Mittsommer in Rheindorf gefeiert
Finnische Bräuche prägen das Juhannus-Fest
Rheindorf - Der Johannistag wird nicht nur in der Katholischen Kirche als ein
besonderes Fest gefeiert, der an die Geburt Johannes’ des Täufers
erinnert. Der 24. Juni markiert im Jahresreigen auch den längsten Tag
und die kürzeste Nacht. Mit anderen Worten: Der Sommer wendet sich,
die Tage werden ganz allmählich wieder kürzer.
Und: An „Juhannus“ wird ganz Finnland außer Betrieb gesetzt. An
diesem Tag wird das Land im hohen Norden „dicht gemacht“, wie es
heißt, wenn Mittsommer gefeiert wird. Und dann werden viele
Traditionen ganz selbstverständlich gepflegt. Familien und Freunde
lassen dann den Alltag hinter sich und fahren zu ihren Mökkis, ihren
Sommerhäusern, in den Wald ans Ufer eines der tausend Seen. Zu
Johannis gehen sie in die Sauna, baden im See und feiern bis weit in
die Nacht hinein oder bis in den Morgen.
Nicht ganz so ausgiebig dauerte das Fest, das zum zweiten Mal in Folge
an der alten Wuppermündung in Höhe der Schiffsbrücke gefeiert
wurde. Auch Kräuter wurden nicht gesammelt, wie es eine alte
Bauernregel empfiehlt. Vielmehr verlegten sich Kinder eher aufs
Sammeln von Kieselsteinen. Zumindest, wenn sie nicht gerade mit
solchen Aktionen wie Handy- und Stiefel-Zielwerfen beschäftigt waren
oder versuchten, ein Holz-Rentier mit einem Lasso einzufangen.
Für das Ereignis hatten der Förderverein Schiffsbrücke um den
Vorsitzenden Karl Lange und die Deutsch-Finnische Gesellschaft um
Bernhard Marewski gemeinsame Sache gemacht. In diesem Jahr stand das
Fest ganz im Zeichen der 100-jährigen Unabhängigkeit Finnlands.
Zur besonderen Veranstaltung hatte man sich natürlich besondere
Gäste eingeladen. Dazu zählten das Akkordeon-Duo Heidi Luosujärvi
und Petteri Warisaus aus Finnland, das mit volkstümlicher Musik
unterhielt. Und die deutsch-finnische Volkstanzgruppe „Finnlore“
demonstrierte traditionelle finnische Tänze. Vor Einbruch der
Dämmerung wurde ein Johannisfeuer entzündet. Durch das Abbrennen des
Juhannusfeuers, so besagt es der Glaube, wird die Fruchtbarkeit
beschworen und die bösen Geister gebannt. Gebannt wurden am Rhein in
erster Linie Hunger und Durst. Denn beim Mittsommerfest gab es Speisen
„finnischer Art“ wie Flammlachs vom offenen Feuer, dazu das
finnische Kultbier „Lapin Kulta“, was übersetzt „Das Gold
Lapplands“ bedeutet.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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