Vor 70 Jahren waren andere Zeiten

Ehemalige Schüler erinnern sich beim Klassentreffen

Leverkusen - 70 Jahre nach der Einschulung, solch ein Klassentreffen kommt nicht
alle Tage vor. Die Schüler und Schülerinnen der Jahrgangsstufe 1941
aus Opladen wollten dieses Ereignis aber feiern.

Hierzu wurde eigens ein Organisationsteam, bestehend aus Erika Dunkel,
Christina Mewis, Gerlinde Müller und Udo Faßbender, auf die Beine
gestellt. Ihre Bemühungen wurden belohnt, 20 Ehemalige hatten ihre
Teilnahme zugesagt und einige waren aus Berlin, München, Raststatt,
Oberhausen oder Köln angereist.

Die heute 76-jährigen erinnern sich gerne an die gemeinsame
Schulzeit, die mit der Einschulung im April 1948 an der katholischen
Volksschule in der Düsseldorfer Straße begann. Damals gab es in den
ersten Schuljahren jeden Tag eine warme Mahlzeit, die sich
Schulspeisung nannte, erinnerte sich Udo Faßbender. Anfangs wurden
die 56 Jungen und Mädchen noch in getrennten Klassen unterrichtet.
Nach der Eröffnung der Neustadtschule Opladen (heute Erich-Kästner
Schule) wurden diese allerdings wieder zusammengeführt.

Man erinnerte sich an gute, aber auch an strenge Lehrer.
Beispielsweise an Klassenlehrer/Rektor Alfons Spitzer, der ein
ausgezeichneter Pädagoge gewesen sein soll. Auch wenn es damals noch
Nachsitzen, Strafarbeiten, Stockschläge auf die Handfläche oder das
Hinterteil sowie Ohrfeigen gab, der Zusammenhalt der Klasse blieb
ungebrochen.

Zum Klassentreffen wird immer ein abwechslungsreiches Programm vom
Orga-Team vorbereitet, wie Karaoke oder auch Singspiele, die als
fröhliche Stunden in Erinnerung bleiben. Diesmal wurden Volkslieder
gesungen, damit wollte man zu den Wurzeln zurückkehren. Musikalisch
mit Gitarre und Akkordeon gab es auch leicht frivoles Liedgut zu
hören. Neben einem gemeinsamen leckeren Essen wurde in der Runde viel
gelacht und erzählt.

Bevor man dann um Mitternacht auseinander ging, war längst
beschlossen, sich in absehbarer Zeit wieder zu treffen, denn
inzwischen hat sich in der Vergangenheit die Gesamtzahl der Ehemaligen
durch etliche Todesfälle leider auch erheblich reduziert. Aber das
Wichtigste, trotz etlicher altersbedingter Beeinträchtigungen, sei
weiterhin gesund, fröhlich und positiv denkend zu bleiben, war man
sich einig.