Eintrag ins Goldene Buch
Feierlicher Empfang für Bayer 04 Leverkusen
Leverkusen (gkf). Ganz Leverkusen war im Ausnahmezustand, die Farbenstadt eingetaucht in schwarz und rot mit blauem Himmel. Erschöpft, aber glücklich, kehrte das Team von Bayer 04 Leverkusen am Sonntag aus Berlin zurück. Beim Finale um den DFB-Pokal hatten sie das Duell gegen den 1. FC Kaiserslautern im Olympiastadion mit 1:0 für sich entschieden und somit neben der Meisterschale auch den Pokal gewonnen.
Kurz nach der Landung am Flughafen in Köln wurde die Maschine durch Wassernebel aus zwei Löschfahrzeugen empfangen, Spieler und Trainer anschließend durch Ministerpräsident Hendrik Wüst begrüßt. Von dort aus ging es zunächst zum offiziellen Empfang am Schloss Morsbroich mit Eintrag in das Goldene Buch der Stadt Leverkusen. Bereits lange vor der avisierten Ankunftszeit hatte sich das Empfangskomitee mit Oberbürgermeister Uwe Richrath, NRW-Innenminister Herbert Reul und Gesundheitsminister Karl Lauterbach im Schloss versammelt, um das gesamte Team im Spiegelsaal begrüßen zu können. Große Luftballons in schwarz und rot verzierten das im Rokoko-Stil errichtete Gebäude.
Gegen 14.50 Uhr erreichte der Mannschaftsbus das erste Ziel. Torwart Lukas Hradecky betrat als einer mit dem Pokal in den Händen das Gelände - Pokal und Schale hatte er zuvor als „Bruder und Schwester“ bezeichnet. „An diese Erfolge könnte man sich gewöhnen“, lautete der Kommentar eines Beobachters. Ehe sich Werner Wenning, Vorsitzender des Gesellschafterausschusses von Bayer 04, gefolgt von Trainer, Mannschaft und Betreuer ins Goldene Buch eintrugen, gab es zunächst eine kleine Erfrischung. Nagore Aramburu, Ehefrau von Xabi Alonso, beobachtete das Geschehen interessiert aus dem Hintergrund. Im Vorfeld hatten sich der Leverkusener Künstler Dietmar Noworzyn und Buchbinder Achim Koppe gründlich auf dieses Ereignis vorbereitet. Schließlich sollten sich die Helden nicht auf einfachen Seiten aus Papier, sondern auf echtem Pergament verewigen. Das seltene Material musste eigens aus Thüringen beschafft werden. Geliefert wurden aber keine fertigen Buchseiten, sondern Tierhäute aus Kalbsleder. Nachdem diese zu Seiten verarbeitet waren, mussten sie zur Beseitigung der letzten Fettreste zunächst mit Bimsmehl geschliffen werden. „Sonst wäre die Schrift nicht haltbar“, beschrieb der ehemalige Leiter der Jugendkunstgruppen, der heute in Kürten lebt. Zum Schluss vergoldete er die besonders geschwungenen Calligraphie-Buchstaben. „Letzte Nacht habe ich schon von dem Goldenen Buch geträumt“, gestand der Künstler nach Abschluss seiner mehrtägigen Arbeiten. Richrath hieß die Mannschaft in einer kurzen Ansprache willkommen, lobte den Einsatz und die Leistungen, die der Stadt Leverkusen große Ehre gebracht hätten. Knappe 45 Minuten dauerte das gesamte Procedere, ehe die Abfahrt mit zwei Trucks zur vielumjubelten Triumphfahrt in Richtung BayArena folgte.
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Gabi Knops-Feiler aus Leverkusen |
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