Seltene Kornweihe mehrfach beobachtet
Fliegende Rarität in Hitdorf

Eine exzellente Flugkünstlerin zu Gast in Hitdorf. Im Bereich des naturschutzwürdigen Buschbergsees und seinem Umfeld konnte erfreulicherweise die seltene Kornweihe mehrfach beobachtet werden.   | Foto: Hans-Martin Kochanek
  • Eine exzellente Flugkünstlerin zu Gast in Hitdorf. Im Bereich des naturschutzwürdigen Buschbergsees und seinem Umfeld konnte erfreulicherweise die seltene Kornweihe mehrfach beobachtet werden.
  • Foto: Hans-Martin Kochanek

Leverkusen. „Zuerst sah ich in der Ferne nur einen großen Greifvogel. Aber als er näher kam, erkannte ich die kennzeichnende Haltung der Flügel, die im Segelflug V-förmig nach oben gerichtet sind. Und somit wurde es klar – es war eine Kornweihe“ berichtete der Leverkusener Vogelkundler Roger Briesewitz über seine spektakuläre Entdeckung in Hitdorf. Denn dieser bussardgroße Greifvogel ist einer der seltensten in Deutschland - es brüten nur noch ca. 10 Paare dieser Flugkünstler bei uns.

Aus der Nähe kann man noch eine der Besonderheiten dieses Vogels erkennen: sein Kopf ist von einem runden Feder-Gesichtsschleier eingerahmt. Diese speziellen Federn leiten den Schall konzentrierter auf das Ohr. Und so können die Kornweihen deutlicher das Rascheln ihrer Hauptnahrung –Mäuse- hören. Solch eine besondere Anpassung ist im Vogelreich selten und nur die Eulen verfügen noch über einen Gesichtsschleier. Der ist bei ihnen besonders wichtig, da sie nachts teilweise fast nur mit ihrem feinen Gehör ihre Beute finden müssen.

Die Kornweihen verlassen für den Winter ihr Brutgebiet und ziehen in den Süden. Daher können wir in Leverkusen ab und zu Vögel aus Skandinavien beobachten, die den Winter bei uns verbringen. Kornweihen haben eine besondere Jagdtechnik entwickelt. Sie suchen ihre Beute, indem sie im hin und her schwenkenden, gaukelnden Suchflug mit leicht nach oben gehaltenen Flügeln niedrig über das Feld fliegen. Dadurch kann man sie gut von unseren Mäusebussarden unterscheiden.

Auf der Suche nach Mäusen segeln sie in Hitdorf über die Flächen mit Sonnenblumen und anderen samentragenden Pflanzen, welche naturinteressierte Landwirte noch nicht abgeerntet haben. Weiterhin fliegen sie über das große von der NABU-Naturschutzstation gut gepflegte Schutzgebiet des Buschbergsees mit den anliegenden großen Schutzzonen. Genau dort findet unser seltener Wintergast seine Nahrung und kann so gut durch den Winter kommen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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