Ein Jahr voller Engagement
Evangelischer Kirchenkreis blickt zurück
Leverkusen - Leverkusen - Das Jahr 2016 war für den Evangelischen Kirchenkreis
Leverkusen geprägt von Ökumene, Flüchtlingshilfe und wichtigen
Personalentscheidungen. Die Diakonie des Kirchenkreises engagierte
sich mit innovativen Projekten. Das Bildungswerk der evangelischen
Kirche hatte neben der Familien- und theologischen Bildung einen
Schwerpunkt in der Flüchtlingsarbeit.
Ein Höhepunkt für den Kirchenkreis war der Besuch einer
sechsköpfigen ökumenischen Delegation aus Tansania. Pfarrer und
kirchliche Mitarbeiter aus dem Partnerkirchenkreis waren im Mai 7.000
Kilometer zum Informationsaustausch angereist. In Gottesdiensten und
vielen Gesprächen in Gemeinden ging es um die gesellschaftliche und
kirchliche Herausforderung, Flüchtlingen zu helfen. Die Tansanianer
haben viel Erfahrung mit Flüchtlingen aus Ruanda. Sie besuchten
Einrichtungen der Flüchtlingshilfe im Kirchenkreis Leverkusen.
Verbessert wurde im Jahr 2016 das Angebot für Kinder suchtkranker
Eltern. Das gelang durch das Projekt „WendePunkte“ der Suchthilfe
und des Fachbereichs Kinder und Jugend. Die evangelische Kirche ist
Mitgesellschafterin der Suchthilfe und daran interessiert, betroffene
Kinder noch besser zu unterstützen. Unter anderem 29 Leverkusener
Eltern in einem Substitutionsprogramm profitieren davon. „Auch
Eltern mit Suchtproblem wollen gute Eltern sein, sie brauchen dabei
allerdings Unterstützung“, ist die Überzeugung der Praktiker.
Einen Prozess zur Qualitätssicherung hat auch der
Kindertagesstätten-Verbund durchgeführt. Kooperationen, Stärken und
Schwächen waren wichtige Themen. Der Kirchenkreis hat im Jahr 2016
für die 19 evangelischen Kindertagesstätten auf seinem Gebiet eine
Fachberaterin eingesetzt und sorgt so für eine hohe Qualität
zugunsten der Kinder und ihrer Familien.
Für Menschen ohne Arbeit macht sich das „Arbeitslosenzentrum &
Mehr“ stark. In den letzten fünf Jahren konnte es 5.000 Beratungen
leisten, von der Information über die Leistungen nach dem
Sozialgesetzbuch, Hilfen bei Bewerbungen, am Computer bis zu
Verbraucherfragen wie Handy-Kostenfalle und Internetabzocke.
„Jeden Tag eine gute Naht“ ist das Motto der Upschneiderei, eines
sozialunternehmerischen Projektes der Neuen Arbeit Rhein-Wupper gGmbH.
Hier gibt es Arbeit und ordentliche Gehälter für arbeitslose
Menschen, die aus alten Kleidern neue Produkte herstellen. Im Jahr
2016 wurden pfiffige Unikate geschaffen wie Werkzeugtaschen aus alten
Flanellhemden oder Türstopper aus abgelegten Jeans. Gesucht werden
laufend Knöpfe, Schnallen, Reisverschlüsse, aber auch Planschbecken,
Sonnensegel und Friesennerze – in den Händen der Upschneiderinnen
bekommen alle Materialien eine zweite Chance.
Das Evangelische Familien- und Erwachsenenbildungswerk hat im Jahr
2016 Ehrenamtliche in der Flüchtlingshilfe ausgebildet, sich mit
„Stammtischparolen“ kritisch auseinandergesetzt und ein konkretes
Projekt betrieben, bei dem Lehramtsanwärter junge Flüchtlinge in
deutscher Sprache schulen. Mit dem Kurs „Erfahrungswissen für
Initiativen“ (EFI) bot das Bildungswerk älteren Ehrenamtlichen das
Rüstzeug für neue Projekte und Leitungsaufgaben.
Die „Willkommenspaten“ konnten im Jahr 2016 rund 450 junge
Familien besuchen. Ehrenamtliche der Diakonie bieten praktische
Unterstützung an und bringen Informationen und Geschenke mit – ein
für beide Seiten freiwilliger Dienst, der konkret und früh hilft.
Mit einem sommerlichen Fest verabschiedete die Tagespflege für
Flüchtlingskinder fünf schulreife Jungen und Mädchen und stattete
sie mit Tornistern und Turnbeuteln aus. Die Verfahrensberatung der
Diakonie für Flüchtlinge wird seit Juli 2016 mit zwei halben Stellen
geleistet. Martina Weber und Shohreh Karimian beraten und begleiten
Flüchtlinge zu Behörden und Rechtsanwälten.
Zehn Jahre bestand im Jahr 2016 die Begegnungsstätte auf dem Friedhof
Reuschenberg. Ehrenamtliche sind regelmäßig präsent und bieten
Gespräche mit Trauernden an.
Unter der Federführung des Diakonischen Werkes engagierten sich viele
Ehrenamtlichen für das Projekt GLIM („Gemeinsam leben in
Manfort“). Es gibt viele Verbesserungsvorschläge für das soziale
Leben im Stadtteil. Es wird überlegt, ob die Johanneskirche in
Zukunft als Stadtteilzentrum dienen kann.
Das Jahr 2016 war von wichtigen Personalentscheidungen geprägt. Auf
der Kreissynode im Herbst wurde Superintendent Gert-René Loerken in
seinem Amt bestätigt. Der 61-Jährige leitet seit 2004 die Synode.
Der Kirchenkreis Leverkusen verabschiedete die
Notfallseelsorge-Koordinatorin Ann-Carolin Boddenberg und Pfarrerin
Benita Zapf-Mankel, die 24 Jahre im Kreissynodalvorstand mitarbeitete.
Der Kirchenkreis konnte neu Pfarrerin Andrea Gorres gewinnen, die das
Seelsorgereferat aufbauen wird. Pfarrer Matthias Schmid ist seit 2016
im Kirchenkreis für den Gemeindedienst für Mission und Ökumene im
Bergischen Land zuständig.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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