Rednerfrühschoppen
Erstes Highlight im Rheindorfer Karneval
Leverkusen (gkf). Eine gelungene Mischung aus Humor, Tradition und Gemeinschaft – das alles bot der Rednerfrühschoppen der Rheindorfer Burgknappen. Im ausverkauften Saal Norhausen legte die Leverkusener Karnevalsgesellschaft damit einen vielversprechenden Start in ihr 55. Jubiläumsjahr hin. Es war die fünfte Veranstaltung dieser Art, die vor allem organisierte Karnevalisten und Redenliebhaber in ihren Bann zog. Die ursprüngliche Idee dazu kam vom ehemaligen Literaten Jürgen van Elst. Bis heute sind die Burgknappen die einzige Gesellschaft in Leverkusen, die ein solches Format anbieten. Viele große Gruppen aus umliegenden Orten wie Hitdorf oder Monheim „pilgern“ dazu eigens nach Rheindorf.
Im Gegensatz zu klassischen Herrensitzungen, die oft einen Mix aus Musik, Tanz und Rede bieten, legt der Rednerfrühschoppen seinen Fokus speziell auf die Kunst der Rede und der leisen Töne. Literat Sven Hartmann erklärte dazu: „Hier gibt es keine Ablenkung durch Partylärm oder Service während der Reden. Nach jedem Redner gibt es eine Pause, in der sich die Gäste entspannen, Getränke nachbestellen oder eine Zigarette rauchen können. Das Konzept wird sehr geschätzt.“
So begann die jüngste Veranstaltung pünktlich um 11 Uhr mit Jupp Menth, besser bekannt als „Ne kölsche Schutzmann“. Mit spitzem Humor erzählte er Geschichten aus seinem Leben und sorgte mit Pointen über aktuelle Themen wie Küche und Kirche für viele herzhafte Lacher. Die Gäste waren derart begeistert, dass sie den Redner – er trat mit 17 Jahren in den Polizeidienst des Landes Nordrhein-Westfalen ein und wurde im Jahr 2011 nach 42 Berufsjahren im Rang eines Kriminalhauptkommissar pensioniert - mit einer Rakete von der Bühne verabschiedeten. Im Anschluss begeisterte Boris Müller mit einer Hommage an Hans Hachenberg, die legendäre „Doof Noss“. Kai Kramosta alias Handwerker Peters brachte mit seinen humorvollen Einblicken in das Handwerksleben den Saal zum Beben. Überdies sorgte das Tanzcorps Agrippina Colonia e.V. mit einer mitreißenden Performance für einen weiteren Höhepunkt im Programm. Nach einer Pause startete Lieselotte Lotterlappen alias Joachim Jung mit scharfsinnigem Humor in die zweite Hälfte. Bauchredner Klaus und sein Affe Willi brachten das Publikum mit ihren witzigen Dialogen zum Schmunzeln, bevor Holger Müller als Ausbilder Schmidt den Abschluss übernahm, erneut alle Register zog und die Gäste gegen 16 Uhr in bester Stimmung verabschiedete.
Zu Beginn begrüßte Präsident Hagen Norhausen die Männer. In einer kurzen Ansprache betonte er die Bedeutung von Gemeinschaft und Toleranz: „Humor verbindet, auch wenn nicht jeder Gag jeden Geschmack trifft. Es gibt vielleicht Künstler, die von Fußballvereinen erzählen, die ihr nicht mögt. Wir sollten tolerant sein, denn wir sind schließlich Deutscher Meister und können uns eine gehörige Portion Gelassenheit leisten“, erklärte der Gastronom mit einem Lächeln. Trotz des Erfolgs bekommen die Burgknappen - wie so viele andere Vereine – insgesamt noch immer die Folgen der zurückliegenden Pandemie zu spüren. „Uns fällt es nicht gerade leicht, Karten zu verkaufen, vor allem für Damen- und Herrensitzungen. Dennoch sind wir optimistisch, den Karneval in alter Stärke wieder aufleben zu lassen,“ betonte Hagen Norhausen voller Zuversicht.
Weitere Bilder gibt es unter www.lokale-informationen.de
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Gabi Knops-Feiler aus Leverkusen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.