City-Skyline muss warten
Entscheidung über Hotelbau am Postgelände verschoben
Wiesdorf - Modern und großstädtisch sieht die von Gerd Esser, alleiniger
Vorstand der GEVI Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH, aufwendig
skizzierte Stadtfront für Wiesdorf aus. Dort, wo heute die Post ihre
Hauptverwaltung hat, bis hin zur Arbeitsagentur in der Kurve Richtung
Europaring, soll laut des Planes eine ansprechende Bebauung das
Gesicht Leverkusens nachhaltig verändern.
Wer zukünftig mit dem Zug in Leverkusen-Mitte ankommt, könnte
demnach von einer freundlichen Bürogebäudearchitektur empfangen
werden. Vorbei die Zeiten grauer Betonfronten, Lagerhallenoptik und
wuseligem Post-, Bus- und sonstwas-Verkehr vor dem einzigen Bahnhof
der Stadt mit internationaler – zumindest einer – Anbindung. Wäre
da nicht das Hotel, dass Esser als Casus knaxus in seinen Plänen
vorgesehen hat.
Dieses Hotel, ein Holiday Inn Express, genauer gesagt dessen
Fassadengestaltung, ist nun Grund dafür, dass eine schnelle
Baugenehmigung durch den Bauausschuss verhindert wurde.
Außerplanmäßig einberufen, wollten Baudezernat und Stadtverwaltung
rechtliche Sicherheit bei der Auftragsvergabe an den Investor
erreichen. Immerhin birgt das Thema Hotel, wie eine neue Analyse des
Hotelstandortes ergeben hat, jede Menge Diskussionsbedarf innerhalb
der kommunalpolitischen Landschaft.
Zudem steht die Zukunft der benachbarten „City C“ weiterhin in den
Sternen. Dort fehlt ein Investor, der sich der Herkulesaufgabe des
unschönen und leerstehenden sowie problembehafteten Innenstadtstücks
annimmt.
„Erst die City C, dann der Rest“, war daher von einigen
Ausschussmitgliedern zu hören. Ein gesamtinnerstädtisches Konzept,
das den gesamten Bereich der Wiesdorfer City von Bahnhofsseite
umfasst, war eine weitere Forderung. Letztlich biss sich die CDU an
der Fassadengestaltung des Hotels fest. Diese ist, wie für den
Standard eines Holiday Inn Express üblich, wenig kreativ, wenn nicht
einfach. Ein extremer Widerspruch für die Antragssteller der CDU zum
angestrebten, großstädtischen, neuen Stadtpanorama der City.
Also wurde ein Antrag gestellt, der drei weitere Entwürfe für die
Fassade einfordert. Diesem Antrag wurde von den Ausschussmitgliedern
mehrheitlich zugestimmt. Im nächsten Sitzungstonus soll dann darüber
und über einen möglichen Startschuss für den Bau beraten und
abgestimmt werden. Sollte für den Bau des Hotels eine Mehrheit
gefunden werden, ist auch der Weg für die Bürobauten mit
ansprechender Fassade und Platzgestaltung frei.
Durchfinanziert sei das Projekt, versichert Gerd Esser. Auch mit der
Post und der Telekom, die derzeit auf dem Gelände ansässig sind,
bestünden Gespräche, die die Realisierung beschleunigen würden. Ob
sich daraus eine Sogwirkung für das Sorgenkind „City C“ ergibt
oder ob genau das Gegenteil erreicht wird, da ein geplantes weiteres
Hotel obsolet wird, ist weiterhin offen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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