Studierendenwettbewerb für Gestaltung des Bahnhofsgebäudes
Entwürfe als Impuls

Entwürfe als Impuls für ein neues Bahnhofsgebäude: Architekturstudentinnen und -studenten der Hochschule Düsseldorf zeigen zusammen mit Professor Robert Niess (hintere Reihe, links) ihre Siegerentwürfe vor dem jetzigen Bahnhofsgebäude. | Foto: Stadt Leverkusen
  • Entwürfe als Impuls für ein neues Bahnhofsgebäude: Architekturstudentinnen und -studenten der Hochschule Düsseldorf zeigen zusammen mit Professor Robert Niess (hintere Reihe, links) ihre Siegerentwürfe vor dem jetzigen Bahnhofsgebäude.
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Leverkusen - Der Bahnhof Leverkusen-Mitte und sein Umfeld befinden sich im Umbruch:
Der neue zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) wurde bereits im Jahr 2020
fertiggestellt, die Arbeiten im Zuge des Rhein-Ruhr-Express
(RRX)-Gleisausbaus laufen auf Hochtouren. Wie überdies ein neues
Bahnhofsquartier mit Bahnhofsgebäude und Fahrradparkhaus aussehen
könnte, das zeigt ein studentischer Wettbewerb, der im Sommersemester
2021 in Kooperation mit der Hochschule Düsseldorf, Peter Behrens
School of Arts, durchgeführt wurde.

„Jeder Entwurf macht deutlich, wie wichtig ein solches
Bahnhofsgebäude für Leverkusen-Mitte wäre“, hebt
Oberbürgermeister Uwe Richrath hervor, „nicht nur städtebaulich -
als Lückenschluss zwischen City und Forum - sondern auch für die
Entwicklung einer zukunftsweisenden Mobilität. Denn gerade Pendler
brauchen Mobilitäts- und Serviceangebote sowie Aufenthaltsqualität.
Wichtig ist er auch für Leverkusens Außenwirkung in der Region. Wer
hier ankommt, soll einen guten ersten Eindruck von Leverkusen
bekommen.“

Insgesamt 18 Masterstudentinnen und -studenten der Hochschule
Düsseldorf, Peter Behrens School of Arts, des Fachbereichs
Architektur, haben sich mit dem Bahnhofsbereich Leverkusen-Mitte
beschäftigt. In Zweierteams entstanden neun Entwürfe mit dem Titel
„Bahnhofsquartier Leverkusen-Mitte“. Die drei ersten Preise gingen
an vier Teams. „Deutlich wird in der Übersicht aller Entwürfe, wie
unterschiedlich und modern die einzelnen Gebäude mit ihren
unterschiedlichen Funktionen aussehen könnten“, so
Oberbürgermeister Uwe Richrath, „jeder Entwurf ist beeindruckend
und einzigartig. Die Siegerentwürfe haben jeweils prägnante
architektonische Charakteristika, setzen aber auch ökologische und
nachhaltige Akzente.“

Entwürfe zeigen Potential des Bahnhofsquartier Leverkusen-Mitte Diese
studentischen Entwürfe stellen zwar keine Entwurfsplanung für eine
bauliche Umsetzung dar. „Sie zeigen aber eine Richtung auf, in die
unsere Stadtentwicklung an dieser Stelle gehen sollte“, betont
Baudezernenten Andrea Deppe. „Denn das derzeitige Empfangsgebäude
wird im Rahmen der RRX-Gleisausbaus ab 2022 durch die DB AG
abgerissen. Die DB AG stellt zwar eine Übergangslösung in Form einer
Überdachung für die RRX-Haltestelle her. Wenn wir aber ein
multifunktionales Bahnhofsgebäude haben wollen, müssen wir
Investoren für dieses Projekt begeistern.“ Außerdem will die Stadt
Leverkusen die Verkehrswende fördern und mit einem neuen
Fahrradparkhaus den öffentlichen Personennahverkehr an dieser Stelle
um weitere moderne und nachhaltige Mobilitätsangebote ergänzen,
sowie deren Verknüpfung mit- und untereinander ermöglichen.

Die studentischen Entwürfe zeigen, wie ein solches, multifunktionales
Gebäude klassische Nutzungen wie Ticketverkauf, Automaten sowie
Versorgungs- und Einkaufsmöglichkeiten für Bahn- und Fernbusreisende
aufweisen kann, zugleich Aufenthaltsqualität bietet und als Büro-
und Dienstleistungsgebäude funktioniert. Ein Fahrradparkhaus ergänzt
dieses Angebot und unterstützt die Funktion des Areals als
Mobility-Hub.

Zwar kann mit dem Neubau erst nach der Fertigstellung der
RRX-Bauarbeiten ab 2023 begonnen werden. Die städtebauliche
Projektentwicklung muss allerdings jetzt starten. Ein Baufeld für das
neue Bahnhofsgebäude ist in den Planfeststellungsunterlagen für den
RRX Gleisausbau schon berücksichtigt und vorgegeben. Das Grundstück
ist im städtischen Eigentum, errichtet und finanziert werden, soll
das Gebäude jedoch nicht durch die Stadt, sondern durch eine
städtische Tochtergesellschaft oder einen privaten Investor. Die
Bauherrenschaft sowie das Grundstücksvergabeverfahren sind noch
abzustimmen. Im Unterschied dazu sind die geschätzten Projektkosten
für Planung und Bau eines multifunktionalen Fahrradparkhauses im
städtischen Haushalt vorgesehen und sollen u.U. durch Fördermittel
refinanziert werden.

Die studentischen Entwürfe geben nicht nur ein Bild davon, wie ein
Ensemble aus Fahrradparkhaus und multifunktionalem Bahnhofsgebäude am
Bahnhof Leverkusen-Mitte aussehen könnte, die Pläne wurden schon auf
Grundlage der topografischen Geländesituation und anderer
Gegebenheiten aus dem Planfeststellungsverfahren detailliert
entworfen. Die Studentinnen und Studenten haben außerdem die
Unterführungen, den Eingang Ost und die gesamte städtebauliche
Situation mitbetrachtet. „Die studentischen Entwürfe liefern
diverse prägnante Ideen, was an dieser prominenten Stelle der Stadt
möglich ist, sind allerdings bereits so ausgefeilt, dass sie
realisierbar wären“, lobt Baudezernentin Andrea Deppe.

Die SiegerentwürfeIm August fand eine Jurysitzung statt, in der die
Preisträger durch ausgewählt wurden. Die Jury bestand aus
Seminarleiter Prof. Robert Niess, Hochschule Düsseldorf,
Baudezernentin Andrea Deppe, Stefan Karl, Fachbereichsleiter
Stadtplanung, Brigitte Prämaßing, Abteilungsleiterin Straßen- und
Verkehrsplanung im Fachbereich Tiefbau und Brigitte Lenz, Fachbereich
Gebäudewirtschaft, Abteilung Neubau/Hochbau. Weil die Arbeiten
allesamt eine so hohe Qualität hatten, wurde in einer ersten
Beratungsrunde keine Arbeit ausgeschlossen.

Vier Arbeiten wurden in der zweiten Beratungsrunde in die engere
Auswahl genommen und darunter Reihenfolge und Platzierung abgestimmt.
Zwei Arbeiten teilen sich den 3.Platz.

1. Platz: Lea Möhlen und Phil GraalmannDer Entwurf überzeugt
insbesondere durch das Aufgreifen der ovalen Formgebung des ZOB. Die
korrespondierende Formsprache zeigt, wie ein ganzheitliches,
zusammenhängendes und als solches auch optisch wahrnehmbares
Bahnhofsquartier entstehen kann. Neben der offiziellen Anerkennung
bekommen die Preisträger 250 Euro und einen Forum-Gutschein im Wert
von 100 Euro.

2. Platz: Johanna Foth und Marina JungermannDas Bahnhofsgebäude
öffnet mit einer eine stark inszenierten Eck-Eingangssituation in
Richtung des ZOB. Das Fahrradparkhaus wiederum ist eingelassen in
einen begehbaren begrünten Hügel. Die Gebäude haben jeweils für
sich einen sehr hohen Wiedererkennungswert und verleihen dem Ort eine
ökologische Identität. Die Preisträger bekommen 200 Euro sowie
einen Forum-Gutschein im Wert von 75 Euro.

3. Platz: Miriam Rosteck und Oguzhan DilbirligiBesonderes Merkmal
dieses Entwurfs ist die Betonung des Themas Nachhaltigkeit durch die
Fassadenbegrünung des Fahrradparkhauses. Der Entwurf unterscheidet in
Höhe, Fassade und Funktion zwischen Bahnhofsgebäude und
Fahrradparkhaus, wodurch eine klare städtebauliche Struktur gelingt.
Die Preisträger bekommen 150 Euro sowie einen Forum-Gutschein im Wert
von 50 Euro.

3. Platz: Silvia Burazin und Louisa HeinrichDer Entwurf zeichnet sich
dadurch aus, dass er sich in hohem Maße sowohl funktional als auch
städtebaulich in die Umgebung einfügt. In Kombination mit
unterschiedlichen Transparenzen der Fassaden sind sehr klare
Wegeverbindungen und nachvollziehbare Orientierungswege erkennbar. Die
Preisträger bekommen ebenfalls 150 Euro sowie einen Forum-Gutschein
im Wert von 50 Euro.

Die Forum-Gutscheine wurden gespendet von der
KulturStadtLeverkusen.Ausstellung der EntwürfeDie Entwürfe der neun
Teams werden für die kommenden vier Wochen, vom 1. bis 26. November,
im Foyer des Elberfelder Hauses in der Hauptstraße 101, 51373
Leverkusen ausgestellt. Öffnungszeiten: Mo. – Fr. 08:00 bis 13:00
Uhr und Mo. – Do. 13:30 bis 16:00 Uhr. Zudem sind die Entwürfe
sowie eine Dokumentation des Wettbewerbs online einsehbar unter:
https://www.impulse-city-leverkusen.de/projekte/neubau-mobility-hub

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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