Neuer Nistkasten für Mauersegler
Erste Schritte zur Umsetzung „Leitbild Grün“ wurd ...

Kleine Maßnahme – große Wirkung: Nistkästen helfen den Mauerseglern weiterhin in der Stadt zu brüten. Präsentiert werden sie vom Artenschützer Jürgen Kossler, Umweltdezernent Alexander Lünenbach, Dachdecker Sven Hohl und Rainer Morgenstern, 2. Vorsitzender des NABU Leverkusen (v.l.) Foto: Stadt Leverkusen
  • Kleine Maßnahme – große Wirkung: Nistkästen helfen den Mauerseglern weiterhin in der Stadt zu brüten. Präsentiert werden sie vom Artenschützer Jürgen Kossler, Umweltdezernent Alexander Lünenbach, Dachdecker Sven Hohl und Rainer Morgenstern, 2. Vorsitzender des NABU Leverkusen (v.l.) Foto: Stadt Leverkusen
  • hochgeladen von RAG - Redaktion

Leverkusen - Mit der zunehmenden Thermodämmung der Häuser verschwinden die
Brutstandorte für Mauersegler. Deshalb will die Stadtverwaltung
gemeinsam mit dem NABU (Naturschutzbund Deutschland) den Vögeln
helfen. Dazu sollen im Rahmen des zu erstellenden „Leitbildes
Grün“ beispielsweise Fassaden bepflanzt werden, Vögel durch die
Verwendung von Vogelschutzglas geschützt werden und das Aufhängen
von Nistkästen verstärkt gefördert werden.

„Das Anbringen von speziellen Nistkästen für Mauersegler an einem
Neubau des GBO war die Initialzündung“, erläutert Umweltdezernent
Alexander Lünenbach, „Ich möchte diese Aktion zusammen mit dem
NABU fortführen und habe schon mit der Bauverwaltung darüber
gesprochen. Sie unterstützt das Vorhaben und will in Zukunft prüfen,
an welchen Gebäuden zum Beispiel im Rahmen von Bauarbeiten auch
Unterkünfte für Mauersegler angebracht werden können.“

Zum Brüten suchen sich Mauersegler gerne Brutstandorte in schmalen
Ritzen unter Dächern. Zurzeit überwintern sie in Zentralafrika, weil
dort das Angebot an Fluginsekten in den Wintermonaten deutlich
größer ist. Dabei können Mauersegler bis zu zehn Monate in der Luft
verbringen, ohne einmal den Boden zu berühren. Sie schlafen sogar im
Flug. Zum Brüten kommen sie im Frühling wieder in kühlere
Breitengrade und brauchen geeignete Orte um ihre Nester zu bauen. Der
Mauersegler gehört zur Familie der Segler und nicht zur Familie der
Schwalben, denn diese gehören zur Ordnung der Sperlingsvögel. Beide
finden allerdings fliegend ihre Nahrung in großer Höhe. Daher ist es
sehr sinnvoll, bei der Sanierung von Häusern dafür zu sorgen, dass
Vögel weiter unter dem Dach nisten können.

Als Startprojekt werden an der Realschule Am Stadtpark unter dem
Dachüberstand in großer Höhe Nistkästen für Mauersegler
angebracht. Da dort zurzeit Sanierungsarbeiten an der Fassade
stattfinden, bietet sich der Zeitpunkt an. Große Zustimmung findet
die Aktion auch bei Beate Schmitt, Konrektorin der Schule: Schon seit
vielen Jahren ist die Realschule in Sachen Klimaschutz sehr aktiv und
immer offen für neue Projekte.

Nisthilfen für Mauersegler – ein Element im „Leitbild Grün“Die
stadtweiten Nisthilfen für Mauersegler werden einer der Bausteine
sein, aus denen sich ein überarbeitetes „Leitbild Grün“
zusammensetzt. Weitere Themenbereiche sind voraussichtlich:
Fassadenbegrünung/Dachbegrünung, Pflastervegetation,
Versiegelung/Entsiegelung, Stadtbäume, Gestaltung (der Parks,
Friedhöfe, aber auch Gärten in der Stadt), (Nist-)hilfen für alle
Lebewesen (von Insekten bis Vögeln), Information der Bevölkerung
über die Wichtigkeit von Natur in der Stadt, umweltpädagogische
Maßnahmen in Kindergärten, Schulen und anderen Bildungsstätten zur
Natur in der Stadt.

Zurzeit wird an der Strukturierung und Umsetzung des Ratsbeschlusses
„Leitbild Grün“ gearbeitet. Eine Vielzahl von Anträgen in diesem
Zusammenhang, die Komplexität und enge Verzahnung mit
fachübergreifenden Handlungsthemen des Klimaschutzes und die
Anforderungen der Fördergeber machen ein umfassendes und
differenziertes Konzept nötig. Ein Entwurf ist Ende Jahres zu
erwarten.

Im Rahmen des Bearbeitungsprozesses konnten allerdings schon erste
Ergebnisse in Form einer digitalen Klimaschutzkarte visualisiert
werden, die zum Beispiel das Verorten von aktiven E-Ladesäulen und
Car Sharing Angeboten im gesamten Stadtgebiet erlaubt.

Die Klimaschutzkarte wird den Besuchern der städtischen Veranstaltung
„Umweltbörse 2018“, am 2. September 2018 in Wiesdorf auf dem
Rathausvorplatz, vorgestellt. Die Karte soll auf dem städtischen
Geoportal veröffentlicht werden. Zeitgleich wird die Konzeption
„Leverkusen summt! Wir tun was für Bienen“ erarbeitet. Hierzu
bietet sich ebenfalls die Klimaschutzkarte als Informationsquelle für
Schulen und Kindergärten an. Sie soll zeigen, wo im Stadtgebiet
öffentliche Flächen und Dächer für eine Begrünung mit Wildblumen
zur Verfügung stehen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

28 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.