Tag der offenen Tür
Ersten Flüchtlinge ziehen bald in die Unterkunft Merziger Straße
Leverkusen - Die Menschen können kommen, denn die Unterkunft in der Merziger
Straße in der Schlebuscher Waldsiedlung ist gerichtet. Ehe die neuen
Bewohner allerdings dort eintreffen werden, hatten die Nachbarn
bereits Gelegenheit, die Baracken mit den Wänden aus pulverisiertem
Blech zu besichtigen.
Rund 100 Personen haben davon Gebrauch gemacht. Acht städtische
Mitarbeiter informierten, beantworten Fragen und luden die Anlieger
ein, sich zu engagieren und ehrenamtlich einzubringen. Sie könnten
mit den Flüchtlingen beispielsweise basteln und backen oder lernen
und lesen. Einige Schlebuscher sind dazu bereit. Andere reagierten
eher vorsichtig und abwartend. Eine Frau sagte: „Wer weiß, was da
auf uns zukommt." Das Gerücht gehe um, dass auch Obdachlose dort
einziehen würden. Das sei falsch, stellten die städtischen
Mitarbeiter klar.
Andere Anlieger meinten „Wir müssen irgendwie damit leben." Und
irgendwie trösteten sie sich damit, dass die Container jedenfalls
schon mal sauber und optisch ansprechen würden.
Das Gebäude gegenüber der Friedenskirche ist baugleich mit den
bisherigen städtischen Unterkünften für Flüchtlinge. Auf fast
1.000 Quadratmetern gibt es 45 Zimmer für 90 Personen. Alle Räume
sind schlicht gehalten. Sie sind ausgestattet mit je zwei Betten –
einfachen Drahtgestellen – sowie mit Tisch, Kommode und
Stahlschränken. Zur Grundausrüstung zählen je eine Pfanne und ein
Topf, Essbesteck, Decke und Kissen sowie Bettwäsche zum Wechseln.
Gemütlich ist anders. „Aber die Leute schaffen es erfahrungsgemäß
sehr schnell, die Räume wohnlicher auszustatten", kommentierte
Einrichtungsleiter Jan Schleper.
Für jeweils 20 Personen sind Gemeinschaftsküchen mit vier
Kochstellen eingerichtet. Dazu kommen 19 Sanitärräume für Frauen
und Männer. Im Gemeinschaftsraum sollen Kicker, Bücher und Spiele
für Kurzweil sorgen. Auf dem Außengelände gibt es unter anderem
eine Schaukel und eine Sandgrube. Familien werden im Erdgeschoss
wohnen, alleinstehende Männer im Obergeschoss. Die ersten 20 Personen
ziehen nach den Osterferien ein. Voraussichtlich sind es Männer, die
aus der baufälligen Baracke an der Sandstraße in Opladen kommen. Ein
Sicherheitsdienst bewacht die Einrichtung mit drei Einsatzkräften
rund um die Uhr. Tagsüber ist neben dem Einrichtungsleiter auch
Hausmeister Thomas Frohn vor Ort in der nun vorerst letzten
Unterkunft, die zu den 2016 vom Rat der Stadt Leverkusen beschlossenen
Flüchtlingsheimen gehört.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.