Berufsfeuerwehr übt für den Ernstfall
Feuerwehr probt Bergung nach LKW-Unfall
Steinbüchel - (bm) – Keine Ausnahme mehr, sondern fast Alltag sind die Unfälle
auf den Autobahnen mit LKW-Beteiligung. Das Leverkusener Kreuz gehört
dabei zu denen, die am häufigsten betroffen sind. Um hier schnell und
menschenlebendrettend zu bergen, bedarf es einer speziellen
Ausrüstung. Diese ist in fast allen Einsatzfahrzeugen zumindest in
einer Grundausstattung vorhanden, doch der effektive Einsatz der
hydraulischen Zange und Spreitzer will gelernt sein.
Und genau das war das Thema der kürzlich durchgeführten Übung an
der Steinbücheler Feuerwache 1. Fünf Tage lang stand dort ein für
Übungszwecke umgerüsteter LKW-Anhänger, dem eine Fahrerkabine
aufgesetzt wurde, aus dem mittels der Spezialausrüstung professionell
ein Verletzter geborgen werden musste.
Geleitet wurde die Übung von Marco Pfeuffer, Ausbilder bei der Firma
Weber Rescue, die auch den LKW zur Verfügung stellte. Pfeuffer ist
hauptberuflich im Feuerwehrdienst tätig und konnte neben seinem
Wissen im Umgang mit Zange und Spreitzer vor allem auch aus seiner
Praxis im Einsatz berichten.
Oft nichts Neues für die 16 Leverkusener Feuerwehrleute, aber ein
hilfreicher Austausch, der einen neuen Blick auf Gewohntes öffnete.
Denn ebensolche simulierten Ernstfallsituationen sind entscheidend
für einen gelungenen Ablauf an der Unfallstellen. Sei es, um das
Augenmerk auf Offensichtliches zu legen, wie das Testen der
Beifahrertür bei eingeklemmter Fahrertüre, bevor die Blechschere zum
Einsatz kommt, oder das unfallvermeidende Positionieren des
Hydraulikschlauches. Dinge, die im Einsatz schnell zweitrangig
scheinen und daher zur Routine werden müssen.
Und so stellte sich die Übung in erster Linie als Dialog zwischen
Pfeuffer und dem Leverkusener Trupp dar, bei dem gefachsimpelt wurde,
wie die höchste Sicherheit auch am Einsatzort gewährleistet werden
kann und was wie am besten funktioniert. Das für Außenstehende
spektakulär wirkende Werkzeug, das unter lautem Getöse an der 80
Kilogramm schweren LKW-Türe zum Einsatz kam, wurde dabei fast zu
Nebensache.
Was zählte, war der bedachte und vorausschauende Umgang damit und das
der Fokus immer auf der Rettung des verletzten Menschen liegen muss.
Vor allem dann, wenn die Einsatzkräfte nachts, bei schlechtem Wetter
raus zur Unfallstelle müssen. Dann ist es lebensrettend, dass die
Handgriffe Routine sind, damit der Kopf frei bleibt, um die richtigen
Entscheidungen zu treffen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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