waren.

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