Auf, im und am Wasser im Einsatz
DLRG bietet Ausbildung zum Rettungsschwimmer
Leverkusen - „Immer weniger Menschen können schwimmen, das ist ein echtes
Problem“, erzählt Stefan Markus, Bezirksleiter des Leverkusener
DLRG. Damit greift er auf, was die vergangenen hochsommerlichen Wochen
in der gesamten Republik gezeigt haben. Volle Schwimmbäder, Seen,
Flüsse und Küsten sowie zahlreiche Badeunfälle, einige von ihnen
tödlich.
„Übermut, Unwissenheit und Gedankenlosigkeit verleiten viele
Badegäste auch in gefährliche Gewässer, wie bei uns in den Rhein,
zu gehen.“ Mangelnde Aufsicht und fehlendes Schwimmvermögen in
Freibädern und an Badeseen sind die größte Gefahr für Kinder.
„Ich bin immer wieder erschrocken, wie viele Eltern ihren Nachwuchs
im Wasser plantschen lassen und währenddessen auf ihrem Handy
daddeln“, erzählt Sascha Hornig aus der DLRG Jugend. „Sie
unterschätzen komplett die Gefahr, vor allem am See, der schnell tief
wird.“ Viele Unfälle geschehen unbemerkt, denn Kinder gehen leise
unter, ergänzt DLRG-Einsatzleiter Ulrich Hennig. „Wie ein Stein
sinken sie in die Tiefe, wenn sie gefunden werden, ist es oft zu
spät.“
Dabei, so die Retter in ihrer Rheindorfer Einsatzzentrale, können sie
heilfroh sein, dass trotz des langen Badesommers bisher in Leverkusen
sehr wenig passiert ist. Angesichts der immer wieder im Rhein badenden
Mitbürger bekommen die Lebensretter, die wenn möglich jede
Badestelle abfahren, ein schlechtes Gefühl. „Trotz, oder sogar
wegen des Niedrigwassers, ist der Rhein extrem gefährlich. Der Sog,
wenn ein Schiff vorbeikommt, ist riesig und die Strudel reißen selbst
erfahrene Schwimmer mit“, verdeutlicht Ulrich Hennig. „Aber
verbieten können wir es niemandem, das Baden im Rhein ist ja nicht
verboten. Vielmehr bekommen wir blöde Kommentare zu hören, wenn wir
warnen.“
Ein Problem, mit dem es die ehrenamtlichen Rettungsschwimmer
regelmäßig zu tun haben. Sei es die Eltern am See, die mit einem,
„wenn ihr da seid, dann müssen wir nicht mehr aufpassen“ die
Ehrenamtler des DLRG begrüßen oder Menschen, die die
DLRG-Einsatzhelfer als Dienstleister behandeln. Kein Wunder, dass es
schwer ist, genügend Einsatzkräfte zur Bewachung der Badestellen,
besonders an den Wochenenden, zusammen zu bekommen, berichtet Sascha
Hornig, dessen gesamte Familie Mitglied bei der DLRG ist.
Dabei bietet die Ausbildung zum Rettungsschwimmer viele Vorteile.
„Wer als Jugendlicher sein Rettungsschwimmabzeichen macht, hat
später immer einen attraktiven Ferienjob“, betont Tobias Gedowski,
stellvertretender Jugendeinsatzleiter. „Gerade zur Freibadsaison
werden Bademeister händeringend gesucht. Und der Job ist noch nicht
einmal schlecht bezahlt.“ Auch in beliebten Ferienorten, wie an der
Nord- und Ostsee sowie im Ausland, lässt sich zur Hauptsaison gut
eine Beschäftigung als Badeaufsicht finden, ergänzt Sascha Hornig.
„Gemeinschaft mit Einheiten in ganz Deutschland und die
Möglichkeit, überall Arbeit zu finden, sind Vorteile, die nur wenige
Hobbys mit sich bringen.“
Dass der ehrenamtliche Einsatz beim DLRG sich auch in der
Bewerbungsmappe gut macht, ist ein Plus obenauf. Dennoch fehlt es der
DLRG an engagierten Einsatzhelfern. Dabei ist es gar nicht so
schwierig einen Rettungsschwimmer zu machen. „Die üblichen
Schwimmabzeichen sind für uns nicht maßgeblich“, erklärt
Einsatzleiter Ulrich Hennig.
„Entscheidend ist, dass jemand richtig und ausdauernd schwimmen
kann. In unserem speziellen Training werden Interessierte das Tauchen,
mit Kleidung schwimmen, Transportschwimmen, lebensrettende Maßnahmen
und weiteres lernen.“
Weitere Informationen gibt es unter
www.leverkusen.dlrg.de.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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